Simone Weil, die große französische Philosophin, war in Frankreich fast vergessen und in Deutschland kaum bekannt, als sie 1943 starb. Ihr frühes Denken, das geprägt war durch ihr politisches Engagement als Gewerkschafterin, MarxKritikerin und Teilnehmerin am Spanischen Bürgerkrieg, machte später der Orientierung an christlicher Mystik und platonischer und buddhistischer Tradition Platz. Kurz vor ihrem Tod überreichte sie ihre Notizbücher und Briefe dem christlichen Philosophen Gustave Thibon, der daraus vier Jahre später den Band Schwerkraft und Gnade zusammenstellte. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs geschrieben, als sich Simone Weils Gesundheitszustand verschlechterte und ihr sozialer Aktivismus einer spirituellen Selbstbeobachtung wich, wurden die hier erhaltenen Aphorismen und die philosophischen und mystischen Betrachtungen zu einer der einflussreichsten Quellen der späteren französischen Philosophie. Mit dieser von Charlotte Bohn neu herausgegebenen und von Frank Witzel mit einem Nachwort versehenen Ausgabe wird Simone Weils wichtigstes Werk nach vielen Jahren wieder zugänglich.
Alan Beguivin Bücher






Nach den Kontroversen um den Roman ›Unterwerfung‹ und den persönlichen Anfeindungen gegen seinen Autor ist dieses Duell in Worten aktueller denn je. Bernard-Henri Lévy und Michel Houellebecq sind zwei der wichtigsten Intellektuellen des französischen Literaturbetriebs und erwiesenermaßen »Volksfeinde«: Der umstrittene Philosoph trifft auf den meistgehassten französischen Schriftsteller der Gegenwart. Zwei bekennende Narzissten fragen sich, womit sie den Hass der Öffentlichkeit verdient haben, und sezieren das eigene Image mit kluger Koketterie: ein Schlagabtausch, der ins Private und Politische geht, poetologische Fragen ebenso behandelt wie philosophische und nebenbei glänzend unterhält.
Materie und Gedächtnis
- 250 Seiten
- 9 Lesestunden
Henri-Louis Bergson (* 18. Oktober 1859 in Paris; † 4. Januar 1941 ebenda) war ein französischer Philosoph und Nobelpreisträger für Literatur 1927. Er gilt neben Friedrich Nietzsche und Wilhelm Dilthey als bedeutendster Vertreter der Lebensphilosophie. (Auszug aus Wikipedia)
Michel Houellebecq, Enfant terrible der Literaturszene, hat das Buch geschrieben, das niemand erwartet hätte. ›Karte und Gebiet‹ ist ein großer Wurf: ein doppelbödiges, selbstironisches Vexierspiel, ein gewichtiger Roman, der zugleich wie schwerelos wirkt. Houellebecq erweist sich darin als begnadeter Erzähler, der alle Spekulationen ins Leere laufen lässt. Jed Martin ist Künstler. In seinen ersten Arbeiten stellt er Straßenkarten und Satellitenbilder gegenüber, zum Durchbruch verhelfen ihm jedoch Porträts. Einer der Porträtierten: »Michel Houellebecq, Schriftsteller«. Doch dann geschieht ein grausames Verbrechen: ein Doppelmord, verübt auf so bestialische Weise, dass selbst die hartgesottenen Einsatzkräfte schockiert sind. Die Kunst, das Geld, die Arbeit. Die Liebe, das Leben, der Tod: Davon handelt dieser altmeisterliche Roman, der auch hierzulande bereits als literarische Sensation gefeiert wird. Michel Houellebecqs neustes Werk ist ein vollendeter Geniestreich von überraschender Zartheit. Der einstige Agent provocateur erscheint darin gereift und auf so humorvolle Weise melancholisch wie nie. ›Karte und Gebiet‹ wird nicht nur die Freunde Houellebecqs begeistern, sondern auch manchen seiner Feinde.
Elementarteilchen
- 356 Seiten
- 13 Lesestunden
Michel Houellebecq berichtet in präziser Sprache und mit minuziöser Sachlichkeit vom glücklosen Leben der Halbbrüder Bruno und Michel, erst in der französischen Provinz, dann in Paris. Sie teilen eine egoistisch lieblose Mutter aus der 68er Generation, die sich ihrer sexuellen Selbstverwirklichung ausschweifend widmet - und sie teilen ihre von kalter Einsamkeit geprägte lebenslange Verstörung. Bruno, der Ältere, wird zum sexmanischen Opfer seiner fanatisch-verzweifelten Obsessionen. Michel ist Molekularbiologe und verbringt sein autistisches Forscherleben zwischen Supermarkt und Psychopharmaka - bis er in einem gentechnischen Institut in Irland das unsterbliche und geschlechtslose menschliche Wesen klont - die Vision jenseits des Egoismus und sexuellen Elends.
Kurz vor den französischen Präsidentschaftswahlen 2027 taucht im Netz ein Video auf, das die Hinrichtung des möglichen Kandidaten Bruno Juge zu zeigen scheint. Paul Raison ist Absolvent einer Elitehochschule und arbeitet als Spitzenbeamter im Wirtschaftsministerium. Als Mitarbeiter und Vertrautem Juges fällt ihm die Aufgabe zu, die Urheber des Videos ausfindig zu machen. Im Laufe seiner Nachforschungen kommt es zu einer Serie mysteriöser terroristischer Anschläge, zwischen denen kein Zusammenhang zu erkennen ist. Aber nicht nur die Arbeit, auch das Privatleben von Paul Raison ist alles andere als einfach. Er und seine Frau Prudence leben zwar noch zusammen, aber sie teilen nichts mehr miteinander. Selbst die Fächer im Kühlschrank sind getrennt. Während Juge um seine Kandidatur kämpft, kann Paul entscheidende Hinweise für die Aufklärung der Anschläge liefern. Doch letztlich verliert Juge gegen einen volksnahen ehemaligen Fernsehmoderator, und die Erkenntnisse aus Pauls Recherche sind nicht minder niederschmetternd für die Politik des Landes. Als Paul von seiner Arbeit freigestellt wird, kommt es zu einer Annäherung zwischen ihm und seiner Frau und die beiden finden wieder zueinander. Ein unerwartetes, wenn auch fragiles Glück …
Plattform
- 339 Seiten
- 12 Lesestunden
\"Plattform\" protokolliert erbarmungslos ein Leben: Tristesse, Liebesglück und tragischen Tod. Der Erzähler Michel ist Beamter im Kultusministerium. Vierzig, farblos, frustriert und nach Dienstschluss einsamer Peep-Show-Erotomane und Experte im TV-Zappen. Die Urlaubspauschalreise ins Traumland Thailand verspricht diesem \"ziemlich mittelmäßigen Individuum\" paradiesisches Glück und Erlösung: Sexgenuss mit Asiatinnen. Die Mitreisende Valerie, eine erfolgreiche Managerin in der Tourismusindustrie, lernt er erst nach der Rückkehr ins lieblose Paris wirklich kennen - und mit ihr ein tiefes menschliches Glück voller Obsessionen, und ohne Bezahlung. Zusammen erfinden Valerie und Michel ein rettendes Programm für die Reisebranche, die Plattform zum Glück: Wenn mehrere hundert Millionen alles haben, bloß kein sexuelles Glück, und mehrere Milliarden nichts haben als ihren Körper, dann ist das \"eine Situation des idealen Tauschs\". Michel und Valerie wollen die verlorene Liebesfähigkeit des Westens in neuartigen Ferienclubs organisieren.
Es ist vielleicht der umstrittenste Roman der letzten Jahre: ›Unterwerfung‹ handelt vom Zusammenprall der Kulturen und stellt Fragen zum Verhältnis von Orient und Okzident, von Judentum, Islam und Christentum – Fragen, die heute so relevant sind wie nie. Goncourt-Preisträger Michel Houellebecq präsentiert sich als furchtloser Gesellschaftsdenker, der die bestimmenden Spannungsverhältnisse unserer Epoche mit großer Ernsthaftigkeit – und zugleich mit virtuoser Ironie – ausdeutet. Er erzählt in ›Unterwerfung‹ die Geschichte des Literaturwissenschaftlers François. Der Akademiker forscht im Frankreich einer sehr nahen Zukunft zu dem dekadenten Schriftsteller Huysmans, der ihn sein Leben lang fasziniert. Zugleich verfolgt er die Ereignisse um die anstehende Präsidentschaftswahl: Während es dem charismatischen Kandidaten der Bruderschaft der Muslime gelingt, immer mehr Stimmen auf sich zu vereinigen, kommt es in der Hauptstadt zu tumultartigen Ausschreitungen. Als schließlich ein Bürgerkrieg unabwendbar scheint, verlässt François Paris ohne ein bestimmtes Ziel. Es ist der Beginn einer Reise in sein Inneres.
Ausweitung der Kampfzone
- 169 Seiten
- 6 Lesestunden
Der wohl bekannteste französische Autor der Gegenwart wurde 1958 in La Réunion geboren. Er ist Preisträger des angesehenen Grand Prix des Lettres, des Prix Novembre, des Impac-Preises und des Prix de Flore. Mit „Plattform“ erregte er, wie bereits mit seinen früheren beiden Romanen, internationales Aufsehen. Michel Houellebecq lebt heute in Irland in der Grafschaft Cork.
Antoine, ein junger Mann auf der Suche nach Glück in Paris, hat skurrile Freunde und einen vergesslichen Vermieter. Trotz seines Potenzials ist er unzufrieden und versucht, seine Gedanken zu entfliehen, indem er Alkoholiker werden oder sich umbringen will. Martin Pages satirischer Debütroman ist in 25 Sprachen übersetzt und besticht durch seinen Witz.



