Jozef Cíger-Hronský
23. Februar 1896 – 13. Juli 1960
Jozef Cíger-Hronský, eigentlich Jozef Cíger (* 23. Februar 1896 in Altsohl, Österreich-Ungarn, heute Slowakei; † 13. Juli 1960 in Luján, Argentinien) war ein slowakischer Schriftsteller, Lehrer, Redakteur, Publizist und Verwalter von Matica slovenská.
Jozef Cíger-Hronský wurde in einer Zimmermann-Familie geboren und besuchte eine Volksschule in Altsohl (1902–1907), Bürgerschule in Karpfen (1907–1910) und eine ungarische Lehrerbildungsanstalt in Levice (1910–1914) beschult. In den Jahren 1914–1933 war er Lehrer in verschiedenen Orten (Horné Mladonice, Senohrad, Krupina, Kremnica und Martin) mit Ausnahme der Jahre 1917–18, als er an der Italienfront des Ersten Weltkriegs dienen musste. Neben seiner ersten Beschäftigung war er 1928–1945 auch Herausgeber der Kinderzeitschrift Slniečko (Kleine Sonne). 1933 wurde er zum Sekretär von Matica slovenská und schließlich 1940 zum Verwalter derselben Organisation. Daneben war er auch für die Gründung der Druckerei Neografia in Martin verantwortlich. Da er in den Einflussbereich der Slowakischen Volkspartei geriet, flüchtete er 1945 nach der Auflösung des Slowakischen Staates in die amerikanische Besatzungszone in Österreich, dann ins italienische Rom und schließlich nach Argentinien, wo er als Zeichner und Designer für eine Textilfabrik in Luján arbeitete. Dort gründete er vor seinem Tod die ausländische Matica slovenská (zahraničná Matica slovenská) und war Vorsitzender des Slowakischen Nationalrats im Ausland und Ehrenvorsitzender des Vereins der slowakischen Schriftsteller und Künstler im Ausland. Wegen seiner Orientierung zur Slowakischen Volkspartei und der negativen Einstellung gegenüber dem Slowakischen Nationalaufstand waren seine Werke in der kommunistischen Tschechoslowakei verboten. Erst nach der Samtenen Revolution im Jahr 1989 wurde er voll rehabilitiert und 1993 sein Leichnam zurück in die Slowakei geholt und am Nationalfriedhof Martin nochmals begraben.