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Irène Heidelberger-Leonard

    1. Januar 1944
    Jean Améry
    Imre Kertész
    "Text-Tollhaus für Bachmann-Süchtige?"
    Jean Améry, der Schriftsteller
    Antiautobiografie - Thomas Bernhards "Auslöschung"
    Ruth Klüger, Weiter leben. Eine Jugend
    • 2015

      Imre Kertész

      • 190 Seiten
      • 7 Lesestunden
      3,3(3)Abgeben

      Die erste Werkbiographie über den ungarischen Schriftsteller Imre Kertész beleuchtet seine einzigartige Perspektive auf das Thema Holocaust. In einem lange unpublizierten Textfragment aus den 50er Jahren, »Ich, der Henker«, schreibt Kertész nicht aus der Sicht des Opfers, sondern des Täters. Ein Massenmörder reflektiert über seine Rolle und verwischt die Grenzen zwischen Täter und Opfer. Schon hier wird Kertész’ Überzeugung deutlich, dass im Totalitarismus die Rollen austauschbar sind. Beide, Opfer und Täter, verlieren ihre Persönlichkeit und fügen sich in ihre »Schicksallosigkeit«. Für Kertész ist kein Überlebender ohne Schuld; nur die Toten sind frei von Schuld. Irene Heidelberger-Leonard präsentiert erstmals eine umfassende Werkbiographie und zeigt die enge Verbindung zwischen Kertész’ Leben und seinem literarischen Schaffen. Das Schreiben wird für ihn zur existenziellen Notwendigkeit, um aus der Passivität der Opferrolle auszubrechen und seine Individualität zurückzugewinnen. Heidelberger-Leonard zeichnet ein sensibles Porträt des Nobelpreisträgers, der die Selbsterforschung und deren ästhetische Transformation zu seinem Lebensinhalt gemacht hat.

      Imre Kertész
    • 2008
    • 2004

      In den letzten Jahren wurden die Biografien einflussreicher Schriftsteller und Denker des 20. Jahrhunderts verfasst, und nun liegt die erste Biografie über Jean Améry vor. Seine Essays und Romanessays über den Holocaust und die Gewalt des 20. Jahrhunderts sind bis heute relevant. Der biografische Bericht beginnt mit den Jahren 1912 bis 1935 und widmet sich dem früh berufenen Schriftsteller und später produktiven Journalisten Améry. Sein Leben und sein Werk sind eng miteinander verknüpft, was sich in der Darstellung seiner Lebensstationen zeigt, die in einem subtilen Ineinander von Fakten und Werkzitaten präsentiert werden. Améry, ein Überlebender von Auschwitz, erlebte Folter und entwickelte früh Bewältigungsstrategien, die ihn zu einem brillanten Stilisten machten. 1966 gelang ihm der Durchbruch mit der Essaysammlung „Jenseits von Schuld und Sühne“, die später durch „Über das Altern“ und „Unmeisterliche Wanderjahre“ zu einer autobiografischen Trilogie erweitert wurde. Diese Werke vereinen disziplinierte Argumentation, stilistische Eleganz und persönliche Erfahrung und machten Améry zu einem führenden Intellektuellen. Die Biografie enthält reichhaltiges, unveröffentlichtes Material, darunter Dokumente, Lebenszeugnisse und unbekannte Briefe, und bietet eine klare Nachzeichnung von Amérys geistigen Positionen, die uns an das erinnern, was wir heute nicht mehr besitzen.

      Jean Améry
    • 1998

      1995 wurde Ingeborg Bachmanns Nachlass durch die vierbändige Kritische Ausgabe des "Todesarten"-Projekts einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Mit dieser Kritischen Ausgabe, ihren Editionsproblemen, einzelnen Werken und übergreifenden Problemen des Gesamtzyklus setzen sich die Autorinnen und Autoren dieses Bandes auseinander. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob sich aus den nun leicht zugänglich gewordenen Nachlass-Texten unerwartete Aspekte fur die Bachmann-Forschung ergeben. Abgerundet wird der Band durch die Dokumentation von Rezensionen in Zeitschriften und Zeitungen sowie einer Auswahlbibliographie zur Rezeption.

      "Text-Tollhaus für Bachmann-Süchtige?"
    • 1996

      Die erfolgreiche Reihe der Oldenbourg Interpretationen umfasst alle Epochen und Gattungen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf aktuellen Titeln der Gegenwartsliteratur, die für den Deutschunterricht entdeckt werden. Lehrern und Schülern bietet die Reihe über 100 sorgfältig aufbereitete Werke. Jeder Band beinhaltet eine fundierte Interpretation und abwechslungsreiche, methodenorientierte Unterrichtshilfen. Schnell und mühelos umzusetzende Stundenvorschläge, Klausurvorschläge und eine Fülle von Materialien versprechen einen erfolgreichen Literaturunterricht. Sämtliche Pflichtlektüren für das Zentralabitur werden berücksichtigt.

      Ruth Klüger, Weiter leben. Eine Jugend
    • 1995

      Hans Höller, Dr. phil., Professor für Germanistik an der Universität Salzburg, Verfasser zahlreicher Bücher zur zeitgenössischen Literatur, Mitherausgeber der Thomas-Bernhard-Werkausgabe und der Jean-Améry-Ausgabe. 

      Antiautobiografie - Thomas Bernhards "Auslöschung"
    • 1994

      Peter Weiss

      Neue Fragen an alte Texte

      Dieser Band basiert auf einem internationalen Kolloquium, das im Mai 1993 in Brüssel stattfand und großes Interesse weckte. Drei Hauptgründe für die Resonanz sind hervorzuheben: Erstens wird das bisher vernachlässigte Frühwerk von Peter Weiss beleuchtet, insbesondere „Das Duell“ und „Der Schatten des Körpers des Kutschers“, die in differenzierten Analysen behandelt werden. Zweitens erfahren die mittlerweile als „klassisch“ geltenden Werke neue Lesarten. So wird beim „Marat/Sade“ die 'Zeitgebundenheit' und 'Zukunftsträchtigkeit' hinterfragt. Ein Beitrag untersucht die Ursprünge der Figur Marat und zeigt, dass seine jüdische Herkunft für Weiss von Bedeutung war. Die Ermittlung wird nicht nur als Prototyp eines marxistischen Gedenkens an Hitlers Verbrechen dargestellt, sondern es wird argumentiert, dass Weiss mit seinem Stück dem spezifisch jüdischen Gedächtnis von Auschwitz gerecht wird. Drittens stehen bei „Ästhetik des Widerstands“ neue Perspektiven im Fokus, darunter die „Weiblichkeitsbilder“, insbesondere Lotte Bischoff und die Gestaltung der Mutterfigur. Zudem wird der Stellenwert von Rimbaud in Weiss' Werk thematisiert und sein 'Mythos' mit dem 'realen' Rimbaud konfrontiert. Ein weiterer Beitrag verfolgt die Spuren von Jean-Paul Sartres kritischem Existentialismus.

      Peter Weiss
    • 1994

      Alfred Andersch

      Perspektiven zu Leben und Werk

      Der Schriftsteller Alfred Andersch (1914-1980) wäre im Februar 1994 achtzig Jahre alt geworden – ein Anlass, ihn als zentrale Figur der Nachkriegsliteratur zu ehren. Seine Rolle im Kulturbetrieb des zerstörten Deutschlands ist unbestritten. Als Mitherausgeber von „Der Ruf“, Mitwirkender an der nie erschienenen Zeitschrift „Skorpion“ und den „Frankfurter Heften“, sowie als Redakteur des „Abendstudios“ und Leiter des „Radio-Essays“ prägte er ein neues Literaturverständnis, das in der Gruppe 47 seinen Anfang nahm. Für ihn war die Autonomie der Kunst eine Voraussetzung für ihre politische Aussagekraft. Diese Ungleichzeitigkeiten spiegeln sich auch in seinem eigenen fiktionalen Werk wider. Trotz seiner hohen Selbstbewertung als Schriftsteller, der Kurzgeschichten, Berichte, Romane, Essays und Reisebeschreibungen verfasste, blieb ihm die uneingeschränkte Anerkennung versagt. Während er im Ausland mit Werken wie „Sansibar oder der letzte Grund“ als Klassiker gefeiert wurde, wurde ihm im deutschen Literaturbetrieb der Büchner-Preis vorenthalten, was ihn bis zu seinem Lebensende ärgerte. Selbst seine bedeutenden Altersromane „Efraim“ und „Winterspelt“ brachten ihm lediglich mäßige Erfolge ein.

      Alfred Andersch