Die Zehn Gebote für die ungelehrten Leut'
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Graphik, vor allem im Buchdruck, trug entscheidend zum Erfolg der medialen Revolution im Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit bei. Dennoch galt frühe religiöse Graphik als 'Massenware' und als eine der kunstgeschichtlichen Forschung nicht würdige Volkskunst. Der Zusammenhang von Kunst und Religion hat erst in neuerer Zeit stärkere Beachtung gefunden, vor allem in der Reformationsforschung. Auch dort spielt die Graphik eine Nebenrolle, obwohl umfangreiches Bildmaterial vorliegt. Anhand von Dekalogzyklen in der Graphik des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit wird erstmals ein größerer Überblick über den Gebrauch und die Bedeutung religiöser Bilddrucke für die christliche Erziehung und die individuelle Frömmigkeit gegeben. Die Autorin untersucht Ikonographie und Bildrhetorik von Zehn-Gebote-Zyklen des 15. und 16. Jahrhunderts, ihre Vorläufer sowie die Nachwirkungen im 17. und 18. Jahrhundert. Sie zeigt die Veränderungen in den Zeitabschnitten Vorreformation, Reformation und Gegenreformation und erörtert die Haltung der Reformatoren und katholischen Theologen zur 'Bilderfrage'. Die zahlreichen Abbildungen veranschaulichen die Entwicklung in der Darstellung der Zehn Gebote.