Slavenka Drakulić ist eine renommierte kroatische Schriftstellerin, deren Werke sich mit komplexen menschlichen Erfahrungen auseinandersetzen, von der Auseinandersetzung mit Krankheit und Todesangst bis hin zur zerstörerischen Kraft der Begierde und der Zerbrechlichkeit von Beziehungen. Sie erforscht die dunkleren Aspekte der menschlichen Psyche, einschließlich der Grausamkeit des Krieges und sensibler Themen wie Kindesmissbrauch. In ihrer Sachliteratur untersucht Drakulić die politischen und ideologischen Landschaften postsowjetischer Länder, Kriegsverbrechen und Nationalismus sowie feministische Fragen und den weiblichen Körper. Ihre Schriften, oft aus unkonventionellen Perspektiven wie dem Leben berühmter Frauen oder der Analyse von Bösem und Gutem bei gewöhnlichen Menschen, haben sie zu einer einflussreichen europäischen Stimme gemacht.
Coyoacán nahe Mexiko City, ein früher Morgen im Juli 1954: Die 47-jährige Frida Kahlo liegt nach einer unruhigen Nacht in ihrem Bett. Sie spürt den Tod, überlässt sich aber nicht dem Schicksal, das ihr ein Leben lang übel mitgespielt hat. Die Entscheidung, wie sie stirbt, will sie selbst treffen. Zuvor lässt sie das Leben Revue passieren. Faszinierend und schrecklich zugleich: Slavenka Drakulic zeigt uns Frida Kahlo, wie wir sie noch nie gesehen haben.
Die namenlose 'S.', eine aus Bosnien stammende Asylantin, bringt in einer Stockholmer Klinik einen Sohn zu Welt, das schreckliche Ende unzähliger Vergewaltigungen, denen S. und ihre Leidensgenossinnen in einem serbischen Frauenkonzentrationslager ausgeliefert waren. S. erinnert sich an Stationen des vergangenen Jahres: die Vertreibung aus Sarajewo, das KZ in Bosnien, ein Flüchtlingslager in Kroatien, der Aufbruch ins Asyl. In die Haut dieser S. schlüpfen, beschreibt S. Drakulic, Autorin und Journalistin von Rang (BA 4/98; 12/98) die Qualen der gepeinigten Frauen, Verletzungen, Demütigungen, Grauen, Angst, Ekel. In radikaler Deutlichkeit schildert sie, was geschehen ist, 'der Stummheit eine Stimme gebend'. Eine beklemmende, erschütternde Lektüre, ein Buch, dem sich zu stellen schwer fällt. Geschrieben in nüchtern-sachlicher Sprache, deren Fluss bewusst unterbrochen wird durch geschliffen-kritische, in Sperrdruck gesetzte Reflexionen. Als Plädoyer für die schuldlos in Kriege Verwickelten sehr empfohlen.
"Sie zeigt, wie dieser Krieg allmählich das Bewusstsein der Menschen ergreift und verwandelt, bis sie ihre Individualität velieren und nur noch Exemplare abstrakter Typologien sind: Serben, Kroaten, Moslems, Flüchtlinge, Exilanten, 'Volksfeinde'. Sie beschreibt, wie es möglich ist, sich an das alltägliche Grauen zu gewöhnen; sie berichtet auch davon, wie es jenen ergeht, die sich diesem Prozess verweigern wollen."
Die Verbrechen der Balkankriege und das Kriegsverbrechertribunal in Den Haag: Wer sind die Täter und wie sind sie zu dem geworden was sie sind? Über Wochen und Monate hat Slavenka Drakulic die Verhandlungen sowohl vor dem Internationalen Kriegsverbrechertribunal in Den Haag als auch in Kroatien mitverfolgt, hat die Verhöre genauso wie den Alltag der Angeklagten beobachtet und erfahren, wie aus unauffälligen jungen Männern Mörder und aus Nachbarn Todfeinde wurden.
Dora Maar, eine gefeierte Fotografin der Surrealisten, wird in diesem Roman von Slavenka Drakuli in den Mittelpunkt gerückt, um ihre komplexe Beziehung zu Pablo Picasso zu beleuchten. Ihre Liebe ist geprägt von intensiven Emotionen und leidvollen Erfahrungen, und sie ist die Geliebte, die Picasso am meisten inspiriert hat, jedoch auch den höchsten Preis dafür bezahlt. Picassos Werk „Dora und der Minotaurus“ symbolisiert die Bestialität der menschlichen Natur und die Verletzungen, die Liebe verursachen kann. In der Realität ist Picasso das Ungeheuer, das Frauen zerstört und in den Wahnsinn treibt. Dora, 1907 in Paris geboren und in Buenos Aires aufgewachsen, war mehr als nur eine Muse; sie war eine erfolgreiche Fotografin und Teil der Pariser Avantgarde, umgeben von Größen wie André Breton und Man Ray. Während ihrer langjährigen Beziehung hielt Picasso ihre geheimnisvolle Ausstrahlung in zahlreichen Porträts fest. Drakuli gibt Dora eine Stimme, die sie selbst gewählt hatte zu verlieren, als sie ihre Karriere für einen Mann aufgab, der sie bis zu ihrem Lebensende nicht loslassen konnte. So wird die Kunstwelt des Paris der 1930er Jahre lebendig und bietet einen tiefen Einblick in das Leben und die Kämpfe einer außergewöhnlichen Frau.
»Trauer summiert sich wie in der Mathematik.«. Sie war weit mehr als die Frau an Albert Einsteins Seite: Gemeinsam mit ihrem Mann studierte Mileva Einstein Physik, diskutierte als gleichberechtigte Partnerin mit ihm seine Theorien und blieb über ein Jahrzehnt hinweg seine engste Vertraute. Als die Ehe zerbricht, verliert Mileva die Liebe ihres Lebens, ihren inneren Halt. Ein bewegender Roman über eine begabte junge Frau, die sich ein eigenes Leben erträumte und an den patriarchalischen Denkmustern des frühen 20. Jahrhunderts scheiterte. »Die Stärke der Autorin liegt in ihrem außerordentlichen Einfühlungsvermögen.« Karl-Peter Schwarz, Frankfurter Allgemeine Zeitung.