Patrick Süskind
26. März 1949
Patrick Süskind (* 26. März 1949 in Ambach am Starnberger See) ist ein deutscher Schriftsteller und Drehbuchautor. Sein 1985 veröffentlichter und bislang einziger Roman Das Parfum wurde zu einem Bestseller. Ebenfalls ein Welterfolg war sein Einpersonenstück Der Kontrabaß.
Süskind wuchs im bayerischen Holzhausen auf, einem Dorf in der heutigen Gemeinde Münsing. Sein Vater, Wilhelm Emanuel Süskind, war Schriftsteller, Übersetzer und langjähriger Mitarbeiter der Süddeutschen Zeitung, seine Mutter Annemarie Süskind, geborene Schmitt, war Sportlehrerin. Sein älterer Bruder Martin Erhard Süskind war ebenfalls Journalist. Patrick Süskind hat zahlreiche Vorfahren aus der Württembergischen Ehrbarkeit. Er ist ein Nachkomme des Bibelexegeten Johann Albrecht Bengel und damit auch des Reformators Johannes Brenz.Ab 1968, nach Abitur und Zivildienst, studierte Süskind Mittelalterliche Geschichte und Neuere Geschichte in München, wobei er zwei Semester seines Studiums in Aix-en-Provence verbrachte, um seine Französischkenntnisse zu verbessern. In dieser Zeit entstanden die ersten eigenen Texte. Er belegte ebenso Kurse in Englisch, Spanisch, Latein, Griechisch, Politik, Kunst und Theologie. Das Studium brach er 1974 ab.Süskind verweigert sich in hohem Maße den Erwartungen des Literaturbetriebs. Er gab nur vier überlieferte Interviews, tritt in der Öffentlichkeit nicht auf und hat verschiedene Auszeichnungen abgelehnt, so den französischen Preis für das beste Debüt (1986) sowie den Tukan-Preis (1987) und den FAZ-Literaturpreis (ebenfalls 1987). Zur Weltpremiere der Verfilmung seines Romans Das Parfum am 7. September 2006 in München erschien er ebenfalls nicht. Im Drehbuch zu Rossini reflektiert er jedoch selbstironisch sein eigenes Leben: Die Filmfigur des scheuen Autors weigert sich – auch für viel Geld – ihr Buch verfilmen zu lassen. Der Produzent wurde von Süskind dabei als ein Abbild von Bernd Eichinger angelegt, der – nach eigener Aussage – damals versuchte, von Süskind die Filmrechte für Das Parfum zu erwerben. Von Süskind existieren zudem kaum veröffentlichte Fotos. In der Fernsehserie Monaco Franze – Der ewige Stenz hat er allerdings einen kleinen Cameoauftritt (9. Folge in der Kneipe, kurzer Zwischenschnitt). Am 7. September 2006 lief ein Porträt im Rahmen der Serie Die großen Bayern im Bayerischen Rundfunk, worin Süskind nicht selbst zu Wort kam. Stattdessen berichteten unter anderem Joachim Król und Christine Kaufmann über ihre Erlebnisse mit ihm.2003 gehörte Süskind zu den Gründungsmitgliedern der Deutschen Filmakademie. Süskind lebt hauptsächlich in München, in Seeheim am Starnberger See und in Montolieu in Frankreich. Er war mit dem französischen Zeichner Jean-Jacques Sempé befreundet, der die Zeichnungen zur Novelle Die Geschichte von Herrn Sommer beisteuerte. Im Gegenzug hatte Süskind einige Werke Sempés ins Deutsche übersetzt.Mit seiner Lebensgefährtin Tanja Graf hat er einen gemeinsamen Sohn.