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Stanislav Struhar

    4. Januar 1964

    Stanislav Struhars Werk befasst sich häufig mit Themen wie Identität und Exil und untersucht die Komplexität des Lebens zwischen verschiedenen Kulturen und Sprachen. Seine Prosa zeichnet sich durch einen introspektiven Ton und einen poetischen Stil aus, der ein tiefes Verständnis der menschlichen Psyche widerspiegelt. Der Umzug des Autors nach Österreich und sein anschließendes Schreiben auf Deutsch bereicherten seinen literarischen Ausdruck und ermöglichten ihm, die Erfahrung der Emigration aus einer neuen Perspektive zu reflektieren. Struhars Schaffen bietet den Lesern somit einen einzigartigen Einblick in die universellen Themen der Suche nach Heimat und dem eigenen Platz in der Welt.

    Stanislav Struhar
    Farben der Zukunft
    Verlassener Garten
    Fremde Frauen
    Das Gewicht des Lichts
    Stará zahrada
    Das Gewicht des Schattens
    • Als Elias nach Lissabon kommt, um die Wohnung seiner verstorbenen Großeltern zu übernehmen, öffnet sich seinen Augen eine Vergangenheit, von der seine Mutter nie sprach. Auf den Fotografien sieht er seine Großeltern das erste Mal, doch bald schon erfährt er mehr über ihr Leben, auf dem ein dunkler Schatten lag. Er fühlt sich in ihrer Heimat freundlich aufgenommen, und die Schönheit Lissabons berührt ihn, doch vermag er sich trotzdem nicht vorzustellen, in einem fremden Land zu leben. Die Literatur und die Fado-Lieder einer jungen Buchhändlerin begleiten ihn in den Tagen vor seiner Rückkehr nach Wien.

      Das Gewicht des Schattens
    • Mit der Gedichttrilogie „Der alte Garten“, die bereits viel Beachtung fand und nun in der vierten Auflage vorliegt, stellt Stanislav Struhar sein bislang persönlichstes Buch vor, ein in sich geschlossenes Werk von großer poetischer Substanz und Tiefe, an dem er jahrelang gearbeitet hatte. Schon anfangs der 1980er Jahre verfasste er die ersten Gedichte für seine Gedichttrilogie, und darin erzählte er nicht nur von seiner Kindheit und Jugend in zerrissener Familie, sondern auch von seinem Leben in der Tschechoslowakei, in dem er als Regierungsgegner ständigen Repressionen ausgesetzt war. Seine Gedichte, die durch seine ungebrochene Sprachkraft und seinen unverwechselbaren Stil geprägt sind, trug er schließlich auf seiner gefährlichen Flucht zusammen mit seiner Frau Yvona nach Österreich. Die Schwierigkeit der Emigration und vor allem die Trennung von ihrem damals dreijährigen Sohn Stanislav, der bei den Großeltern in Zlín zurückbleiben musste, hinterließ er in subtilen und elegischen Kompositionen, deren erschütternde Wirkung auch durch das hervorgerufen wird, was in ihnen nicht ausgesprochen ist. In seinem umfangreichen literarischen Werk nimmt seine Gedichttrilogie gewiss eine Sonderstellung ein. Mit der Unterstützung seines Sohnes Stanislav, der in Wien als Buchhändler lebt, schuf er hier eine sensible Neuübertragung seiner Gedichte, die nun in beiden Sprachen sein lyrisches Werk wieder aufscheinen lässt.

      Stará zahrada
    • Fremde Frauen

      • 169 Seiten
      • 6 Lesestunden
      3,7(3)Abgeben

      Der Weg zur Erzählbarkeit, zur eigenen Welt in der von Herder gewünschten Form, ist heute, mehr als 200 Jahren danach, noch immer eine Herausforderung. Mehr denn je, wenn man sich die Ereignisse in der Krise, die eine kulturelle ist und schon längst nicht mehr eine bloße Finanzkrise, vor Augen führt. Und doch haben wir in den Literaturen alle Erfahrungen komprimiert, die den Menschen die Möglichkeit bieten, den anderen, das Gegenüber, und in ihm sich selbst zu finden. Zeigt uns nicht immer wieder die Literatur, wie wir uns danach sehnen, endlich gehört, endlich zur Kenntnis genommen und gelesen zu werden?

      Fremde Frauen
    • Ob sie sich nicht einsam hier am Wiener Stadtrand gefühlt hätten, fragte er, nachdem sie auf einer Bank im Beethovenpark Platz genommen hatten, und die Großmutter sah zu den nächsten Bäumen, sanft umspielte ein Lächeln ihre Lippen. Nie zuvor seien sie so glücklich gewesen, wie an jenen Tagen, als sie nach Österreich gekommen seien, noch nie hätten beide so viele Pläne gehabt, wie damals, als sie hier, hier in Döbling, ihre neue Heimat gefunden hätten, erwiderte sie, und sein Blick wanderte über das Beethovendenkmal, verharrte schließlich am Himmel, an dem eine Vogelschar erschien, gewichtslos und einem Schatten gleich, mit wunderbarer Leichtigkeit den nahen Weingärten entgegenglitt.Die Reinheit der FarbenArno fühlt sich in Wien einsam, doch als seine Arbeitskollegin Ayana, eine Studentin mit äthiopischen Wurzeln, gekündigt wird, erfährt sein Leben eine Wendung. Er trifft sich mit Ayana, und bald zieht er in Betracht, ein Studium aufzunehmen. Da stellt Ayana ihm ihre Mutter vor …All die schönen FarbenAls Martin seine Großmutter besucht, ist er bereits erwachsen, doch die Gemälde seines verstorbenen Großvaters schmücken immer noch ihre Wohnung. Großvaters Deutsch war von tschechischem Akzent geprägt, aber in seinen Gemälden blieb das Herz eines Wieners, der seine Heimat liebte. Auch Martin entdeckt die Schönheit Wiens, doch dauert es nicht lange, und dem Glück seiner Ferientage droht ein Ende …

      Farben der Zukunft
    • Die Reinheit der Stille

      Erzählungen

      • 150 Seiten
      • 6 Lesestunden

      Die Schatten der Stille Als Jakub zum Begräbnis seiner Großmutter kommt, ist er bereits erwachsen. Allein in Wien, begegnet er einer Wienerin, die er einst gekannt hatte, und es ist das erste Mal, dass er mit ihr deutsch spricht. Ihre Mütter bleiben verfeindet, doch er trifft die junge Frau wieder, als er plötzlich einen Anruf erhält … Die Leichtigkeit der Stille Emmerich ist der beste Gärtner auf dem Wiener Zentralfriedhof, schon als Kind liebte er Blumen, doch leidet er unter dem Gefühl der Einsamkeit. Eines Tages steht er am Krankenbett einer Freundin aus seiner Kindheit, die sich einst radikalisiert hat … All die geliebten Schatten Als seine Mutter sich von ihrem Freund trennt, kehrt Herwig nach Hause zurück. Die Wiener Parks haben ihren Zauber nicht verloren, und die Literatur und Musik seiner Jugend bleiben allgegenwärtig. Endlich lächelt seine Mutter wieder, doch liegt in ihrer Stimme jene Besorgnis, die er bisweilen vernahm, als sein Vater starb … Der Himmel der Fremde Kaum hatte Viktor die Wiener Wohnung seines Bruders bezogen, begegnet er schon seiner unfreundlichen Nachbarin. Seine Landsleute warnen ihn vor der jungen Frau, doch dauert es nicht lange, und er trifft abermals auf sie …

      Die Reinheit der Stille
    • Astrid Krauss, die Lektorin eines Wiener Verlages, wird auf der Straße von zwei Männern belästigt. Zu Hilfe kommt ihr David Kostka, ein ehemaliger Buchhändler einer Buchhandlung, in der sie Stammkundin war. Zwar verletzt sich David, aber er kann tatsächlich mit der Lektorin einen Abend verbringen. Seit Jahren weiß Astrid, dass sein Herz für Literatur schlägt, doch seine Leidenschaft, das Schreiben, bleibt ihr verschwiegen. Astrid ist eine Vorarlbergerin, die einzige Tochter aus dem Hause zweier Volksschullehrer, die sich nicht vorzustellen vermag, den Kontakt zu ihrer Heimat jemals zu unterbrechen. David lebt seit sieben Jahren, nach dem Tod seiner Mutter, allein. Seine Mutter hat ihr Glück in ihrer neuen Heimat nicht gefunden; ihr sanftes Tschechisch bleibt in Davids Erinnerungen genauso lebendig wie Olomouc, das er gegen seinen Willen verlassen musste und seitdem nicht mehr sah. Nach einer vorsichtigen Annäherung stürzen sich Astrid und David in eine leidenschaftliche Liebesbeziehung. Von Astrids Eltern wird David als ein neues Familienmitglied empfangen, Astrid äußert Interesse an der tschechischen Sprache und Küche, sie wird schwanger. Auch ihre gemeinsame Reise nach Olomouc würde vermutlich in Erfüllung gehen, wenn Astrid nicht zufällig Davids Manuskripte entdeckt hätte. In „Eine Suche nach Glück“ schrieb Stanislav Struhar in der ihm eigenen, einfühlsam-poetischen Sprache einen weiteren Roman, der seine neue Heimat im Drama der Details reflektieren lässt. Mit äußersten Lakonismus und großer Eindringlichkeit, die schon seine frühere tschechischsprachige Prosa auszeichnen, erzählt Struhar eine sowohl amüsante, als auch melancholische Geschichte einer Liebe, der an den Paradoxen der Zeit der Osterweiterung das Scheitern droht.

      Eine Suche nach Glück : Roman
    • Als Matthias die junge Alena kennenlernt, kehrt in sein Leben das Glück zurück. Er lernt Tschechisch und begleitet Alena zu ihrer Großmutter nach Zlín, in die Geburtsstadt Alenas Eltern, die einst als Flüchtlinge nach Österreich gekommen sind. Alena ist in Wien geboren, aber ihren Vater hat sie nie kennengelernt. Ein stilles Leid verbirgt sich in ihrem Herzen, doch dauert es nicht lange, und ein nigerianisches Mädchen tritt in ihr und Matthias’ Leben. Eines Tages lernen sie einen Mann kennen, der einst als Flüchtling nach Österreich gekommen ist ...

      Die Gabe der Hoffnung