David Graeber, Vordenker der Occupy-Bewegung und Autor von »Schulden. Die ersten 5000 Jahre«, gilt als »Mann der Stunde« (FAZ). Seine Bücher verbinden politisches Engagement, Gesellschaftstheorie und ethnologische Perspektive auf höchst anregende Weise. Mit »Die falsche Münze unserer Träume« liefert Graeber das Gegenstück zu »Schulden«, indem er den »Wert« ins Zentrum menschlichen Handelns stellt. Ob in der Anhäufung von Reichtum oder in dessen bewusster Zerstörung, ob altruistisch gewendet, ob als Geschenk oder im Gabentausch: um das, was Wert ausmacht, bilden sich Gesellschaften und Machtbeziehungen aus. Graeber benennt damit das Kernproblem gegenwärtiger Sozialtheorien, die im Angesicht des Neoliberalismus und der alles dominierenden Marktideologie Schiffbruch erlitten haben. Mit zwei so unterschiedlichen Autoren wie Karl Marx und Marcel Mauss zeigt er, dass Projekte des Kulturvergleichs notwendig revolutionäre Vorhaben sind – und dass es ihm um nichts Geringeres geht, als die Grundlagen unserer Denkweise auf den Kopf zu stellen.
David Graeber Bücher
David Graeber war ein amerikanischer Anthropologe und Anarchist, dessen Werk Themen wie Schulden, Arbeit und Anarchie erforschte. Sein Ansatz war tief in der Sozialanthropologie verwurzelt, überschritt jedoch durch sein starkes Engagement im politischen Aktivismus die akademischen Kreise. Graebers Schreibstil war bekannt für seine Eindringlichkeit und seine Fähigkeit, theoretische Konzepte mit den alltäglichen Realitäten und Herausforderungen gesellschaftlicher Strukturen zu verbinden. Seine Analysen beleuchteten oft die unsichtbaren Formen von Macht und Kontrolle in der modernen Gesellschaft.







Bürokratie
Die Utopie der Regeln
David Graeber, der bedeutendste Anthropologe unserer Zeit, entfaltet eine fulminante und längst überfällige Fundamentalkritik der globalen Bürokratie! Er erforscht die Ursprünge unserer Sehnsucht nach Regularien und entlarvt ihre Bedeutung als Mittel zur Ausübung von Gewalt. Wir alle hassen Bürokraten. Wir können es nicht fassen, dass wir einen Großteil unserer Lebenszeit damit verbringen müssen, Formulare auszufüllen. Doch zugleich nährt der Glaube an die Bürokratie unsere Hoffnung auf Effizienz, Transparenz und Gerechtigkeit. Gerade im digitalen Zeitalter wächst die Sehnsucht nach Ordnung und im gleichen Maße nimmt die Macht der Bürokratien über jeden Einzelnen von uns zu. Dabei machen sie unsere Gesellschaften keineswegs transparent und effizient, sondern dienen mittlerweile elitären Gruppeninteressen. Denn Kapitalismus und Bürokratie sind einen verhängnisvollen Pakt eingegangen und könnten die Welt in den Abgrund reißen.
Direkte Aktion
Ein Handbuch
In bester Tradition der teilnehmenden Beobachtung legt David Graeber hier die erste detaillierte ethnografische Studie der Bewegung für globale Gerechtigkeit vor. Ausgehend von der Annahme, dass es keine neutrale, objektive Perspektive gibt, wenn es um Möglichkeiten globaler Veränderung und sich erst entwickelnde politische Formen geht, schreibt er sowohl als Forscher wie auch als Aktivist. Seine 'Feldstudie' behandelt die Organisation und die Ereignisse, die den dramatischen Protesten gegen die Anti-Globalisierungs-Gipfel vorausgingen. In klarer, zugänglicher Sprache, fern von jedem wissenschaftlichen Jargon, führt dieses Buch die Leser hinter die Kulissen einer Bewegung, die die weltweiten Machtverhältnisse und die Sichtweise auf diese grundlegend verändert hat. Graeber lässt uns an informellen Diskussionen in Cafés, großen Planungsgremien und tränengasdichten Straßenaktionen teilhaben und beschreibt die Strukturen und Prozesse, die Sprache, die Symbole und die Rituale aktivistischer Kultur.
Im Jahr 1930 prophezeite der britische Ökonom John Maynard Keynes, dass durch den technischen Fortschritt heute niemand mehr als 15 Stunden pro Woche arbeiten müsse. Die Gegenwart sieht anders aus: Immer mehr überflüssige Jobs entstehen, Freizeit und Kreativität haben keinen Raum – und das, obwohl die Wirtschaft immer produktiver wird. Wie konnte es dazu kommen? Stimmen zum Buch »Eine Einladung zum Umdenken.« Business Bestseller »Drastische Ideen, spannend zu lesen!« P. M. »Nach der Lektüre ist man regelrecht berauscht von den originellen wie provokanten Gedanken« Tobias Wenzel, Deutschlandfunk Kultur »Das Allerschönste an David Graebers Buch ist, dass einem da einer aus dem Herzen spricht.« Bettina Weber, Sonntagszeitung
Faszinierend, provozierend, bahnbrechend – ein Buch, das in den kommenden Jahren für Diskussionen sorgen wird. David Graeber, der bedeutendste Anthropologe unserer Zeit, und David Wengrow, einer der führenden Archäologen, entfalten in ihrer umfassenden Menschheitsgeschichte, wie sich die Anfänge unserer Zivilisation mit der Zukunft der Menschheit neu verbinden lassen. Sie revidieren unser bisheriges Menschenbild und erzählen die Geschichte der Menschheit auf eine völlig neue Weise. Über Jahrtausende hinweg wurden vielfältige Formen sozialer Organisation erfunden, und das Streben nach Freiheit, Wissen und Glück war bereits vor der Aufklärung präsent. Graeber und Wengrow zeigen, wie stark indigene Perspektiven das westliche Denken beeinflusst haben und wie wichtig deren Rückgewinnung ist. Sie ermuntern uns, mutiger für eine andere Zukunft der Menschheit einzutreten und diese durch unser Handeln zu verändern. Graeber, ein bedeutender Kulturanthropologe und Vordenker der Occupy-Bewegung, inspirierte viele mit seinen Ideen zur sozialen Gerechtigkeit. Am 2. September 2020 starb er überraschend, kurz nachdem er und Wengrow ihr Werk abgeschlossen hatten. Dieses Meisterwerk ist Graebers Vermächtnis und regt dazu an, die menschlichen Fähigkeiten neu zu überdenken und die Geschichte in einem neuen Licht zu sehen. Es entlarvt Klischees über die Menschheitsgeschichte und eröffnet neue Möglichkeiten für die Zukunft.
Schulden
- 536 Seiten
- 19 Lesestunden
Ein radikales Buch im doppelten Wortsinn, denn Graeber packt das Problem der Schulden an der Wurzel, indem er bis zu ihren Anfängen in der Geschichte zurückgeht. Das führt ihn mitten hinein in die Krisenherde unserer Zeit: Von der Antike bis in die Gegenwart sind revolutionäre Bewegungen immer in Schuldenkrisen entstanden. Graeber sprengt die moralischen Fesseln, die uns auf das Prinzip der Schulden verpflichten. Denn diese Moral ist eine Waffe in der Hand der Mächtigen. Die weltweite Schuldenwirtschaft ist eine Bankrotterklärung der Ökonomie. Der Autor enttarnt Geld- und Kredittheorien als Mythen, die die Ökonomisierung aller sozialen Beziehungen vorantreiben. Im Kern ist dieses Buch ein hohes Lied auf die Freiheit: Das sumerische Wort »amargi«, das Synonym für Schuldenfreiheit, ist Graeber zufolge das erste Wort für Freiheit in menschlicher Sprache überhaupt. David Graeber ist einer der Begründer der Occupy-Bewegung.
Anarchie - oder was?
Gespräche mit Mehdi Belhaj Kacem, Nika Dubrovsky und Assia Turquier-Zauberman
- 243 Seiten
- 9 Lesestunden
Die Diskussion über anarchistisches Denken im Kontext des 21. Jahrhunderts steht im Mittelpunkt dieses Buches. David Graeber, gemeinsam mit Philosophen und Anthropologen, untersucht die Wurzeln und Perspektiven anarchistischer Ideen, während er sich mit aktuellen Bewegungen wie Occupy Wall Street und Gilets Jaunes auseinandersetzt. Ziel ist es, neue Impulse für ein politisches Denken zu entwickeln, das über traditionelle Alternativen hinausgeht. Graebers geistreiche und radikale Herangehensweise als Querdenker wird in diesem dynamischen Dialog deutlich.
Die Behauptung, dass es keine Alternative zum bestehenden System gibt, wird von David Graeber in diesem Buch systematisch widerlegt. Eine andere Wirtschaft und ein neues Modell menschlicher Gemeinschaft sind nicht nur denkbar, sondern auch umsetzbar. Der Kapitalismus, wie wir ihn kennen, hat ein spürbares Ende erreicht. Sowohl in den Ländern der Dritten Welt als auch in unseren Nachbarländern sind Schuldenlasten entstanden, die kaum zu bewältigen sind; ganze Kontinente stehen vor dem Bankrott. Auch viele Einzelne sind verschuldet. Graeber betont, dass Schulden lediglich Versprechungen sind und die Welt voller unerfüllter Versprechen steckt. Jeder Umsturz beginnt mit Schulden und für Graeber, der sich als Anarchist versteht, stellt sich die Frage: Welche Versprechungen wollen sich freie Menschen in Zukunft geben und wie gestalten wir eine bessere Welt? Wer dies als naiv empfindet, sollte die jüngsten Proteste betrachten: Von Stuttgart 21 bis zur „Occupy Wall Street“-Bewegung organisieren sich Menschen und wehren sich gegen die Selbstherrlichkeit von Wirtschaft und Politik sowie gegen die Herrschaft des Kapitals. Graeber ist überzeugt, dass die Revolution auch in den Vororten ankommen wird, und daran besteht für ihn kein Zweifel.
Piraten
Auf der Suche nach der wahren Freiheit
Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit – Was wir alle von den Piraten lernen können. Im 18. Jahrhundert erregte das Schauspiel sagenumwobener Piraten, ihrer Königreiche und anarchistischen Utopien weltweit Aufsehen. Gerüchte schockierten und inspirierten die europäischen Eliten. Piraten und Freibeuter schufen revolutionäre Ideen für eine offene Weltgemeinschaft. David Graeber, der bedeutendste Anthropologe unserer Zeit, präsentiert eine provokative These: Der Westen belügt sich und die Welt über seine Geschichte, Eurozentrismus, Rassismus und kapitalistische Ideologie. Durch einen Perspektivwechsel wird Geschichte lebendig, denn es geht um Menschen, ihre Freiheit und ihren riskanten Alltag. Graeber führt uns in die ›andere‹, anarchistische Geschichte von Magie, Lügen, Seeschlachten, Sklavenaufständen, Menschenjagden, Königreichen, Spionen und Juwelendieben. Abenteuer verbinden sich mit historischen Fakten und literarischer Phantasie. Am Rand der Welt – in Madagaskar, der Karibik oder im Orient – wird der Ursprung von Freiheit, Anarchie und Demokratie nachgespürt, die nicht im Westen entdeckt, sondern von ihm gekapert wurden. Graeber erzählt diese Gegengeschichte mitreißend und entdeckt souverän »nie begangene Wege« für unsere aus den Fugen geratene Welt.


