Thomas Mann über Marguerite Yourcenar: "Da ist in New York, aber französisch schreibend, eine gewisse Marguerite Yourcenar, die hat die Memoiren des Kaisers Hadrian verfaßt - von einer bis zur Vexation gehenden Echtheit der Fiktion, übrigens wissenschaftlich gewaltig fundiert. Es ist das Schönste, das mir seit langem vorgekommen ist."Ein historischer Roman von außergewöhnlicher, melancholischer Schönheit. Die "Autobiographie" eines der interessantesten römischen Imperatoren: In seiner Villa in Tibur schreibt der sechzigjährige, von Krankheit gezeichnete Kaiser für seinen Adoptivenkel, den späteren Herrscher Marc Aurel, die Geschichte seines Lebens. Hadrian hat jahrelang eine friedliche Politik des Maßes und des Ausgleichs betrieben, die die segensreichsten Auswirkungen auf das Reich haben sollte. Zwei große Leidenschaften prägten den musischen und sensiblen Cäsaren: die einfühlende Bewunderung griechischer Kunst und die Liebe zu dem bithynischen Knaben Antinous, der mit zwanzig Jahren Selbstmord beging...
Marguerite Yourcenar Bücher
Marguerite Yourcenar war eine französische Romanautorin und Essayistin, deren Werk sich durch tiefgründige philosophische Einsichten und stilistische Präzision auszeichnet. Sie widmete sich insbesondere historischen Themen und erforschte die menschliche Natur sowie die komplexen Beziehungen zwischen Individuen und Gesellschaft. Ihr Schreiben ist eindringlich und meditativ, oft konzentriert auf das Innenleben von Charakteren und deren moralische Dilemmata. Yourcenar war die erste Frau, die in die Académie française gewählt wurde, was ihre bedeutende Stellung in der literarischen Welt unterstreicht.







Im Mittelpunkt des zweiten Teils der Familiengeschichte steht der Vater Marguerite Yourcenars, Michel de Crayencour. Mit kritischer Distanz und einfühlsamer Liebe beschreibt sie sein Leben und zeichnet auf unnachahmliche Art ein Panorama des 19. Jahrhunderts.
Auf bewegende Weise schildert die Yourcenar in dem dritten Band ihrer Familiengeschichte das Dreiecksverhältnis zwischen ihrem Vater, dem Spieler und Verführer Michel de Crayencour, der schönen, unkonventionellen Jeanne und deren homosexuellem Mann. Es ist gleichzeitig ein großer Liebesroman vor dem Panorama Europas zu Beginn dieses Jahrhunderts.
Die schwarze Flamme
- 382 Seiten
- 14 Lesestunden
Der Alchimist, Arzt und Philosoph Zenon, der im 16. Jahrhundert lebt und wirkt, trägt die Züge der bedeutendsten Gelehrten und Künstler seiner Zeit: Erasmus von Rotterdam, Leonardo da Vinci und Paracelsus. Er sprengt die Grenzen seiner Zeit, gerät durch seine kühnen naturwissenschaftlichen Experimente und freidenkerischen Schriften in Konflikt mit Kirche und Gesetz und wird schließlich tragisch dafür büßen. Marguerite Yourcenar verschmilzt die Historiographie mit dem Roman und erweist sich ebenso wie in ihrem berühmten Roman Ich zähmte die Wölfin als »Meister einer Gattung, die es vor ihr nicht gab«.
Von Frauen in einem verarmten adeligen Haushalt aufgezogen, von wohlmeinenden Verwandten protegiert, fristet Alexis sein Leben als Klavierlehrer und Pianist. Als er die stille, reiche Monika kennenlernt, wird er in eine bequeme Ehe gedrängt. Zu spät erkennt er seine Homosexualität, zu spät bekennt er sich zu ihr, bis die Trennung unausweichlich wird.
Der inszenierte Selbstmord des japanischen Dichters Yukio Mishima 1970 war mehr als nur eine spektakuläre Tat. Er war, so Marguerite Yourcenar in ihrem Essay, der Schnittpunkt zweier entgegengesetzter Pole: des Strebens nach buddhistisch-tantrischer Leere und politischer Aktion. Die Autorin zeigt an wenigen prägnanten Stellen in Mishimas Werk die literarische Grundierung dieser beiden Haltungen.
Chenonceaux
- 91 Seiten
- 4 Lesestunden
Chenonceaux, Traum eines Wasserschlosses hinter den Wäldern von Touraine. Wer je die Silhouette seiner Renaissancefassade auf der stillen Wasserfläche des Cher erblickte, hat er erahnt, welch glanzvolle, traurige und intrigante Schicksale sich hinter seinen Mauern abgespielt haben? Mit ihrem wunderbaren Gespür für die Atmosphäre vergangener Epochen erzählt Marguerite Yourcenar von den Königinnen, Witwen und Maitressen, die das berühmteste aller Loire-Schlösser ausgestattet und bewohnt haben: von der gerissenen Diane de Poitiers, Geliebte des jungen Henri II., der es ihr als Liebesnest schenkte; von der nicht weniger skrupellosen Cathérine de Medici, die der verhaßten Nebenbuhlerin Chenonceaux wieder abspenstig machte, um dort zügellose Feste, Wildschweinjagden und Feuerwerke zu inszenieren; von der zierlichen Louise de Lorraine, die es nach der Ermordung ihres Gemahls in ein Trauerhaus für diesen berüchtigten Renaissancefürsten verwandelte, obwohl er ihr nie treu gewesen war; von Gabrielle d'Estrée, der Maitresse Henris IV., die das Schloß in ihren Besitz zu bringen versucht: Das #155; Schloß der Frauen #139; zeugt vom genußvollen Leben seiner Besitzerinnen zur Zeit der Könige.
In neun Erzählungen lyrischer Prosa berichtet Marguerite Yourcenar von den Feuern der Liebe und von den Menschen, die in Verzweiflung und ekstatischer Verzückung darin lodern. Halb mythische Antike, halb Gegenwart, sind diese Liebesdichtungen zugleich ewiggültige Bildnisse und intime Geständnisse einer leidenschaftlichen jungen Frau.
Gedenkbilder
- 312 Seiten
- 11 Lesestunden
Mit den Gedenkbildern ist die Yourcenar den Spuren ihrer Familie nach Flandern und bis zurück in die Französische Revolution gefolgt. Mit ihrem Reichtum an Schauplätzen und Figuren, mit ihren psychologischen und soziologischen Einsichten und ihrer genauen, klassischen Sprache ist diese Chronik ein Werk von hohem historischem und literarischem Rang.



