Schwert, Geist und Charisma
20 Herrscherinnen des Mittelalters im Spiegel ihrer Zeitgenossen






20 Herrscherinnen des Mittelalters im Spiegel ihrer Zeitgenossen
Während schwerer Kämpfe gegen die Elbslawen im 10. Jahrhundert bemerkten die sächsischen Heere unter Heinrich I., dass die Oder eine politische Grenze bildete. Östlich der Oder begann der Einflussbereich einer anderen politischen Herrschaft. Ein durch Fürsten des Hauses der Piasten iniziierter Prozess führte schließlich zur Bildung des polnischen Staates. Angefangen hatte die Entwicklung schon im 9. Jh. zu beiden Seiten der mittleren Warthe. Von dort aus haben die Piasten ihre Expansion betrieben und gegen Ende des 10. Jh. war die Bildung Polens so weit abgeschlossen, dass es dem Polen wie wir es heute kennen ähnelte. Die Dynastie der Piasten hat bis zum Tod König Kasimirs des Großen im Jahr 1370 mehr als vier Jahrhunderte die Geschicke Polens bestimmt und es in die Gemeinschaft der europäischen Staaten integriert
Die Epoche der Ottonen (919 - 1024 n. Chr.) war von Feudalkriegen, Familienfehden, Missionierungsversuchen, Verrat, Triumph, einer starken Kirche und schwachen Päpsten geprägt. Doch vielleicht gerade deshalb entstand zu dieser Zeit auch das Leitbild eines friedlichen und universalen europäischen Staatensystems, konzipiert als Renovatio des Heiligen Römischen Reiches von den Herrschern Otto I., Otto II. und Otto III. Die Umsetzung und Durchsetzung der großen Idee fand jedoch ein jähes Ende mit dem bis heute ungeklärten Tod von Otto III. in Castel Paterno nördlich von Rom im Alter von nur 21 Jahren. Der Blick zurück in die ottonische Epoche zeigt, wie man einen Staatenbund ohne nationale Dominanz, ohne ökonomische Arroganz und ohne kriegerische Gewalt bilden kann.