Wolfgang Hildesheimers Erzählungen "Lieblose Legenden" (1952) sind Klassiker der deutschen Nachkriegsliteratur. Hildesheimers satirisches Talent bringt frischen Wind in die sozialkritischen und geschichtsphilosophischen Erzählungen der Zeit. Kritiker W.E. Süskind lobte die musische Heiterkeit und Grazie seiner Geschichten.
Wolfgang Hildesheimer Reihenfolge der Bücher







- 2023
 - 2019
Ein Gespräch zwischen einem Mann und einer Frau nimmt eine unerwartete Wendung, als sie die spürbaren "Biosphärenklänge" wahrnehmen. Beide erleben ein lähmendes Gefühl und bemerken Unregelmäßigkeiten, die auf eine drohende Überschreitung der Erträglichkeit hinweisen. Sie warten auf den "Richardson-Effekt" und spüren unbekannte Maximalgrenzen.
 - 2017
Wolfgang Hildesheimer dachte dialogisch: in seinen Dramen und Hörspielen, in seinen regelmäßigen Einmischungen in den öffentlichen Diskurs, in Reden, Stellungnahmen und Interviews, in Prosawerken wie den Lieblosen Legenden . Auch in den monologisch angelegten Hauptwerken Tynset und Masante wird die krisenhafte Unterbrechung des Dialogs beklagt und der Leser angesprochen. Hildesheimer selbst hat die Bedeutung des dialogischen Prinzips für sein Werk pointiert: Nur in ihm könne es »ein objektives Bild des Gegenstands« geben. Die vorliegende Auswahl aus zwölf markanten Briefwechseln zeigt Hildesheimers Dialogprinzip in einer der kleinsten Formen zwischenmenschlicher Verständigung: im Brief. So wechselhaft Gesprächspartner, Briefinhalt und Ton – häufig in der ironischen Brechung – auch sein mögen, ob es um den westdeutschen Literaturbetrieb und die Rundfunklandschaft der 1950er- und 60er-Jahre geht, um die Arbeit mit Verleger und Lektor, den Austausch mit den frühen Lehrern der Odenwaldschule oder mit literarischen Freunden und Übersetzern: In allen Korrespondenzen zeigt sich das enorme Geschick Hildesheimers, seinen Briefpartnern in ihren sehr unterschiedlichen Rollen und Funktionen ganz individuell zu begegnen.
 - 2016
"Die sichtbare Wirklichkeit bedeutet mir nichts"
- 1556 Seiten
 - 55 Lesestunden
 
Selbst guten Kennern von Hildesheimers Leben und Werk war und ist weitgehend unbekannt, was ihn beschäftigte, bevor er 1950 zu schreiben begann und literarische Erfolge feierte. Hildesheimers Briefe an die Eltern, eine erstklassige Quelle, erhellen nicht nur das Dunkel dieser Frühzeit, sondern auch seine bislang unbekannte Entwicklung. Die 507 erhaltenen Briefe, beginnend mit einer Schiffsreise nach London 1937 und endend mit dem Tod der Mutter 1962, bieten ein aufschlussreiches Tagebuch über 25 Jahre. Wichtige Stationen sind das Studium in England, der Aufenthalt in Palästina während des Weltkriegs, die Tätigkeit als Dolmetscher bei den Nürnberger Prozessen und der Weg ins Rampenlicht der deutschen Literaturszene als Autor und Übersetzer. Diese Briefe spiegeln auch eine Epoche großer politischer Umwälzungen sowie Entwicklungen in der internationalen Kultur und Kunst wider, die Hildesheimer als bildender Künstler verfolgte und die wichtige Impulse für sein schriftstellerisches Werk lieferten. Volker Jehle, ein Kenner von Hildesheimers Werk, hat die Briefe chronologisch geordnet und die zugrunde liegenden biographischen Fakten und Ereignisse akribisch recherchiert.
 - 2006
Für Italien, das Land, »dessen Nationalcharakteristica ihm am meisten liegen« und das er schon früh kennenlernte, hat Wolfgang Hildesheimer immer wieder Worte gefunden, die über Empathie und Herzlichkeit weit hinausgingen: Worte der Faszination, ja der Liebe. Zweimal werden Hildesheimer und seine Frau Silvia jenseits der Alpen seßhaft: in der Cal Masante di Sopra bei Urbino und im graubündischen Poschiavo, »das eigentlich geographisch zu Italien gehört«. Hier wird er so lange leben wie an keinem anderen Ort. Es ist ein guter, fruchtbarer Boden für Hildesheimers Schreiben und Malen, aber auch für den unmittelbaren Genuß des Lebens: der Begegnung mit den Menschen, ihrer Landschaft und, nicht zuletzt, ihrer Küche. Dietmar Pleyer läßt Hildesheimers Beziehung zu Italien und Poschiavo in diesem abwechslungsreich komponierten Buch anschaulich werden. Ausgewählte Textstellen aus Notaten, Schriften, Gesprächen und vielen unveröffentlichten Briefen sowie die zahlreichen bislang unpublizierten Abbildungen ergänzen sich zu einer liebenswerten Hommage Hildesheimers an Land, Sprache und Menschen, an »eine geradezu horazische Idylle, wie sie eigentlich nicht mehr erlaubt ist«.
 - 1999
Wolfgang Hildesheimer, geboren am 9. Dezember 1916 in Hamburg als Sohn jüdischer Eltern, emigrierte 1933 über England nach Palästina. Dort absolvierte er eine Schreinerlehre und begann 1937 an der Central School of Arts and Crafts in London mit dem Studium von Malerei, Textilentwurf und Bühnenbildnerei. 1939 entwarf er sein erstes Bühnenbild für das Tavistock Little Theatre. Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs kehrte er nach Palästina zurück, arbeitete als Information Officer und Englisch-Lehrer, und war Mitinhaber einer Werbeagentur. Er nahm an Kunstausstellungen teil und veröffentlichte Gedichte und Essays. 1946 kehrte er nach London zurück, wurde jedoch für die Nürnberger Prozesse engagiert und dolmetschte dort. 1949 zog er nach Ambach am Starnberger See, wo er als freier Maler und Grafiker arbeitete und 1950 seine literarische Karriere mit einer Kindergeschichte begann. 1951 wurde er zur Gruppe 47 eingeladen, und 1955 feierte sein erstes Theaterstück Premiere. 1957 ließ er sich in Poschiavo nieder und entwickelte neue Theaterformen. Sein Prosabuch Tynset erhielt 1966 den Georg-Büchner-Preis. Sein Bestseller Mozart (1977) beeinflusste das Stück und den Film Amadeus. Ab 1961 nahm er wieder an Ausstellungen teil, und 1980 hielt er die Eröffnungsrede der Salzburger Festspiele. 1984 kündigte er an, angesichts der Umweltkatastrophe zur bildenden Kunst zurückzukehren.
 - 1996
Wolfgang Hildesheimer Marbot: Eine Biographie
- 326 Seiten
 - 12 Lesestunden
 
 - 1996
Die Bilder reden, ich kann mich mit ihnen unterhalten, und sie unterhalten, sehr leise und bestimmt, mich.« Peter Härtung, Frankfurter Allgemeine Zeitung
 


