Alexander Lernet-Holenia Bücher







Strahlenheim
Erzählung
Romanze am Wolfgangsee. Ein kunstvoll gestaltetes Porträt der Salzkammergut-Sommerfrische am Abend der Monarchie. Ein junger österreichischer Offizier kommt während des Ersten Weltkrieges auf Erholungsurlaub an den Wolfgangsee. So hebt die Ich-Erzählung an, scheinbar zufällig und beliebig, wie eben ein Sommerurlaub beginnt. Allein die Herzen der Menschen, ihre Sehnsüchte, ihre Leidenschaften und Liebhabereien, die große Umwelt der Kriegszeit und der Landschaft, der See vor allem, verwandeln Zufall in Schicksal, flüchtige Begegnung in Liebe, sportliches Spiel in tragisches Geschehen, geruhsame Sommerfrische in gefährliche Natur. Eine Erzählung, die den Leser vom Anfang bis zum stürmischen Ende in Spannung hält, ein reizvolles Beispiel für die erfahrene und gepflegte Erzählkunst Lernet-Holenias.
Alexander Lernet-Holenias Roman gleicht einem Uhrwerk, dessen Räder sich mit einer Präzision ohnegleichen auf das Ende zu bewegen, die Zeit messend und ihr gleichzeitig ausgeliefert. Die Zeit, das sind die Jahre zwischen den beiden Weltkriegen, in denen Philip Branis seinen Nebenbuhler erschlägt, einen Bastard aufzieht und vergeblich versucht, den Tod seiner eifersüchtig geliebten Frau zu überwinden. Die Zeit, das sind die Jahre des heraufdämmernden Nationalsozialismus mit dem Geruch nach noch nicht geflossenem Blut, mit dem Warten auf den Sprung lauernder Bestien und mit tragisch-lächerlichen Versuchen, diese ganze unwirkliche, brüchige, unerträgliche Realität abzuschütteln.
Im Dämmer des unerforschten Zwischenreiches, das nur von Dichtern und Ekstatikern bereist wird, im Grenzgebiet zwischen Leben und Tod verläuft diese seltsame Geschichte eines österreichischen Reserveoffiziers, der – aus einem beginnenden Liebesabenteuer jäh herausgerissen – in das wilde Abenteuer des Krieges stürzt. Mars im Widder – der rote Planet im Sternbild des Widders – wird astrologisch als Kriegsomen gedeutet. Hier ist die Konstellation das metaphysische Symbol für das Eingreifen übersinnlicher Mächte in das Schicksal des Einzelnen.
Winter 1915, Erster Weltkrieg. Der österreichische Baron Bagge reitet in den nördlichen Karpaten am Schluß einer Schwadron. Auf einer Brücke kommt es zum Gefecht, das die angreifenden Reiter für sich entscheiden können. Doch die weiteren Geschehnisse nehmen einen unerwarteten Verlauf.
Ein Traum in Rot
- 205 Seiten
- 8 Lesestunden
Auf dem polnischen Gut Chlodowskis wird die Hochzeit von Elisabeth vor-bereitet. Eingeladen ist auch ein ungewöhnlich schöner junger Mann aus Chlodowskis Verwandtschaft. Elisabeth verliebt sich in ihn, löst ihre Verlobung. Damit nehmen schreckliche Unglücksfälle ihren Anfang.
Dieser Roman eines österreichischen Regimentes, der im Brennpunkt des Unterganges Taten und Träume von Generationen vereinigt, gibt vollendet Zauber und Macht des Vergänglichen wieder. Längst nach dem Ende des ersten Weltkrieges und der Auflösung des Regimentes setzt sich das Abenteuer auf geheimnisvolle Weise fort. Zur Zeit des Friedens fallen seine ehemaligen Offiziere in einer Kette von Ereignissen unerklärlichen Umständen zum Opfer. Eine Frau erscheint als der Anlaß des Verhängnisses, dessen Ursachen tiefer liegen. Der Leser wird in die Spannung eines Kriminalfalles hineingerissen. Aber nicht nur die Versuche einer Aufklärung, die vorerst immer tiefer ins Dunkel führen, kommen schließlich an ein Ziel. Es erhellt sich zugleich der Hintergrund alles Geschehens, die starke Einwirkung des Vergangenen in Späteres und die tiefe Zusammengehörigkeit, die äußeren Bindungen zugrunde liegt.
Ein Jüngling vergißt im Schmerz über den Untergang eines Reiches, einer Hierarchie, einer Ordnung buchstäblich seine Liebe und findet sie erst wieder, nachdem er das Symbol jener Ordnung, die ihm anvertraute Standarte seines Regiments, zurückgebracht und gemeinsam mit den anderen Soldaten des zerschlagenen Heeres als Sinnbild einer versinkenden Welt in Feuer hat zerfallen sehen. Alexander Lernet-Holenia stellt diese leidenschaftlichen Gefühle in einer phantastischen, spannungsreichen Handlung dar, in der auch das Ende des Ersten Weltkriegs dichterische Spiegelung gefunden hat. Der elementare Ausbruch einer Meuterei in der zerfallenden Donaumonarchie und das plötzlich erwachende Heimatgefühl der polnischen, rumänischen und ruthenischen Bauern sind ebenso unvergeßlich wie die strahlende, allen Untergang überdauernde Liebesgeschichte.


