Eine makabre Dystopie, überraschend nonchalant und bei all den Zombies bisweilen mit Witz erzählt: Der polnische Schriftsteller Jacek Dehnel beschreibt, was geschehen mag, wenn die Geister der Vergangenheit tatsächlich zurückkehren, wenn sie buchstäblich zu Tausenden aus ihren Gräbern kriechen – und wenn sie versuchen, das wahre Polen (wieder) herzustellen. Eine bittere Parodie auf polnische Verhältnisse, die sich aber nun – drei Jahre nach dem Erscheinen des Originals – auch noch ganz anders lesen lässt: Was passiert, wenn Wahnvorstellungen aus der Verhangenheit eine ganze Gesellschaft zu ergreifen scheinen und blutige Realität für die Nachbarn werden, kann man derzeit am Beispiel Russlands und seinem Krieg gegen die Ukraine beobachten. Das Buch schärft auch dafür den Blick. – Das Projekt wird kofinanziert durch das Programm Kreatives Europa der Europäischen Union.
Jacek Dehnel Reihenfolge der Bücher
Jacek Dehnel ist ein polnischer Dichter und Schriftsteller, dessen Werke sich durch ein tiefes Verständnis von Sprache und Form auszeichnen. Seine frühe Lyrik fand Anerkennung bei literarischen Persönlichkeiten wie Czesław Miłosz, was auf eine starke poetische Stimme hindeutet. Dehnel beschäftigt sich in seinen Schriften mit vielfältigen literarischen Themen, und seine Übersetzungsarbeit, die Werke globaler Dichter umfasst, unterstreicht sein vielseitiges literarisches Talent. Seine Prosa wird für ihre Handwerkskunst und ästhetische Qualität geschätzt.







- 2022
- 2013
Jacek Dehnel, Star der jungen Literatur in Polen, rekonstruiert in seinem neuen Roman die Biografie des einzigen Sohns des berühmten Francisco de Goya. Zeit seines Lebens steht er im Schatten seines genialen Vaters und wird als Künstler nicht produktiv. Als Javier auch noch argwöhnen muss, dass Vater Francisco seine Frau verführt, und sich sein eigener Sohn Mariano mehr zum Großvater hingezogen fühlt, scheint seine Rolle als Verlierer festzustehen. Bis er in einem kreativen Rausch über sich selbst hinauswächst. Dehnels fesselndes Psychogramm dieser Vater-Sohn-Beziehung ist gleichzeitig eine überzeugende literarische Deutung der „Schwarzen Bilder“ – der wohl rätselhaftesten Gemälde der Kunstgeschichte.
- 2008
Ein Roman, der versunkene Welten zum Leuchten bringt. Sie muss einmal eine sehr schöne Frau gewesen sein. Noch im Alter wird Jaceks Großmutter bei ihrem Kosenamen genannt: «Lala» – das Püppchen. Wenn ihr Enkel ihr zuhört, gibt es für Lala nichts Schöneres, als zu erzählen. Von ihrem Großvater, dem legendären Besitzer des ersten Autos in der Ukraine, von ihrer adligen Mutter, die eine Ehe sausenließ, als der Vater endlich um sie warb, und nicht zuletzt von sich selbst. Hineingeboren in die alte Welt des polnischen Landadels, erlebt Lala den Zweiten Weltkrieg, die deutsche Besatzung, den Umbruch aller Werte. «Lala» ist das Porträt einer schillernden Frauengestalt, eine weitgespannte Familiensaga – und die Geschichte der zärtlichen Freundschaft zwischen Enkel und Großmutter. «Eine Liebeserklärung an die Literatur und eine Hommage an eine außergewöhnliche Frau.» Berliner Zeitung