Eine Weltgeschichte in Bildern wollte König Maximilian II. nicht nur den Elite-Eleven seiner Hochbegabten-Stiftung präsentieren, sondern auch seinem Volke in der öffentlich zugänglichen Historischen Galerie im Maximilianeum. Von Adam und Eva bis zum Sturz Napoleons sollten die wichtigsten Epochen aller Kulturen und Zeiten dargestellt werden. 80 Gemälde waren ursprünglich für den Historienzyklus geplant, der jedoch bald schon aus Kostengründen auf 30 Bilder reduziert wurde. Erstmals werden Planung und Ausführung der Historischen Galerie anhand der im Geheimen Hausarchiv des Hauses Wittelsbach vorhandenen Dokumente, Aufstellungen, Notizen und Rechnungsbücher ausführlich dargestellt. Berücksichtigt wurden auch die Memorabilien Leo von Klenzes, der von 1852 bis 1864 organisatorisch für die Galerie verantwortlich war. Außerdem wird die Planungsgeschichte von Stiftung und Bauwerk vorgestellt. Einige der Quellen wurden im Anhang abgedruckt. Der Katalogteil dokumentiert alle Bilder der Historischen Galerie, die im Krieg verbrannten 13 anhand historischer Aufnahmen, die erhaltenen in Farbabbildungen. Dazu wurden Texte aus einem Katalog gestellt, der etwa 1880 gedruckt wurde, ergänzt um Anmerkungen und Kommentare der Autorin. Die rekonstruierten Hängungspläne finden sich in den Umschlag-Innenseiten.
Veronika Thum-Köglowitz Bücher



Die Zehn Gebote für die ungelehrten Leut'
- 231 Seiten
- 9 Lesestunden
Graphik, vor allem im Buchdruck, trug entscheidend zum Erfolg der medialen Revolution im Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit bei. Dennoch galt frühe religiöse Graphik als 'Massenware' und als eine der kunstgeschichtlichen Forschung nicht würdige Volkskunst. Der Zusammenhang von Kunst und Religion hat erst in neuerer Zeit stärkere Beachtung gefunden, vor allem in der Reformationsforschung. Auch dort spielt die Graphik eine Nebenrolle, obwohl umfangreiches Bildmaterial vorliegt. Anhand von Dekalogzyklen in der Graphik des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit wird erstmals ein größerer Überblick über den Gebrauch und die Bedeutung religiöser Bilddrucke für die christliche Erziehung und die individuelle Frömmigkeit gegeben. Die Autorin untersucht Ikonographie und Bildrhetorik von Zehn-Gebote-Zyklen des 15. und 16. Jahrhunderts, ihre Vorläufer sowie die Nachwirkungen im 17. und 18. Jahrhundert. Sie zeigt die Veränderungen in den Zeitabschnitten Vorreformation, Reformation und Gegenreformation und erörtert die Haltung der Reformatoren und katholischen Theologen zur 'Bilderfrage'. Die zahlreichen Abbildungen veranschaulichen die Entwicklung in der Darstellung der Zehn Gebote.
Ein sehr persönlicher und intimer Einblick in eine uns fremde Kultur. Jedes Bild wird von einer passenden Weisheit begleitet.