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Karel Hruška Bücher






„Alles, was über dieses Buch gesagt werden kann, ist nur tastendes Nebenher. Man muß es selbst nachlesen, Zeile für Zeile, wie hier aus einem oft lieblichen Zusammensein von Ironie und Pietät die drohende Strenge des letztes Gerichts auftaucht. Mit diesem Buch nun wächst er vollends in die Nähe großer, zeitlos-prophetischer Kunst, eines Dante, eines Hölderlin. Was einer stammelnden Generation versagt blieb, woran sie sich ekstatisch verblutete: in diesen Fragmenten tritt es als künstlerische Vollendung in unsere Tage.“ Hans Sahl, in: Das Tagebuch (Januar 1927) „… so entsteht dieselbe Atmosphäre des Grauens und der Qual, die im Prozeß (grauenhafter, spukhafter) zu spüren war. Fragt man mich aber, welches der beiden Werke , schöner‘ ist, so muß ich bekennen: das Schloß. Denn in diesem Werk ist der große Erzähler Franz Kafka der Märchendichter, den seine kleineren früheren Werke ahnen ließen. Es gibt zauberhafte Seiten in diesem Märchen-Roman, seltsam humoristische Seiten, die ein Grauen und ein Lachen zugleich im Leser erwecken.“ Ludwig Winder, in: Bohemia (Januar 1927)
Der Process
- 304 Seiten
- 11 Lesestunden
Die Entstehung dieses nicht vollendeten Werkes – vom Sommer 1914 bis zum Ableben des Autors im Juni 1924 – war von besonders prägnanten Phasen in Kafkas Leben gekennzeichnet. Im Juli 1914 fand die Auflösung der Verlobung mit Felice Bauer statt. Sowohl die Verlobung als auch die Entlobung waren für Kafka mit starken Schuldgefühlen verbunden. Eine abschließende Aussprache hierzu im Berliner Hotel Askanischer Hof in Anwesenheit von Freunden hatte Kafka als „Gerichtshof“ empfunden. Unmittelbar danach begann er mit der Arbeit zum Process. Der Erste Weltkrieg brach aus. Ab dem Herbst 1914 wohnte Kafka erstmals unabhängig von seinen Eltern in einem eigenen Zimmer. Seine Arbeit schritt zunächst gut voran, in zwei Monaten entstanden rund 200 Manuskriptseiten, kam aber – wie bei ihm häufig – bald zum Erliegen. Er beschäftigte sich nun u. a. mit der Erzählung In der Strafkolonie. Der Process entstand nicht in linearer Abfolge: Es lässt sich nachweisen, dass Kafka zuerst das Eingangs- und das Schlusskapitel niederschrieb, danach schrieb er an einzelnen Kapiteln parallel weiter. Anfang 1915 wurde der Roman dann unvollendet beiseitegelegt und nie vollendet. Kafka schrieb den Process in Hefte, die er auch für die Niederschrift anderer Texte verwendete. Diese Blätter hat er später herausgetrennt und sie nach Kapiteln und Fragmenten neu sortiert, ohne dabei eine bestimmte Reihenfolge der Teile festzulegen.
Eine Auswahl der bekanntesten Erzählungen Kafkas, von früheren Texten aus dem Landarzt -Zyklus bis hin zu späteren wie Ein Hungerkünstler und Josefine, die Sängerin . In ihrer Präzision und Rätselhaftigkeit gleichen sie intensiven Träumen, die sich uns beim Lesen unvergesslich einprägen.
Zwei Prager Geschichten
- 165 Seiten
- 6 Lesestunden
Der junge Dichter Rilke wuchs auf in der Atmosphäre des deutsch-tschechischen Zwiespaltes, den er in seinen Jugenderzählungen "Zwei Prager Geschichten" widerspiegelt. In der Erzählung "König Bohusch" greift er eine Begebenheit auf, die auf wahren Geschehnissen rund um die umstürzlerische Organisation "Omladina" beruht. Anders als diese Geschichte endet die zweite Rilkesche Erzählung aus Prag "Die Geschwister" versöhnlich, anders auch als der weitere Verlauf der deutsch-tschechischen Beziehungsgeschichte, für die dieses Buch ein Schlüssel zum Verständnis ist
Larenopfer
Frühe Gedichte
Der Gedichtband Larenopfer (1895) des erst zwanzigjährigen Rainer Maria Rilke (1875–1926) ist ganz seiner Heimatstadt Prag gewidmet. Wie ein poetischer Fremdenführer geleitet er den Leser durch die „Goldene Stadt“, blickt vom Hradschin hinab auf ihre Türme, Kuppeln und Paläste, erinnert an ihre Geschichte und gedenkt ihrer Bewohner. Während im ausgehenden 19. Jahrhundert die nationalen Spannungen im Land beständig zunehmen, bilden das tschechische, das deutsche und das jüdische Volk im Larenopfer noch eine selbstverständliche Einheit – so lebt in Rilkes Gedichten eine Stadt fort, wie es sie heute nicht mehr gibt.
Jan Nerudas (1834–1891) erstmals im Jahre 1878 veröffentlichte Jugenderinnerungen Kleinseitner Geschichten führen das Lesepublikum zurück in die erste Hälfte des vorigen Jahrhunderts. Die Prager Kleinseite war damals ein verträumter Stadtteil mit engen und krummen Gassen, ineinander verschachtelten Adelspalästen, Kirchen und abends nur schwach von Laternen erleuchteten Häusern. In diesem, im wesentlichen bis heute unveränderten, Milieu begegnete Neruda jenen Originalen aus dem einfachen Volk, denen er schließlich mit dem vorliegenden Werk ein unvergleichliches literarisches Denkmal setzte, allen voran dem Ich-Erzähler, einem Advokaturskonzipienten, weiters der hübschen Otylka, den Zechkumpanen im Gasthaus u. v. a.
Der 1842 erschienenen Novelle Die Judenbuche von Annette von Droste-Hülshoff liegt eine wahre Begebenheit zugrunde. Es ist die Geschichte des aus verarmten Verhältnissen stammenden Friedrich Mergel, dessen Mord an dem Juden Aaron erst Jahrzehnte nach der Tat aufgedeckt werden kann. Das große Interesse an Annette von Droste-Hülshoffs bekanntester Erzählung hat nicht nur mit dem Stoff zu tun: ein historisch verbürgter Kriminalfall, das westfälische Dorfmilieu und das Zeitkolorit (der Untertitel lautet: "Ein Sittengemälde aus dem gebirgigten Westfalen"); es ist vor allem die Darstellungsweise, die durch scheinbare oder tatsächliche Dunkelheit oder Mehrdeutigkeit eine Vielzahl von Deutungen und Deutungsebenen möglich macht. Diese Kunst der Darstellung macht Droste-Hülshoffs Judenbuche zu einem herausragenden Beispiel der Novellistik des 19. Jahrhunderts.
Das Weib als holdes Wesen
- 85 Seiten
- 3 Lesestunden



