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Joris-Karl Huysmans

    5. Februar 1848 – 12. Mai 1907

    Dieser französische Romanautor ist für seine unverwechselbare literarische Stimme bekannt, die sich durch eigenwillige Sprachverwendung, einen riesigen Wortschatz und reichlich sinnliche Beschreibungen auszeichnet. Seine Werke sind bemerkenswert für ihre enzyklopädischen Details und ihren scharfen, satirischen Witz. Huysmans drückt eine tiefe Abscheu vor dem modernen Leben und einen tiefen Pessimismus aus, eine Weltsicht, die ihn zuerst zur Philosophie Arthur Schopenhauers und später zu den Lehren der katholischen Kirche führte.

    Joris-Karl Huysmans
    Tief unten. Roman
    Monsieur Bougran in Pension
    Jenseits des Bösen
    Ein Dilemma
    Die Misere des Monsieur Folantin
    Magie im Poitou
    • Magie im Poitou

      Gilles de Rais

      5,0(1)Abgeben

      'Gilles de Rais. ein Meister in Schmerz und Mord. Aber wenn das Transzendente des Guten, wenn das Jenseitige der Liebe gewissen Seelen zugänglich ist, das Jenseitige des Bösen läßt sich nicht erreichen.' 'Man müsste, so sagte er sich, vom Realismus die Wahrhaftigkeit der Beurkundung, die scharfe Genauigkeit der Darstellung im einzelnen, die gegenständliche und nervöse Sprache wahren, aber man müsste zugleich im Brunnen der Seele schöpfen, statt das Geheimnis mit Erkrankungen des Sinnenlebens erklären zu wollen; … ' Joris-Karl Huysmans 1891 in 'Là-bas'

      Magie im Poitou
    • Joris-Karl Huysmans (1848–1907) ist heute vor allem als Erfinder des versponnenen Dandys und Exzentrikers Jean Floressas des Esseintes bekannt, der sich im Roman »Gegen den Strich« von der Wirklichkeit abwendet, um ein rein ästhetisches Leben in einem eigens dafür eingerichteten Haus zu führen, in dem u. a. eine juwelenbesetzte Schildkröte auf dem Teppich herumspaziert und das Schlafzimmer mit Schreckensbildern geschmückt ist. Huysmans hat in seinen Erzählungen auf der anderen Seite die trostlose Leere des Angestelltendaseins in einer Weise geschildert, die wie die fahle Kehrseite zur sinnenberauschenden Kunstwelt Des Esseintes‘ erscheint. Eine solche Erzählung ist »Ein Dilemma« und das Dilemma ist die zynische Wahl, vor die der Notar Le Ponsart die schwangere Geliebte des verstorbenen Sohnes seines Mandanten stellt: Entweder sie akzeptiert, nur Jules‘ Haushälterin gewesen zu sein, bekommt ihren ausstehenden Lohn, erhebt keinen Anspruch auf Unterhalt für ihr Kind und verschwindet. Oder sie beharrt darauf, dass sie seine Geliebte war und von ihm schwanger ist und hat Anspruch auf – gar nichts. Weibliche Solidarität und Mitmenschlichkeit in Gestalt der Schreibwarenhändlerin Champagne, die sich für die junge Frau einsetzt, kommen nicht an gegen die Unerschütterlichkeit bourgeoiser Selbstgerechtigkeit. Mit beißender Ironie schildert Huysmans in dieser 1887 erschienenen Erzählung, wie die als bürgerliches Recht bemäntelte Macht, die autoritäre Sprache als Waffe benutzt, hartherzig und rücksichtslos eine schwangere Näherin in ihr Verderben stürzt. Schlaflosreihe: Unbekannte und vergessene Texte – phantastische Hirngespinste, erotische Erzählungen, märchenhafte und verrückte Gedankenspiele, diese Reihe bietet den Stoff, aus dem die schlaflosen Nächte gewoben sind. Im Taschenlampenkegelformat und schön gestaltet, laden sie zum Träumen ein, wenn die Stunden vorüberrieseln und der Schlaf nicht kommen will. Märchen, Essays, Gruselgeschichten, Erzählungen – wofür am Tag die Zeit zu kurz ist und dafür die Nacht sich dehnt. Herausgegeben von Roman Lach.

      Ein Dilemma
    • Der symbolistische Schriftsteller Joris-Karl Huysmans, der mit seinem Roman A Rebours (›Gegen den Strich‹) Weltruhm erlangte, hatte sich als anerkannter Kunstkritiker in späteren Jahren dem erotischen Werk des belgischen Graphikers und Illustrators Félicien Rops zugewandt. Diese Studie liegt nun erstmals vollständig in deutscher Übersetzung vor. – Peter Priskil beleuchtet in seinem Essay den Werdegang des Romanciers, der in religiösem Wahn endete, und untersucht die 'satanische' Phase der beiden Künstler vor dem Hintergrund des Fin de siècle, im Spannungsbogen von Charles Baudelaire bis zu den Surrealisten.

      Jenseits des Bösen
    • Monsieur Bougran ist ein Ministerialbeamter, der mit seiner vorzeitigen Pensionierung nicht zu Recht kommt. Er bekämpft sein Unbehagen, indem er in seiner Wohnung das frühere Büro nachstellt und vorgibt, er wäre noch immer Beamter. Er heuert Monsieur Huriot als Hilfskraft an, schreibt Briefe an sich selbst und bearbeitet fiktive Akten. Huysmans kannte das Bürokratenmilieu gut, er war selbst knapp vierzig Jahre lang Beamter, die Situation der Angestellten, die Dienstvorschriften und die unerträgliche Routine waren ihm vertraut. Aus intimer Kenntnis der Bürokratie entsteht ein köstliches Porträt des Alltagslebens in den Ministerien. Sein Protagonist verharrt in subalterner Position, zum Ausformulieren von Amtsbriefen verdammt. Er klagt über den Verfall der Sitten und das Unwissen der Neulinge, die den Sinn von amtsgerechten Schlußformeln nicht beherrschen. Bougran bedeutet Steifleinen, sinngemäß auch beengtes Dasein, in dem Namen steckt aber auch das Wort bougre, armer Schlucker. Er ist ein in der Literatur durchaus bekannter Typus, den man auch bei Flaubert antrifft.

      Monsieur Bougran in Pension
    • Tief unten

      • 374 Seiten
      • 14 Lesestunden
      4,0(3053)Abgeben

      Im Mittelpunkt des Romangeschehens steht der Schriftsteller Durtal, der an einer Studie über den berüchtigten Gilles de Rais arbeitet. Er ist vom Satanismus in all seinen Erscheinungsformen fasziniert, befasst sich auch mit Astrologie, Alchimie und anderen Geheimwissenschaften und gerät so schließlich auf die Abseiten gesellschaftlichen Lebens. Den Höhepunkt der Handlung bildet die Teilnahme an einer schwarzen Messe, aus der Durtal voller Ekel, aber ohne Trost und Hoffnung flieht, weil er aus dem Spannungsfeld zwischen Teufelsanbetung und Christentum nicht herausfindet. Ein ebenso packender wie raffinierter Roman, der - im Jahre 1891 erschienen - alle (durchaus aktuellen) Merkmale einer Spätzeit aufweist.

      Tief unten
    • In diesem Roman folgt Huysmans Baudelaires Prinzip, Schönheit aus dem Bösen zu schöpfen. Der Protagonist Durtal untersucht Gilles de Rais und die Satanisten, während er sich zunehmend in deren düstere Welt vertieft und schließlich an einer schwarzen Messe teilnimmt.

      Tief unten. Roman. Mit e. Nachw. v. Manfred Ach