Die DEA, einst führend in der deutschen Mineralölindustrie, wandelte sich nach dem Verlust internationaler Beteiligungen in einen Kohlekonzern. Ab 1933 investierte sie in die Braunkohleproduktion für die Marine und war eng mit der nationalsozialistischen Politik verbunden, beteiligte sich an "Arisierungen" und Autarkieprojekten. Während des Zweiten Weltkriegs profitierte die DEA von der Ausbeutung von Zwangsarbeitern und wurde erneut zur größten deutschen Ölgesellschaft. Dieser Band analysiert die Rolle der DEA im Kontext von Expansion und Krieg, basierend auf vorherigen Studien zur Wintershall AG.
Rainer Karlsch Reihenfolge der Bücher
Ein deutscher Historiker mit Schwerpunkt Wirtschaftsgeschichte. Seine Arbeit widmet sich einem tieferen Verständnis wirtschaftlicher Prozesse und ihrer Auswirkungen im Laufe der Zeit. Durch seine Forschung ist er bestrebt, verborgene Zusammenhänge aufzudecken und neue Perspektiven auf historische Ereignisse zu eröffnen. Sein akademischer Ansatz gewährleistet eine rigorose und fundierte Untersuchung der von ihm behandelten Themen.







- 2024
- 2024
Waffeningenieure im Zwielicht
Die Mauserwerke, die HASAG und die Gründungsgeschichte von Heckler & Koch
Unternehmensgeschichten der Mauser-Werke AG und HASAG von den Anfängen bis 1945 Die Heckler & Koch GmbH wurde 1949 von den Ingenieuren Edmund Heckler, Theodor Koch und Alex Seidel in Oberndorf am Neckar gegründet. Die Gründer hatten ihre Karrieren bei der Mauser-Werke AG, einer traditionsreichen Waffenschmiede, begonnen. Während Heckler 1934 zur HASAG nach Leipzig wechselte, blieben Koch und Seidel bei Mauser in Oberndorf beschäftigt. Die vorliegende Studie widmet sich den Rollen der drei Ingenieure in der Rüstungswirtschaft und fragt erstmals nach dem historischen Kontext und der Verantwortung, die sie in ihren Unternehmen für die Munitions- bzw. Waffenproduktion trugen. In diesem Zusammenhang werden auch die Unternehmensgeschichten der Mauser Werke AG und der HASAG vertiefend behandelt. Wie sich die Heckler & Koch GmbH innerhalb eines Jahrzehnts zum Produzenten des ersten Sturmgewehres der Bundeswehr entwickelte und ob dies mit dem Wirken im Nationalsozialismus zusammenhing, ist der dritte Themenschwerpunkt des Buches. Ausstattung: mit zahlreichen Abbildungen s/w
- 2024
Das Chemiedreieck bleibt!
Die Privatisierung der ostdeutschen Chemie- und Mineralölindustrie in den 1990er-Jahren
Skandal oder Erfolgsgeschichte? Im Jahr 1990 stellte sich die Frage, ob eine eigenständige ostdeutsche Großchemie überhaupt noch gebraucht wird. Belegschaftsproteste zwangen die Treuhandanstalt nach dem Verkauf moderner Werke zu einem Strategiewechsel. Die Altlastensanierung und die Modernisierung des mitteldeutschen Chemiedreiecks entwickelten sich zu dem mit Abstand teuersten Vorhaben der Treuhand und dauerten mehr als zehn Jahre. Rainer Karlsch zeichnet strukturpolitische Entscheidungen sowie Machtkämpfe anhand von Akten der Treuhandanstalt, der Ministerien, der Landesregierungen, der Betriebe und von Nachlässen nach. Er analysiert erstmals die Privatisierungen der mittelständischen chemischen Betriebe und zieht eine fundierte und differenzierte Bilanz der umstrittenen Arbeit der Treuhandanstalt. Die Studien zur Geschichte der Treuhandanstalt erscheinen in Kooperation mit dem Institut für Zeitgeschichte München–Berlin
- 2023
Familienunternehmen in Ostdeutschland
Niedergang und Neuanfang von 1945 bis heute
Die populärwissenschaftliche Darstellung zeigt erstmals die Auswirkungen der Verdrängungs- und Enteignungspolitik der sowjetischen Besatzungsmacht und des SED-Regimes für die Familienunternehmenslandschaft in Ostdeutschland bis heute auf. Die staatsdirigistischen Eingriffe führten zum einen zur Abwanderung von Betrieben in den Westen. Zum anderen zeigten sich nun erst recht Resilienz, Einfallsreichtum und Beharrlichkeit der verbleibenden Familienunternehmer*innen. Nach der friedlichen Revolution machten sich viele Unternehmer*innen aus Ost und West auf, die Familientraditionen wiederzubeleben. Auf den harten Strukturbruch in den 1990er Jahren folgte eine partielle Reindustrialisierung. Heute sind 92 Prozent der ostdeutschen Betriebe Familienunternehmen. Der Wirtschaftshistoriker Rainer Karlsch arbeitet in dem reich bebilderten, von der Stiftung Familienunternehmen herausgegebenen Buch zahlreiche individuelle Geschichten durch unterschiedlichste Branchen auf: Viele davon sind Erfolgsgeschichten trotz widrigster Umstände.
- 2019
Industrielle Familienunternehmen in Ostdeutschland
Von der Jahrhundertwende bis zur Gegenwart
Die wirschaftshistorische Studie untersucht die Bedeutung der Familienunternehmen in Ostdeutschland. Die von den Historikern Dr. Rainer Karlsch (IfZ – Institut für Zeitgeschichte München-Berlin) und Dr. Michael Schäfer (TU Dresden) verfasste Studie zeigt auf, wie eine einst reiche Landschaft an starken Familienunternehmen durch Krieg, Besatzung und Sozialismus Schaden nahm, nach der Wende aber wieder zum Motor für Wachstum und Beschäftigung wurde. Vor der deutschen Teilung gehörten insbesondere Berlin, Sachsen, Thüringen und Anhalt zu den stärksten Wirtschaftsregionen Deutschlands.
- 2018
Unternehmen Sport
Die Geschichte von adidas
Die erste wissenschaftlich fundierte Geschichte von adidas adidas ist eine Weltmarke – nicht nur zählt das Unternehmen zu den global größten Sportartikelherstellern, um adidas ranken sich auch viele Legenden. Jetzt ist die fast 100-jährige Geschichte zum ersten Mal wissenschaftlich aufgearbeitet worden. Ausgehend von dem Werdegang des Vorgängerunternehmens der Gebrüder Dassler in der Zeit der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus widmet sich das vorliegende Buch vor allem der Geschichte der Familie und der Unternehmensorganisation seit der offiziellen Gründung 1949. Dabei behandeln die Autoren auch die Markenstrategien und die Internationalisierung seit den sechziger Jahren, als sich adidas unter anderem in Osteuropa und DDR engagierte. Ein besonderer Blick auf den Aufstieg eines Weltunternehmens – und ein faszinierendes Kapitel deutscher Wirtschaftsgeschichte. 2019: 70 Jahre Adidas Die erste Darstellung der Unternehmensgeschichte auf breiter Quellenbasis Mit vielen vierfarbigen Abbildungen Ausstattung: ca. 100 Abbildungen
- 2016
Vor 100 Jahren begann der Bau der Leuna-Werke, die wie kaum ein anderer Chemiestandort die Höhen und Tiefen der deutschen Industrie- und Zeitgeschichte widerspiegeln. Chemiker und Ingenieure aus aller Welt lobten Leuna als technologische Hochburg, doch der Fortschritt diente oft militärischen Zwecken. In beiden Weltkriegen war das Werk entscheidend für die Kriegswirtschaft. Nach den Kriegszerstörungen und sowjetischen Demontagen verlor Leuna bis Ende 1946 drei Viertel seiner Kapazitäten, und viele hochqualifizierte Mitarbeiter wanderten ab. Der Wiederaufbau unter diesen Bedingungen war nahezu ein Wunder. Erdöl aus der UdSSR und westliche Technik für den Bau von Leuna II veränderten den Standort, wobei Devisen um jeden Preis erwirtschaftet werden mussten. 1990 war die Ausgangssituation für den „Kaltstart“ in die Marktwirtschaft schlecht, und eine Stilllegung drohte erneut. Das Kanzlerversprechen zum Erhalt des Chemiedreiecks von 1991 half, und ein Konsortium unter Führung des französischen Konzerns Elf Aquitaine erhielt den Zuschlag für den Neubau einer Raffinerie. Dies war der Wendepunkt. Internationale Konzerne und mittelständische Unternehmen schufen mit staatlichen Beihilfen moderne Arbeitsplätze. Die 1995 gegründete InfraLeuna GmbH beschritt neue Wege bei der Restrukturierung der Infrastruktur und dem Aufbau eines geschlossenen Chemieparks. Ein Standort, der sich immer wieder neu erfindet, kann auch künftigen Herausforderu
- 2014
Studien zur Geschichte der Filmfabrik Wolfen und der IG Farbenindustrie AG in Mitteldeutschland
- 267 Seiten
- 10 Lesestunden
Bis heute erregt die Geschichte der IG Farbenindustrie AG das Interesse der Öffentlichkeit, da sie in die schlimmsten Verbrechen des NS-Regimes verstrickt war. Neben einigen Gesamtdarstellungen sind in den letzten Jahren Studien zu den Konzern-Unternehmen erschienen. Das Buch knüpft an Forschungen zur Geschichte der Filmfabrik Wolfen an und stellt Themen in den Mittelpunkt, die bisher noch gar nicht oder nur ansatzweise untersucht wurden. Die internationalen Autoren diskutieren Fragen der Konzerngeschichte bezüglich der Zyklon B-Produktion, des Erbes der IG in Mitteldeutschland, biographischen Aspekten der IG-Geschichte, des Kamera-Marketings, der Agfa-Geschichte in Leverkusen und Wolfen nach dem Krieg – Stichwort „Orwo“ – sowie der Sanierungsprobleme und der Abwicklung der Standorte Bitterfeld und Wolfen durch die Treuhandanstalt nach der Wende von 1990.
- 2010
Die AGFA-ORWO-Story
- 240 Seiten
- 9 Lesestunden
In den Jahren 1909/1910 errichtete die Berliner Aktiengesellschaft für Anilinfabrikation (AGFA) in Wolfen eine Filmfabrik, die bereits ein Jahrzehnt später zur größten europäischen Fabrikationsstätte von kinematografischen Filmen aufstieg. Wolfen stand für technische Meisterleistungen: Hier wurden die erste vollsynthetische Faser der Welt produziert und ein universelles Farbfilmverfahren erfunden, das sich weltweit durchsetzte. Nach 1945 entwickelte sich um die AGFA-Warenzeichen ein deutsch-deutscher Wirtschaftskrimi, der erst 1964 mit dem Übergang zum Warenzeichen ORWO endete. Nach der deutschen Einheit erfüllte sich der Traum von der Rückkehr der AGFA an den Traditionsstandort nicht. Die digitale Revolution und die Globalisierung führten zum Aus für die konventionelle Fotografie und damit zum Ende der Farbfilmproduktion in Wolfen. Rechtsnachfolger der Filmfabrik wurde die Mitteldeutsche Entsorgungs- und Sanierungsgesellschaft (MDSE). Der Name ORWO ist jedoch nach wie vor präsent. Mit der ORWO Net GmbH, Betreiberin eines digitalen Fotogroßlabors, und der FilmoTech GmbH nutzen zwei Unternehmen das ORWO-Warenzeichen. Sie symbolisieren damit die Transformation eines alten Industriestandorts.
- 2008
Vom Licht zur Wärme
- 256 Seiten
- 9 Lesestunden
Am Anfang stand die Gaslaterne, das Licht der industriellen Revolution. Wissenschaftler, Ingenieure und Unternehmer aus Sachsen spielten eine herausragende Rolle bei der Etablierung des Gaslichts und beim Bau der ersten Gaswerke. Im 20. Jahrhundert verlor das aus Kohle hergestellte Gas seine Bedeutung als Leuchtmittel, umso wichtiger wurde es als Wärme- und Kraftquelle für die Industrie und Millionen Haushalte. Die Idee, eine auf wenigen großen Kokereien und Fernleitungen beruhende Verbundwirtschaft aufzubauen, war zunächst höchst umstritten. Vollständig realisiert werden konnte das Ferngasringsystem erst Ende der 1960er Jahre. Inzwischen hatte mit dem Übergang zum umweltfreundlichen Erdgas ein neues energetisches Zeitalter begonnen. Die Erdgasverträge mit der Sowjetunion, die deutsch-deutschen Verhandlungen über den Gastransit, die Versorgung des geteilten Berlin mit Gas und die Erschließung von Gasvorkommen an der innerdeutschen Grenze gehörten zu den wichtigsten Ereignissen der jüngeren Wirtschaftsgeschichte. Die Gasgeschäfte trugen dazu bei, die Mechanismen des Kalten Krieges zu überwinden. Der Strukturwandel vom Stadtgas zum Erdgas kam in der DDR nicht zum Abschluss. Trotzdem gehörte das Gasverbundsystem 1990 zu den Filetstücken im Privatisierungsprozess. Innerhalb weniger Jahre gelangen die Erdgasumstellung und der Abschluss neuer Erdgaslieferverträge mit Russland und Norwegen.