Epochenübergreifend - kulturelles Gedächtnis - Geschichtsbewusstsein - kollektives Gedächtnis - Memoria - Gedächtnismedien - Erinnerungsorte - Erinnerungsmedien
Aleida Assmann Bücher
Aleida Assmann ist eine deutsche Professorin für Anglistik, Ägyptologie sowie Literatur- und Kulturwissenschaft. Ihre Forschung befasst sich mit Gedächtnisstudien, kultureller Erinnerung und der Geschichtsschreibung. Assmanns Werk untersucht kritisch, wie Gesellschaften erinnern und vergessen, und beleuchtet das dynamische Wechselspiel zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Sie analysiert, wie das kollektive Gedächtnis durch Narrative und Rituale geformt wird und welchen tiefgreifenden Einfluss es auf die Identitätsbildung und unser Weltverständnis hat.







Zeit und Tradition
Kulturelle Strategien der Dauer
Menschenrechte und Menschenpflichten
Schlüsselbegriffe für eine humane Gesellschaft
In der aktuellen Flüchtlingsdebatte stellt sich immer dringlicher die Frage nach einem neuen Gesellschaftsvertrag. Dabei sind insbesondere drei Aspekte zu berücksichtigen: erstens die politische Durchsetzung von Menschenrechten als eine moderne Errungenschaft der Geschichte; zweitens die soziale Unterfütterung dieses rechtlichen Schutzes durch uralte kulturelle Werte wie Empathie und Solidarität, und drittens ein Kanon von Regeln des fairen und respektvollen Zusammenlebens unter Einheimischen und Zugewanderten. Für diesen Kanon, der jenseits kultureller Differenzen als gemeinsame Verpflichtung anerkannt wird, schlägt Friedenspreisträgerin Aleida Assmann den Begriff der »Menschenpflichten« vor, deren fünftausendjährige Geschichte sie rekonstruiert und für die Gegenwart aktualisiert.
Identitäten
- 461 Seiten
- 17 Lesestunden
Wir haben das 20.Jahrhundert verlassen, aber es hat uns nicht verlassen. Während es immer weniger Zeitzeugen und Überlebende des Zweiten Weltkriegs und des Holocaust gibt, sind wir mehr als sechzig Jahre nach den traumatischen Ereignissen weiterhin intensiv damit beschäftigt, dieser Vergangenheit eine Erinnerungsgestalt zu geben. Aleida Assmann untersucht in diesem klar und anschaulich geschriebenen Buch, das sich beherzt über Fächergrenzen hinwegsetzt, unterschiedliche Wege, die von individuellen zu kollektiven Konstruktionen der Vergangenheit führen, und geht den Spannungen zwischen persönlicher Erfahrung und offiziellem Gedenken nach. Ein unentbehrlicher Wegweiser für alle, die nach der Gegenwart und der Zukunft der Erinnerung fragen.
Vergessen als Filter, als Waffe und als Voraussetzung für die Schaffung des Neuen. Angesichts der gegenwärtigen Dominanz der Auseinandersetzung mit Erinnerung haben wir das Vergessen anscheinend vergessen. Tatsächlich ist aber nicht das Erinnern, sondern das Vergessen der Grundmodus menschlichen und gesellschaftlichen Lebens. Für das Erinnern bedarf es einer aktiven Anstrengung, Vergessen hingegen geschieht lautlos und scheinbar unspektakulär. Dass Vergessen aber auch ein aktiver Prozess sein kann, zeigt Aleida Assmann in ihrer zweigeteilten Untersuchung. Im ersten Teil beschreibt sie neben sieben konkreten Techniken für das Vergessen dessen verschiedene Ausprägungen: vom selektiven Vergessen zur Fokussierung auf bestimmte Erinnerungen, über defensives Vergessen etwa als Selbstschutz der Täter, bis hin zum konstruktiven Vergessen als umfassendem Neubeginn. Im zweiten Teil liefert Assmann sieben Beispiele zu den zuvor beschriebenen Formen des Vergessens. Dabei geht sie unter anderem auf die Unsichtbarkeit von Denkmälern (deren eigentliche Aufgabe das Erinnern sein sollte), das Vergessen von Menschenrechtsverbrechen »im Schatten des Holocaust« (wie dem Genozid an den Herero) oder die (Un-)Möglichkeit des Vergessens im Internet ein.
Das neue Unbehagen an der Erinnerungskultur
- 230 Seiten
- 9 Lesestunden
Im Ausland wird die deutsche Erinnerungskultur als Vorbild angesehen, während sie im eigenen Land zunehmend auf Kritik und Unbehagen stößt. Mit dem Abgang der Zeitzeugen und dem schwindenden Einfluss der 68er-Generation sieht sich Deutschland, das sich als Einwanderungsgesellschaft versteht, neuen Herausforderungen in der Erinnerung an den Holocaust gegenüber. Aleida Assmann nutzt diese kritischen Stimmen, um die Zukunft der Erinnerungskultur zu überdenken. In den letzten drei Jahrzehnten wurde diese Kultur mit großem Engagement und finanziellen Mitteln aufgebaut, sichtbar durch zahlreiche Institutionen, Gedenkstätten und Programme, die im Alltag verankert sind, etwa durch Stolpersteine und bedeutende Monumente. Doch nach dieser intensiven Aufbauphase steht die deutsche Erinnerungskultur nun auf dem Prüfstand. Assmann greift aktuelle Themen und Bedenken auf und fragt nach der zukünftigen Rolle dieser Erinnerung in der Gesellschaft. Soll sie fortgeführt werden, und wenn ja, in welcher Form? Welche Wege sind zu beschreiten, und wer ist dafür verantwortlich? Zudem betrachtet sie den Umgang anderer Länder mit ihrer Vergangenheit, um die deutsche Debatte aus ihrer Selbstbezogenheit zu befreien.
Das Symbol der EU ist der Sternenkreis. Lange stand er im Rahmen der offiziellen Rhetorik der EU für die ‹Einheit in der Vielfalt›. Heute müssen wir uns jedoch fragen: Was hält die Sterne überhaupt noch zusammen? Besitzt Europa ein Leitbild? In Absetzung vom ‹amerikanischen Traum› führt Aleida Assmann das Stichwort vom ‹europäischen Traum› ein und bezieht sich damit auf vier Lehren, die die Europäer aus der Geschichte gezogen haben. Sie machen das offene Projekt Europa aus. Ob es eine Zukunft hat oder nicht, hängt nicht zuletzt davon ab, ob diese Lehren weiterhin als gemeinsame Grundorientierung in Kraft bleiben.
Einführung in die Kulturwissenschaft
- 248 Seiten
- 9 Lesestunden
Im Unterschied zu inzwischen vorliegenden Einführungen, Handbüchern und Sammelbänden zum Thema Kulturwissenschaften geht es in diesem Band darum, bestimmte Grundthemen und Fragestellungen aus diesem neuen Forschungsparadigma konsequent mit literarischen Texten und Lektüren zu verbinden. Das Buch gliedert sich in die Kapitel , Zeichen‘, , Medien‘, , Körper‘, , Zeit‘, , Raum‘, , Gedächtnis‘, , Identität‘. Es möchte möglichst voraussetzungslose Einstiege in komplexere literarische Zusammenhänge eröffnen und dabei die Neugier auf Literatur verschiedener Gattungen und Epochen wecken. Der Band versteht sich nicht nur als Einführung, sondern auch als ein studienbegleitendes Hilfsmittel für eigenständige Erkundungen des Zusammenhangs von Literatur und wichtigen Grundfragen der Kultur.



