Fritz Winter
Junge Kunst 41






Junge Kunst 41
Spätestens seit seinem vielbeachteten Auftritt auf der ersten Documenta in Kassel 1955 galt Fritz Winter als einer der wichtigsten deutschen Vertreter der abstrakten Malerei und als Aushängeschild der Nachkriegsmoderne in der BRD. Seine informelle, zunehmend grafisch geprägte Malerei der 1950er Jahre wird ab 1960 durch neue Impulse noch einmal entscheidend verwandelt. Das Thema Farbe tritt in den Vordergrund, der malerische Duktus wird freier und experimenteller. Fritz Winter knüpfte damit an seine Bildraumkonzepte der 1930er Jahren an – an Naturformen und Bilder innerer Landschaften. Es ist ein neuer Ansatz im Werk des ehemaligen Bauhausschülers, das „Innere der Natur“ zu erkunden und zugleich eine Rückbesinnung auf seine Lehrer Josef Albers, Wassily Kandinsky und Paul Klee. Die Katalog zur Ausstellung macht diesen bisher wenig bekannten Aspekt des Werkes von Fritz Winter mit zahlreichen Abbildungen sichtbar.
Deutsche Ausgabe
Das Museum Brandhorst zeigt eine der bedeutendsten Sammlungen der Gegenwartskunst. Einen besonders großen Stellenwert nehmen die Arbeiten von Cy Twombly, Joseph Beuys, Andy Warhol, Alex Katz, Bruce Nauman und Damien Hirst ein. Die Sammlung von Udo und Anette Brandhorst umfasst mehr als 700 Gemälde, Graphiken, Skulpturen, Installationen und Werke der Medienkunst. Seit 2009 wird sie der Öffentlichkeit in dem spektakulären Neubau der Architekten Sauerbruch und Hutton präsentiert. Der vorliegende Band stellt die herausragenden Werke in hochwertigen Farbabbildungen vor. Einleitende Kapitel erläutern die verschiedenen Positionen wie Arte Povera, Pop-Art, Minimal und Concept Art sowie Objektkunst, Fotografie und Neue Medien. Angaben zur Technik, Entstehung und Bedeutung informieren den Leser knapp und präzise über jedes der gezeigten Kunstwerke und vervollständigen damit den Gesamtüberblick über diese einmalige Sammlung.
Studien zu Form, Wirkung und Funktion des Porträts in der italienischen Renaissance
Alessandro Bonvicino (um 1498–1554), genannt Moretto da Brescia, war der führende Porträtmaler seiner Heimatstadt Brescia. Zeitgleich tätig mit Tizian in Venedig und Lorenzo Lotto in Bergamo, entwickelte er neue Darstellungsmodi in der Synthese eines lombardischen Realismus mit lyrischen venezianischen Tendenzen. Morettos Porträtoeuvre spiegelt die Komplexität dessen wider, was die Gattung Bildnis zu diesem entwicklungsgeschichtlich einmaligen Zeitpunkt ausmacht, etablierte sich doch in den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts ein Formen- und Ausdrucksvokabular, das über lange Zeit verbindlich bleiben sollte. In exemplarischen Bilduntersuchungen zum Selbstporträt, zum Ganzfigurenbildnis, zum emblematischen Porträt und zu postumen Heiligenbildnissen wird das methodische Instrumentarium aktueller Porträtforschung erprobt, bild- und medienanalytisch argumentiert, nach rezeptions- und wirkungsästhetischen Parametern sowie nach dem historischen funktionalen Kontext der Werke gefragt. Die Grundlage der Einzelstudien bietet ein kritischer Katalog der Bildnisse von Moretto da Brescia.