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György Konrád

    2. April 1933 – 13. September 2019

    György Konrád war ein ungarischer Romanautor und Essayist. Seine Werke behandeln häufig Themen wie Identität, Schuld und soziale Unterdrückung, angesiedelt vor dem Hintergrund historischer und politischer Ereignisse. Konráds Stil zeichnet sich durch intellektuelle Tiefe und scharfe Beobachtung der menschlichen Psyche und sozialer Strukturen aus. Seine Schriften bieten den Lesern eine kritische Perspektive auf die moderne Gesellschaft und ihre komplexen Herausforderungen.

    György Konrád
    Der Komplize
    Glück
    Die Erweiterung der Mitte
    Sonnenfinsternis auf dem Berg
    Der Besucher
    Das Buch Kalligaro
    • 2016

      Gästebuch

      Nachsinnen über die Freiheit

      »Was ist dieses Buch?« fragt sich der Autor zu Beginn augenzwinkernd selbst. Textpatience, Bericht, Vorwort zu einem Roman oder der Roman selbst? Bald stoisch, bald engagiert bis enragiert kritisch gibt er die Antwort, folgt dem Bogen reicher Erfahrung mit nazistischer, kommunistischer, reformkommunistischer, nachwendezeitlicher und orbánistischer Herrschaft in Ungarn und den Verwerfungen Europas in dieser, seiner Zeit. Erzählerische Sequenzen und historische Diagnosen wechseln mit Meditationen und Maximen. Im Zentrum von Konráds »Nachsinnen« aber stehen die Porträts einzelner Menschen und ihrer Handlungen. Als ein Zug positiver wie negativer Hauptfiguren erscheinen sie uns im »Gästebuch« seines Lebens: Es sind die maßgeblichen Politiker der wechselnden Herrschafts- und Unterdrückungssysteme ebenso wie die kleinen Handlanger mit ihren windig-flüchtigen Loyalitäten. Schriftstellerkollegen, deren Autonomie den Autor Konrád beeindruckte, und solche, die sich an die Macht verrieten. Aktuelle und ehemalige Geliebte. Und immer wieder die Familie, die in der Shoah ermordeten jüdischen Freunde und Verwandten, denen das »Gästebuch« ein eindrucksvolles Denkmal setzt. György Konrád, der Dissident und unerschrockene Bebachter, vielfach ausgezeichnet und geehrt, ist nicht nur einer der großen Chronisten, sondern auch Stilisten unserer Zeit. Mit seiner narrativen Vitalität hält sein »Gästebuch« inmitten aller Schrecken, auch der Gegenwart, Kurs auf die Ideale Freiheit, Autonomie, Eigensinn und Selbstvertrauen.

      Gästebuch
    • 2013
    • 2013

      Die europäische Integration ist das Thema der Stunde. Im Schatten der Integrations- und Finanzkrise aber gehen nicht nur osteuropäische Staaten wie Russland, Weißrussland und die Ukraine, sondern auch EU-Länder wie Ungarn und Rumänien den gefährlichen Weg der Autokratie. Seit der Befreiung von sowjetischer Zwangsintegration bitten die nationalen Politiker Osteuropas um Subventionen. Sobald sie aber mit den Regeln der Union konfrontiert werden, klagen sie über Verletzungen ihrer Souveränität. Ist die absolute Mehrheit in ihren Ländern erst einmal errungen, vollziehen sich, einhergehend mit anti- oder scheindemokratischem Nationalismus, Führerkult und Günstlingsbourgeoisie, ein Systemwechsel und der Ausbau des zentralistischen Parteistaates. Auf der ungarischen Bühne ist der Ministerpräsident Viktor Orbán kein unbegabter Akteur dieses todernsten Spiels. Doch noch liegt es an Ungarn selbst und an Europa, mitzubestimmen, wieweit ein solcher Politiker die Melodie vorgeben wird, nach der das postkommunistische Ungarn in Zukunft zu tanzen hat.

      Europa und die Nationalstaaten
    • 2012

      »Das Dasein ist für den Juden eine zu heiligende Aufgabe, kein Provisorium, sondern ein auszufüllender Rahmen, eine Herausforderung, auf die wir mit all unserem Wissen antworten müssen.« »Worin besteht dein Judentum, wenn es sich dabei um keine Religion und keine traditionelle Gemeinschaft handelt?« Diese Frage seines Schriftstellerkollegen Amoz Oz bezeichnet den Urgrund einer Untersuchung in Essays, mit denen György Konrád nach allen Seiten des Judentums Ausschau hält: nach Wurzeln des Jüdischen, nach familiären Erinnerungsdepots, nach der Bedeutung von Gemeinschaft als Lebensstrategie, nach dem Ort des absoluten Verbrechens in Auschwitz, nach einem Weltvolk in Nationalstaaten, aber auch nach den charakteristischen Tugenden und Fehlern des Judentums. Es wäre kein Konrádsches Buch ohne den zugleich melancholisch gefärbten und doch ruhig-hoffnungsvollen Blick über das Kreisen der Reflexionen hinaus. Auf Personen, Orten und Stätten ruht dieser Blick, in denen jüdisches Erbe fortlebt: im Bannkreis der Weltstadt so gut wie in der intimen Provinz eines heimatlichen Dorfes oder eines vertrauten Herzens.

      Über Juden
    • 2011

      Das Pendel

      Essaytagebuch

      »Den vorangegangenen Götzen haben wir gestürzt, und gekommen ist die Chimäre des Fanatismus.« Mit präziser Imagination und analytischer Skepsis blickt György Konrád, Dichter und Chronist, auf die Gegenwart. Im Licht der todbringenden Erlebnisse seiner Kindheit, der blutig gescheiterten ungarischen Revolution von 1956 und der bleiernen Zeit danach erscheinen auch der Umbruch von 1989 als Scheinsieg und die aufbrechenden Energien im rechten politischen Spektrum seines Landes als Menetekel einer sich wiederholenden Vergangenheit. Erneut scheint es keinen Fortschritt zu geben und bei der Teilung in Mächtige und Ohnmächtige bleiben zu müssen. Das Personal der Geschichte wechselt, aber hinter gewendeten Masken brodelt der Haß, machen sich die immergleichen alten Kräfte, Despoten und Helfershelfer, bemerkbar. Ein zeitdiagnostisches und ein Warnbuch also und doch auch ein Buch der Courage und der Glückserfahrung, voller Hoffnung, daß der Einzelne im Strom des »Unaufhörlichen« sich wird behaupten können.

      Das Pendel
    • 2007

      Wer ist Kalligaro? Ein Flaneur, ein Betrachter, ein Liebhaber seiner Stadt (Budapest), ein Freund ganz bestimmter Cafés und des Kognaks, ein Mann der Frauen. Ein höchst sonderbares, zwiespältiges Individuum; in der Provinz, der er entstammt, ebenso beheimatet wie in der Großstadt; ein Eremit; ein Erleidender historischer Verläufe. Krieg, Judenverfolgung, Diktatur und Reformdiktatur bringt er ebenso hinter sich wie die Wende zur Demokratie. Darin zugleich aber ein Handelnder: Dissident, Stadtplaner, Politiker, Dichter, Wortführer, Präsident verschiedener Akademien; ein Reisender zwischen New York, Berlin und Ky? to. Kurzum: In der Gestalt des Herrn Kalligaro begegnen wir einer neuen Spiegelung des György Konrád und seines Lebensweges. Aber anders als die linear erzählten Lebensläufe, die uns aus anderen Werken Konráds vertraut sind, splittert sich die neue Lebensgeschichte in einen Kosmos von mehr als 200 kurzen Erzählungen, Beobachtungen, Reflexionen, und so ist dieses Buch vieles zugleich: eine mosaikartig sich zusammensetzende Autobiographie, ein artistischer Selbstversuch, ein Aphorismenschatz, ein Vademecum der stoischen Lebenskunst; eine Zeitreise zwischen Gestern und Morgen, ein Geschichts- und Geschichtenbuch des 20. Jahrhunderts; ein Buch der Epiphanien, eine musikalische Komposition. Ein Reflexionsepos in der europäischen Traditionslinie von Rousseau, Rilke, Valéry, Pessoa und Benn. Vor allem aber: ein Buch des Lebens.

      Das Buch Kalligaro
    • 2007
    • 2005

      György Konrád wurde am 2. April 1933 in der Nähe von Debrecen als Sohn einer jüdischen Familie geboren. 1944 entging er nur knapp der Verhaftung durch Nationalsozialisten und ungarische Pfeilkreuzler, die ihn ins Konzentrationslager Auschwitz deportieren wollten. Mit seinen Geschwistern floh er zu Verwandten nach Budapest, wo sie unter dem Schutz der Helvetischen Konföderation lebten. Diese Erfahrungen schilderte er in seinen Büchern Heimkehr und Glück. Konrád studierte in Budapest Literaturwissenschaft, Soziologie und Psychologie bis zum Ungarnaufstand 1956. Von 1959 bis 1965 arbeitete er als Jugendschutzinspektor und veröffentlichte erste Essays. Ab 1965 war er Soziologe für Städtebau am Budapester Institut und Planungsbüro. Sein Romandebüt erschien 1969. Nach dem Erfolg seines Erstlingswerks widmete er sich der literarischen Arbeit und plädierte in seinen Essays für ein friedliches Mitteleuropa. Als Demokrat und Dissident zählte er neben Václav Havel und Milan Kundera zu den bedeutendsten Stimmen vor 1989. Zwischen 1978 und 1988 durfte er nicht publizieren und reiste stattdessen durch Westeuropa, Amerika und Australien. Das Publikationsverbot wurde 1989 aufgehoben.

      Sonnenfinsternis auf dem Berg
    • 2003

      Glück

      Roman

      3,4(12)Abgeben

      "Am 19. März 1944, als die Deutschen Ungarn besetzten, war ich elf Jahre alt. Wovor wir bisher nur Angst gehabt hatten, war nun eingetreten." Lakonisch und ausdrucksstark erzählt Konrád György von einer jüdischen Kindheit in Ungarn währen des Zweiten Weltkriegs.

      Glück
    • 2001

      György Konrád wurde am 2. April 1933 in Ungarn geboren und entging 1944 nur knapp der Verhaftung durch Nationalsozialisten. Mit seinen Geschwistern floh er nach Budapest, wo sie unter dem Schutz der Helvetischen Konföderation lebten. Diese Erlebnisse schilderte er in seinen Büchern "Heimkehr" und "Glück". Nach dem Studium der Literaturwissenschaft, Soziologie und Psychologie in Budapest bis zum Ungarnaufstand 1956 arbeitete er als Jugendschutzinspektor und veröffentlichte erste Essays. Ab 1965 war er als Soziologe im Bereich Städtebau tätig. Sein Romandebüt erschien 1969, und seitdem widmete er sich der literarischen Arbeit. In seinen Essays setzte er sich für ein friedliches Mitteleuropa ein, das die Grenzen zwischen Ost und West überwindet. Als Demokrat und Dissident gehörte er zu den bedeutendsten Stimmen vor 1989, zusammen mit Persönlichkeiten wie Václav Havel und Milan Kundera. Zwischen 1978 und 1988 durfte er nicht publizieren und reiste stattdessen durch Westeuropa, Amerika und Australien. Das Publikationsverbot wurde erst 1989 aufgehoben. Konrád starb am 13. September 2019 in Budapest. Hans-Henning Paetzke, geboren 1943 in Leipzig, ist seit 1968 als literarischer Übersetzer und Autor tätig und lebt in Budapest.

      Der dritte Blick