Theorie der Ironie
- 352 Seiten
- 13 Lesestunden
Adalbert Stifter Werke. 4. Band
Uwe Japp verfolgt in den hier gesammelten Aufsätzen die von ihm entworfene „Hermeneutik der Entfaltung“: Dass die Erschließung des vielfachen Sinns von Literatur nur als unabschließbares Projekt gedacht werden kann, wird in seinen Beiträgen zu Goethe, Kleist, Tieck, Arnim, E. T. A. Hoffmann, Stifter, Valéry, Hildesheimer und Thomas Bernhard in der interpretatorischen Praxis erprobt. Wie die Vieldeutigkeit der Texte dennoch zum Gegenstand philologischer Erkenntnis werden kann, legt er in theoretischen Überlegungen zur Hermeneutik dar, die um die Leitbegriffe literaturwissenschaftlicher Forschung kreisen: Fiktion, Ironie, Modernität der Literatur und Methodik der Interpretation heißen die Koordinaten, die Uwe Japps breit gefächerte und stilistisch anspruchsvolle Auseinandersetzungen mit der deutschen und europäischen Literatur bestimmen.
Dieser Band dokumentiert die Resultate einer 2011 in Peking durchgeführten Tagung, an der chinesische und deutsche GermanistInnen beteiligt waren. Der Gegenstand der Aufsätze ist die Imagination Chinas in der deutschsprachigen Literatur von 1827 bis 1988. Behandelt werden Werke von Goethe, Schiller, Fontane, Karl Kraus, Brecht, Kafka, Döblin, Vicki Baum, Hermann Kinder und Michael Krüger. In der Regel kommt es dabei zu perspektivischen Doppelinterpretationen – aus chinesischer und deutscher Sicht. Zugleich kann die Übereinstimmung und die Differenz unterschiedlicher Wissenschaftsstile am Beispiel studiert werden. Eine Auswahlbibliographie zum Thema schließt den Band ab.
Die vorliegende Arbeit entwirft eine Geschichte des deutschsprachigen Künstlerdramas. Leitfaden der Darstellung ist die dramen- und theatergeschichtlich relevante Figur des „Künstlers auf der Bühne“. Berücksichtigt werden historische und fiktive Künstler. Die Untersuchung umfasst den Zeitraum von der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Behandelt werden Werke von Christian Felix Weiße, Goethe, Tieck, Oehlenschläger, Grillparzer, Immermann, Halm, Holtei, Laube, Hebbel, Richard Wagner, Hofmannsthal, Hauptmann, Sorge, Jahnn, Dürrenmatt, Weiss, Jandl, Thomas Bernhard u. a. Ein kurzer Ausblick exponiert postmoderne Entwicklungen. Literaturgeschichtlich gesehen dominieren im 19. Jahrhundert die pathetischen und finalen Darbietungen, während im 20. Jahrhundert, neben einer singulären politischen Linie, die das Drama der Zeit überhaupt charakterisierende Form der Tragikomödie in den Vordergrund tritt. Darüber hinaus werden mediale Transformationen des Künstlers im Drama bzw. auf der Bühne bemerkbar. Die Arbeit enthält eine Chronologie, eine Bibliographie sowie ein Namen- und Werkregister und ermöglicht so auch den punktuellen Zugang zu interessierenden Einzelthemen.
Produktive Synthese zwischen Tradition und Innovation
Der Band versammelt Beiträge zu einer 1999 veranstalteten internationalen Tagung, die das Drama der Romantik mit Fragestellungen der aktuellen Romantikforschung zu vermitteln suchte. Gewürdigt wird eine gegenüber dem zeitgleichen „klassischen“ Drama vernachlässigte generische Konstellation, deren eigenständige Verfaßtheit auch auf den literarhistorischen Kontext hin perspektiviert werden sollte. Die Studien behandeln das Problem der Gegenstandskonstituierung, die Theorie des romantischen Dramas und Strukturen der romantischen Komödie; sie liefern autor- und werkzentrierte Deutungen (Novalis, Tieck, Brentano, Arnim, Eichendorff), Überlegungen zum dramengeschichtlichen Kontext (Schiller, Kleist) und zu Aspekten der Wirkungsgeschichte (Nestroy, Keller, Hofmannsthal, Pirandello).
Typologie und Überblick
Die Untersuchung fokussiert sich auf die Komödie der Romantik, jedoch nicht in jedem Aspekt, sondern als Typologie und Überblick. Die Typologie präsentiert zwei Hauptausprägungen der romantischen Komödie, die den meisten relevanten Texten zugeordnet werden können, wobei eine dritte Kategorie ebenfalls berücksichtigt werden muss. Der Überblick dient nicht der vollständigen Einzelinterpretation, sondern ist als historische Reflexion konzipiert. Das sich herausstellende Korpus romantischer Lustspiele umfasst Autoren wie Tieck, Brentano, Arnim, Eichendorff und (mit Vorbehalt) Platen. Die romantische Komödie war von Anfang an dem Vorwurf ausgesetzt, die Anforderungen der Bühne zu ignorieren, weshalb auch die theatergeschichtlichen Verhältnisse Beachtung finden, ohne die literaturgeschichtlichen Interessen zu vernachlässigen. Diese Untersuchung behandelt eine spezifische Gattung in einer bestimmten Epoche, was dazu führt, dass der Ausblick, der die Vergangenheit der Komödie mit ihrer gegenwärtigen Wirkung verknüpfen könnte, relativ kurz ausfällt.