Buñuels Erwachen
Totengespräche
Totengespräche
Das Buch: Die größte Erfindung der Menschheit. Zu diesem Schluss kommen Umberto Eco und Jean-Claude Carrière, Autoren aus Italien und Frankreich, die zusammenkamen, um sich über die Zukunft des Buches zu unterhalten. In einer rasanten Reise durch die Zeit, von der Papyrusrolle über Gutenberg bis zum E-Book sprechen sie über die Faszination von Bibliotheken, welche Bücher sie vor dem Feuer retten würden, und über die Frage, ob es Sinn macht, „Krieg und Frieden“ als E-Book zu lesen. Die originellen, unterhaltsamen und höchst informativen Anekdoten der beiden Passionierten sind ein Muss für alle, die das Buch als Gegenstand lieben.
Eine junge Frau betritt ein Arbeitszimmer und steht einem Herrn mit weißem Haar und gigantischem Schnauzbart gegenüber: Albert Einstein persönlich. – 'Und Ihre berühmte Gleichung?' – 'Welche bitte?' – 'Na, die in der ganzen Welt bekannte: E=mc².' – 'Ach so, die. Wissen Sie, es gibt noch andere. Mindestens ebenso interessante …' Und während draußen in der Welt des 21. Jahrhunderts die Uhren weiterticken, begeben sich die Studentin und der Physiker auf einen zeitlosen Streifzug zu den großen Ideen der modernen Wissenschaft, von der Relativitätstheorie bis zur Kernspaltung. Was wie ein geheimnisvolles Märchen beginnt, entwickelt sich zur erhellendsten Lektüre, die es je über Einsteins Theorien gegeben hat.
Die junge Schauspielerin Francoise synchronisiert pornografische Filme. In einem Brief an den Autor der „Abhandlung zur Entwicklung des erotischen Vokabulars“ beklagt sie sich über die einfallslosen und armseligen Wörter, mit denen sie arbeiten muß und bittet um Rat. Der gelehrte alte Herr (im Ruhestand) antwortet ihr mit ausführlichen Briefen, die keine Frage offen und kein Thema unbehandelt lassen.
Ein opulenter historischer Roman um Macht und Ohnmacht, Verhängnis und Liebe im Schatten der Spanischen Inquisition Francisco de Goya, der berühmte Hofmaler König Karls IV. in Madrid zwischen 1792 und 1815, ist von ihr bezaubert: Inès, die ihm Modell steht. Er ahnt nicht, dass die schöne, achtzehnjährige Kaufmannstochter schon bald zu den ersten Opfern der Spanischen Inquisition zählen wird. Weder er noch die Verzweiflung und der Erfindungsreichtum ihres Vaters werden verhindern können, daß eine Intrige Lorenzo Casamares’, des einflussreichen, spitzfindigen Priesters, den Goya gerade portraitiert hat, sie in den Kerker bringen wird. Erst 1808, als Napoléon in Spanien einfällt und die Inquisition abgeschafft wird, kommt Inès frei. Doch dies währt nicht lange. Der Priester Lorenzo lässt Inès, die Mutter seines Kindes, ins Irrenhaus sperren, um diesen Skandal zu vertuschen. Goya muss hilflos zusehen ...
In das hochmoderne, vollautomatisierte Elternhaus Gerards bringt sein Onkel Hulot Chaos hinein. Mit seinem zu kurzen Regenmantel, der Fliege mit herabhängenden Enden, dem schwarzen Regenschirm und der typischen Pfeife, die er hin und wieder an seinem Schuhabsatz ausklopft, öffnet Hulot seinem Neffen die kleinbürgerliche Welt der Vorstädte, die mit ihren pittoresken Figuren und improvisierten Lebensformen einen Kontrapunkt zur Sterilität der modernen Technik bietet. Mit einer anschaulichen, filmnahen Sprache übertrug Carrière die Slapstick-Komik des im Jahr 1958 gedrehten Kinoklassikers, in dem der Regisseur Jacques Tati auch die Titelrolle spielt, auf das literarische Medium.
Essays über Kino und Film
In einer Mischung aus Erinnerungen, Kritik, poetischen Betrachtungen und Anekdoten, entlarvt der renommierte (Drehbuch)Autor Jean-Claude Carrière die Tricks, Täuschungen und Klischees der modernen Filmemacher und erklärt, wie sich das Kino allmählich von literarischen Kunstgriffen – zugunsten medienspezifischer Filmtechniken – befreit hat. Durch den Vergleich mit anderen Medien zeigt er, daß das Kino eine eigene Sprache ist, die gelernt werden muß, um verstanden zu werden. Mit dem gleichen Witz seiner Drehbücher erinnert sich Carrière an die Arbeit mit Regisseuren wie Jacques Tati oder Luis Buñuel. Er kritisiert das Bilderrepertoire und die Montagetechnik der zeitgenössischen Filmregisseure, die seiner Ansicht nach den Zuschauer daran hindern, nachzudenken oder gar den Film zu sehen.
Das Buch handelt von den Ferien des Monsieur Hulot in einem Badeort. Die Hotelgäste sind fest entschlossen, in den wenigen Wochen mit einer ähnlichen Verbissenheit Urlaub zu machen, wie sie sonst ihr Alltagsleben bestimmt. Ein lautes, knallendes Automobil führt Hulot in die Szenerie ein. Seine unbeschreibliche Art verunsichert die Gäste – mit seinem komischen Auftreten, dem zu kurzen Trenchcoat, Sporthütchen, Pfeife, zu kurzen Hosen und Ringelsocken und seiner federnden, nach vorn geneigten Art zu laufen, stürzt er das kleine Hotel ins Chaos. 'Ich bin ein wenig Don Quichotte, der mit Humor gegen die Windmühlen anrennt. Die Windmühlen, das sind die Rotlichter, Grünlichter, Pfeile, Spuren, Über- und Unterführungen (…). Es herrscht totale Konfusion.' Jacques Tati
'Eine wunderbare Sammlung von Geschichten, ein Philosophie- und Weisheitsbuch, ein Schatz an Bildern, Farben und Gerüchen.' Le Figaro Über 25 Jahre hat Jean-Claude Carrière (u. a. „Die große Zukunft des Buches“ mit Umberto Eco), Geschichten und Erzählungen der Menschheit aufgespürt und schließlich diese Sammlung zusammengestellt: Lebendig und leichtfüßig zielen die Texte auf keine Moral ab, sie geben keinen Rat, sie unterweisen nicht. Vielmehr säen sie Zweifel und verwirren die gewöhnlichen Strukturen des Geistes. Die Geschichten entspringen unterschiedlichen Kulturkreisen und Jahrhunderten; sie wurzeln im Zen-Buddhismus und im Sufismus, stammen von den Indianern Nordamerikas und aus der afrikanischen, chinesischen, indischen oder jüdischen Tradition. 'Diese Geschichten tanzen anmutig um alle Punkte der menschlichen Fragen wie die Funken um ein einziges Feuer.' Jean-Claude Carrière Für die deutsche Neuausgabe hat der Autor 25 Tuschzeichnungen angefertigt.