Herzog beschreibt in seiner Filmerzählung Cobra Verde nach dem Roman Der Vizekönig von Ouidah von Bruce Chatwin den Banditen Francisco Manoel, der es mit den Mächtigen in Brasilien aufnehmen will. Zu spät kommt ihm die Erkenntnis, daß er von ihnen nur benutzt, verraten und verkauft wird.
Werner Herzog Bücher
Werner Herzog ist ein Filmemacher, dessen Werke sich oft mit dem Reich unmöglichen Träumens und eigenartiger Talente beschäftigen. Verbunden mit der Neuen Deutschen Welle, zeichnen sich seine Filme durch eine unverwechselbare Auseinandersetzung mit der menschlichen Verfassung aus. Herzog untersucht die Grenzen von Ehrgeiz und Besessenheit, oft vor der Kulisse unversöhnlicher Landschaften. Sein filmischer Ansatz fordert die Zuschauer heraus, den Wert des Strebens angesichts überwältigender Widrigkeiten zu bedenken.







Jeder für sich und Gott gegen alle
Erinnerungen
Die Lebenserinnerungen des großen Filmemachers Werner Herzog. - "Jetzt schon ein Klassiker.“ Daniel Kothenschulte, Frankfurter Rundschau Werner Herzogs lang erwartete Erinnerungen erzählen ein Jahrhundertleben, wie es nicht einmal in einen seiner eigenen berühmten Filme passen würde. Ein immerzu hungriger Junge, mit der Mutter aus dem bombardierten München in ein bitterarmes Nest in den Alpen geflohen. Ein Jugendlicher, der ganz allein lostrampt und bald darauf im hintersten Ägypten im Fieberwahn auf den Tod wartet. Ein Liebender, ein Enthusiast, ein Getriebener: Ein Mann, der mitten im Dschungel leise auf den tobenden Klaus Kinski einredet, ein Mann, der weinend um seinen Freund Bruce Chatwin an dessen Sterbebett sitzt. Wüst und sanft, voller Lebensgier und Staunen über unsere Welt ist dieses Buch ein literarisches Ereignis.
Kinski – ›das einzige Genie, dem ich je begegnet bin‹ wie Werner Herzog sagt, hat Beat Presser in den 1980er Jahren während der Dreharbeiten zu den weltberühmten Herzog-Filmen Fitzcarraldo und Cobra Verde fotografiert. Presser hat die explosive Persönlichkeit Kinskis mit diesen Bildern überaus eindrucksvoll eingefangen.
Herzogs Film "Wo die grünen Ameisen träumen" erzählt in einer Bilder-Geschichte von der Zerstörung der australischen Halbwüste durch eine Uran-Company, die Land verwüstet und die Bevölkerung vertreibt. Der Film dient als Metapher für unseren selbstmörderischen Umgang mit der Natur.
Ein Zwischenruf im Zeitalter der politischen Manipulation – auf der Suche nach der Wahrheit mit einem „phänomenalen Erzähler“ Washington Post Der große Erzähler Werner Herzog fragt nach der seltsamsten aller Erzählungen: der von der Wahrheit. Was ist wahr? In einer Welt, die durch Fake News, politische Manipulation und künstliche Intelligenz verunsichert ist, die auf kalte Fakten setzt und doch die Poesie und den Film erfunden hat, muss Wahrheit mehr als bloß stumpfe Empirie bedeuten. Von einem erfundenen Schlachtensieg des Pharao Ramses bis zum modernen Mythos der Entführung durch Außerirdische, von ekstatischen Momenten am Filmset bis zu seinen Begegnungen mit der Wirklichkeit durch tagelanges Gehen reiht Werner Herzog auf einmalige Weise faszinierende Überlegungen und Erinnerungen aneinander. Ein Buch für alle, die sich wundern können.
Die Dichter von Madrid
- 133 Seiten
- 5 Lesestunden
Die Wahl des Kaffeehauses gehört zu den ausschlaggebenden Dingen im Leben. Das behaupten jedenfalls spanische Schriftsteller, insbesondere mit dem Lebensmittelpunkt Madrid. Sie sind die Erfinder der "Tertulias", einer Art Kaffeehaus-Stammtisch, an dem, so der Autor dieses Büchleins, "die gehobene und einigermaßen geordnete Art des Schwatzens, sozusagen das Eliteschwatzen" gepflegt wird. Werner Herzog, 1974 nach Spanien ausgewandert und als freier Journalist in Madrid lebend, ist auf den Spuren von Ortega y Gasset, Unamuno, Garcia Lorca, Valle-Inclan, Hemingway u.a. durch die Cafes und Bars der spanischen Hauptstadt gezogen. Er stellt viele der geschichtsträchtigen Künstlerlokale in kurzweiligem und anekdotengewürztem Plauderton vor. Schon während der Lektüre ist der Spanienfreund versucht, den nächsten Flug zu buchen, um vom "Lhardy" ins "Athenäum", von der "Cerveceria Alemana" ins "Cafe Comercial" zu ziehen und dabei einen Drink auf die literarischen "Eliteschwätzer" Spaniens zu nehmen. Ein ganz besonderer Stadtführer
Juni 1979: Werner Herzog bricht auf, um im südamerikanischen Dschungel »Fitzcarraldo« zu drehen, die Geschichte eines Mannes, eines Traumes und seiner abenteuerlichen Verwirklichung. Auch die Dreharbeiten geraten zu einem Abenteuer: Werner Herzogs Tagebuch ist das Protokoll einer existenziellen Erfahrung und des fortwährenden Konflikts mit seinem Hauptdarsteller Klaus Kinski, der sich immer tiefer in seine Rolle des Fitzcarraldo hineinsteigert. So schildert er eine der spannungsgeladensten Momente des deutschen Films. Sein Buch lässt uns die »ekstatische Wahrheit« erahnen, durch die für Werner Herzog ein Film erst zu einem Kunstwerk wird. »Herzogs Festhalten an der ›Eroberung des Nutzlosen‹ ist eine Passion... Der Regisseur kämpft um seinen großen Traum [...] Und am Ende sind das Schiff, das über den unüberwindlichen Berg gezogen wird, die Opernarie im Dschungel für immer ins Kinogedächtnis eingeschrieben.« Manuela Reichart, Literaturen
Die wahre Geschichte des japanischen Soldaten Hiroo Onoda, verarbeitet zu einem schillernden Tanz der Bilder Das dritte Buch des großen Regisseurs Werner Herzog »ist gleichsam das Kondensat seiner Kunst.« Knut Cordsen, BR Kulturbühne Hiroo Onoda ist noch jung, als Japan vor den USA kapituliert und der Zweite Weltkrieg endet, ohne dass er etwas davon erfährt. Wie ein Gespenst versteckt er sich fortan im Urwald der Pazifikinsel Lubang, kämpft mit der erbarmungslosen Natur wie mit seinen eigenen Dämonen, verteidigt seine bedeutungslose Insel gegen einen Feind, der sich nicht blicken lässt. Am Nachthimmel blinken ungewohnte Satelliten, aus dem erbeuteten Radio kommen Sprachfetzen, auf dem Meer ziehen neue Truppen vorbei. Es sind winzige Spuren, aus denen der alternde Onoda sich sein Bild des Jahrhunderts zusammensetzt. Werner Herzog hat Hiroo Onoda in Japan getroffen. In seinem ersten Buch nach vielen Jahren erzählt er von seinem sinnlosen Kampf, von Sinn und Unsinn unserer Existenz.