Gott hassen ist ein kompromissloser, nachdenklicher, spielerischer und zutiefst faszinierender Roman über Black Metal und weiß getünchte Idylle, über Untergrundbewegungen, Magie und Rebellion. Das Erzählerische, das Essayistische und das Magische sind organisch miteinander verwoben zu einem literarischen Text, der sich sowohl genremäßig als auch inhaltlich nicht einordnen lässt. Norwegen in den 90ern: Weiße Lattenzäune stehen in Reih und Glied, die junge Erzählerin leidet an der Eintönigkeit und am christlichen Konservatismus. Als erwachsene Frau beginnt sie sich mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen, hinterfragt ihre künstlerische Praxis und dekonstruiert die Maßstäbe, nach denen wir Kunst definieren. Sie sucht nach Befreiung im Untergrund und zieht ihre Energie aus dem Hass – einem Gefühl, mit dessen Hilfe sie sich produktiv einem jahrhundertealten Genie-Kult entgegenstellen kann.
Jenny Hval Reihenfolge der Bücher
Jenny Hval ist eine Autorin, deren Werke sich mit den komplexen Beziehungen zwischen Körper, Psyche und gesellschaftlichen Normen auseinandersetzen. In ihrer Belletristik und ihren Essays erforscht sie die Grenzen der Identität und regt die Leser an, über die Konstruktion von Realität nachzudenken. Ihre Prosa zeichnet sich durch eine lyrische Qualität und unkonventionelle Erzählungen aus, die oft ihre eigenen philosophischen Untersuchungen widerspiegeln. Hval versucht, konventionelle Narrative zu dekonstruieren und Raum für neue Wahrnehmungs- und Seinsweisen zu schaffen.


- 2023
- 2022
Jo ist als Austauschstudentin in einem seltsamen neuen Land. Sie verläuft sich, findet keine Wohnung und erst recht keinen Anschluss. All ihre Probleme scheinen gelöst, als Carral sie bei sich aufnimmt. In einem alten Brauereigebäude ohne Wände, das sie sich fortan mit der immer grenzenloser werdenden Frau teilt, werden Jos Sensibilität und all ihre Sinne auf eine harte Probe gestellt. Je näher die beiden sich kommen, desto weniger kann Jo zwischen ihrem und Carrals Körper unterscheiden, beide erscheinen ihr wie ein zusammenhängendes Geflecht, wie Pflanzen. Auch ihre Träume und ihr waches Erleben verschwimmen, bis sie glaubt, sich selbst in der Fremden verloren zu haben. Die norwegische Musikerin und Schriftstellerin Jenny Hval schafft in ihrer Prosa das, wofür auch ihre Musik gefeiert wird: Ein so tiefer wie kompromissloser Blick auf Politik und Sexualität, Begehren und Körper.