Der eigenwillige und lakonische Stil von Marguerite Duras hat Generationen beeinflusst und den Facettenreichtum der Liebe eindrucksvoll dargestellt. In Werken wie "Hiroshima mon amour" zeigt sie die ekstatische Seite der Liebe, während "Der Liebhaber" die kalkulierte Manipulation thematisiert und "Die Verzückung der Lol V. Stein" die verzweifelte, zersetzende Natur beleuchtet. Duras gelingt es, die Abgründe und Grenzenlosigkeit der Liebe auf einzigartige Weise erfahrbar zu machen, was sie zu einer herausragenden Schriftstellerin des 20. Jahrhunderts erhebt.
Björn Hayer Reihenfolge der Bücher






- 2024
- 2024
Die neuen Schöpfer
Texte zur zeitgenössischen Lyrik
In über 25 Essays untersucht Björn Hayer Entwicklungen der zeitgenössische Lyrik. Viele verbinden mit Lyrik unliebsame Schulerfahrungen oder rätselhafte Wortakrobatik. Zu Unrecht, wie der Autor meint, ist Lyrik doch welthaltiger und anregender als ihr Ruf. Lyrik spricht über die ökologische Wende und ein neues Mensch-Tier-Verhältnis, über die globale Migration, die Zukunft im Lichte der Künstlichen Intelligenz oder die kritische Auseinandersetzung mit einem patriarchal geprägten Kanon. Immerzu zeigen sich die Autorinnen und Autoren dieser Gattung als äußert produktive Sprachsucherinnen und -sucher.
- 2023
Sinn und Unheil
Zur Ästhetik des Schmerzes
Nach Wörterbuchdefinition ist Schmerz zum einen eine durch Krankheit oder Verletzung ausgelöste unangenehme körperliche Empfindung und zum anderen eine seelische Bedrückung. Der Schmerz greift in unseren Alltag ein, entscheidet über Qualität und Endlichkeit des Lebens und wirft seit Jahrtausenden fundamentale Fragen über Glück und Sinn auf. Auch angesichts des medizinischen Fortschritts ist Schmerz für viele PatientInnen alltägliche Realität und bleibt somit eine rätselhafte wie destruktive Macht. Wurde er lange als physisches bzw. neuronales Geschehen betrachtet, ist heute bekannt, dass er universelle Vorgänge abbildet, die seelische und körperliche Erfahrungen einbeziehen. Welchen Niederschlag diese in Literatur, Musik, bildender Kunst und Film gefunden haben bzw. finden und wie diese Darstellungen auf den Umgang mit dem Phänomen Schmerz rückwirken, dies untersucht Björn Hayer in seinem Essay – und er stellt fest, dass man Schmerz lesen, seine Zeichen verstehen und im besten Falle übersetzen muss: „Gemälde, Texte, Partituren können dem Zweck dienen, das mit dem Leiden verbundene Begriffslose besser zu fassen und dadurch zu verarbeiten.“ Mit Sinn und Unheil startet die Reihe Quintessenzen, die sich wesentlichen Fragen nach den Bedingungen des Menschseins widmet und gleichermaßen das Zusammenspiel von Mensch und Umwelt in den Blick nimmt.
- 2022
Elegie für dich
Ein Fragment
Auf einmal war sie nicht mehr da: Emilia, die charismatische Schriftstellerin und Walderemitin, die Streiterin für Tier- und Umweltschutz, die Träumerin. Sie starb und ließ eine Leere zurück, in die sich nun ein Ich hineinschreibt. Das Ich ruft die Geliebte an, verschafft ihr Gegenwärtigkeit, auch wenn deren Antworten kaum noch ins Diesseits vordringen. Auf den ersten Blick wirkt es so, als sei dem zurückgebliebenen Erzähler sowohl die Chronologie als auch die innere Kohärenz abhandengekommen. Die persönliche Rückschau, auf geteilte Erlebnisse, Reiseerfahrungen, das Leben im Waldhaus und nicht zuletzt die zahlreichen Gespräche über Literatur und die Kunst des Schreibens, wird mit poetischen Zeugnissen verbunden. Sodass jenseits aller Zerrissenheit ein subtil Halt versprechendes Netz entsteht. Das Debüt ist der Versuch, eine Poetik des Abschieds zu entwickeln, die Pathos und tiefe Schwermut ausstellt und zugleich aufzufangen versucht. Geschrieben an der Kante zum Abgrund, die nie die Sicht auf die Weite und Ferne verstellt.
- 2022
Seid utopisch!
Für eine Politik der Verantwortung
- 2022
Verschwörung einer Landschaft
Gedichte
Stillleben Kaffeeränder zwischen den Papieren, eine zu früh verlassene Schreibmaschine neben der erloschenen Kerze. Wer hinterließ das Fenster nach dir? Wer wird es wieder öffnen? Nur ich bemerke deinen Duft in den Gardinen – flüchtig war dein Aufbruch, nie genug Sein für deinen einsamen Planeten – deine Hände, die mich noch streifen Eine Landschaft kippt, ein Ich kehrt noch einmal zu seinem Geburtshaus zurück, das sich inzwischen hinter Efeuranken verschließt, derweil kreisen Gefühle um eine längst zur Chimäre gewordene Liebe – die neuen Gedichte von Björn Hayer berichten von Momenten des Umschlagens und der Verfremdung. Zugleich zehren sie von dem unbeirrbaren Versuch, Verlorenes wieder zu vergegenwärtigen. Und während ein Regen die Sonnenanbeter in Wallung versetzt und die Toten ins Diesseits rufen, ringt ein Subjekt immer wieder mit Blättern. Sie fallen von den Bäumen oder begegnen ihm als das weiße Papier. Was bietet die Fläche? Das Nichts oder doch die noch ungenutzte Möglichkeit? Klar ist: »Dichten, frei über der Erde, / ist das fünfte Element«. Sie setzt die Welt neu zusammen und vermag aus der Ferne heraus zum Nächsten zu drängen: »Vom Rande deines Tals höre ich / das Echo: Schlaf ein und bette dich, / bevor der Morgen anbricht.« Denn dann könnte alles schon vorbei und die Verschwörung von Natur, Traum und Bewusstsein vollends im Gange sein.
- 2022
- 2021
Gegenwartslyrik
Entwürfe – Strömungen – Kontexte
- 2020
Wie die Eisenbahn oder das Automobil stellt auch das U-Boot ein Fortbewegungsmittel dar, das Ambitionen, Hoffnungen sowie gleichsam die Hybris der Moderne vereint. In ihm verdichten sich militärisches Expansionsstreben und Pioniergeist, weswegen die Zeugnisse, in denen es präsent ist, kaum heterogener ausfallen könnten. Sie reichen von Jules Vernes Klassiker "20.000 Meilen unter dem Meer" bis zu spätmodernen Kriegsfilmen und -serien. Mit dem U-Boot verbinden sich klaustrophobische Erfahrungen und zugleich das Streben, die Gesetzmäßigkeiten der Natur zu überwinden. Der Mensch erweist sich dabei nicht nur als ein Fremder in einem für ihn tödlichen Milieu, sondern darüber hinaus auch als Fremder im eigenen Selbst. Die Fahrt unterhalb der Wasseroberfläche bedeutet indessen ein sinnbildliches Eintauchen in die Untiefen der humanen Seele, wo sich Triebe, Träume und Verdrängtes vorfinden lassen. Um den vielfältigen Dimensionen des Motivs nachzugehen, dessen Aufarbeitung noch immer ein Desiderat in der Forschungslandschaft ist, versammelt der von Björn Hayer und Janin Aadam herausgegebene Band polydisziplinäre Zugänge, die das U-Boot insbesondere in Literatur und Film beleuchten. Mit Beiträgen von Michael Bahn, Friederike Ehwald, Dagmar Heißler, Maike Jokisch, Anne D. Peiter, Monika Preuß und Gabriela Scherer.
- 2018
Nur selten zuvor war es um Mensch-Tier-Verhältnisse derart schlecht bestellt wie in der Spätmoderne. Insbesondere die Potenzierung des Leidens durch die industrialisierte Landwirtschaft wirft zentrale Fragen der Tierethik auf - einem philosophischen Diskursfeld, das innerhalb der Human-Animal Studies von zentraler Bedeutung ist. Die in ihm miteinander im Wettstreit befindlichen Theorien strahlen zum einen direkt in die Gesellschaft aus, zum anderen begünstigen sie die Entwicklung neuer Sichtweisen auf Gegenstände der Kultur- und Literaturgeschichte. Dieser Grundlagenband versammelt Beiträge, welche das interdisziplinäre Forschungsfeld wissenschaftlich und didaktisch ausloten.