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Ralf Rothmann

    10. Mai 1953

    Ralf Rothmann ist ein deutscher Autor, dessen Werke sich oft mit Themen wie Arbeit, Identität und gesellschaftlichem Wandel auseinandersetzen. Seine Prosa, die in seinen eigenen Erfahrungen aus der Arbeiterklasse wurzelt, erforscht die Suche nach Sinn und Zugehörigkeit in der modernen Welt. Rothmann fängt die rauen Realitäten des Lebens meisterhaft ein und verleiht den alltäglichen Kämpfen Poesie und tiefe Menschlichkeit. Sein Stil wird für seine Authentizität und sein starkes Ortsgefühl geschätzt.

    Ralf Rothmann
    Rehe am Meer Suhrkamp
    Rehe am Meer
    Stier
    Wäldernacht
    Kratzer und andere Gedichte
    Die Nacht unterm Schnee
    • Die Nacht unterm Schnee

      Roman | Bestenliste des ORF

      • 303 Seiten
      • 11 Lesestunden
      4,3(106)Abgeben

      Winter 1945: Verwundet liegt die sechzehnjährige Elisabeth, ein Landarbeiterkind, in einem Bunker unter der Erde und wird von einem russischen Deserteur gepflegt. Durch das Ofenloch hört sie Schritte im Schnee, und fiebernd stellt sie sich vor, dass dort oben nicht nur alle, die sie kennt und mag, ihre Eltern und Brüder, die Oma aus Danzig, sondern auch ihr künftiger Mann und die ungeborenen Kinder nach ihr suchen und sich über die Trümmer entfernen, ohne zu ahnen, dass sie darunter liegt. Und plötzlich denkt die Vergewaltigte, dass es gut so ist, dass sie nie mehr hinaufwill zu ihnen, zu allem, und für immer in dieser Nacht, diesem Frieden unter dem Schnee bleiben möchte. Aber sie muss ihr Leben zu Ende leben. In einem atemberaubend geschriebenen Panorama der frühen Nachkriegsjahre zeichnet Ralf Rothmann das Portrait einer Frau, der stets die Angst im Weg steht, während ihr das Durchlittene jedes Gefühl dafür nimmt, welches Leid sie anderen zufügt; einer lebenslang hart arbeitenden Frau und Mutter, die von einem Rummel zum anderen tanzt, um nicht mehr zur Besinnung zu kommen, und vor der man sich doch verneigen muss: weil sich in ihrer Verzweiflung der Wille zur Liebe ausdrückt. Nach den vielfach übersetzten Romanen Im Frühling sterben (2015) und Der Gott jenes Sommers (2018) schließt der Autor mit Die Nacht unterm Schnee seine Trilogie über den Zweiten Weltkrieg und die Nachkriegszeit in Deutschland ab.

      Die Nacht unterm Schnee
    • „Ralf Rothmann schreibt in Wäldernacht die Geschichte einer Generation weiter, aber deren Glaube an die grenzenlosen Möglichkeiten ist längst so geplündert wie die Erde im ›Ruhrpott‹. Wäldernacht erzählt von einem Mann namens Jan Marrée, einem in Berlin lebenden Maler, dem vom künstlerischen Aufbruch der frühen Jahre nicht viel mehr geblieben ist als der Suff. Als ein vom Leben ramponierter Vierzigjähriger kehrt er in seinen Heimatort zwischen Oberhausen und Bottrop wegen eines einjährigen Stipendiums zurück. Am Fronleichnamstag läßt Rothmann diesen Jan Marree nach durchzechter Nacht zusammentreffen mit den Menschen seiner Vergangenheit; und er entwirft das groteske Porträt einer Kleinstadt, hinter deren Fassaden die Paranoia droht - und sich dramatisch entlädt...“

      Wäldernacht
    • Stier

      • 372 Seiten
      • 14 Lesestunden
      4,1(44)Abgeben

      »Ein wesentliches Kapitel der Geschichte der Bundesrepublik, der zwischen Melancholie und Furor pendelnde Abgesang auf die verlorene Generation der siebziger Jahre«, schrieb Matthias Bischoff in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zum Erscheinen von Ralf Rothmanns erstem Roman 1991. Weit ausholend läßt der Autor den Hinterhaus-Berliner Kai Carlsen seine Geschichte erzählen. Sie führt ins Ruhrgebiet. Wo »Bergschäden« das Gesicht der Häuser prägen und die Väter im Pütt arbeiten, wird der von der »Herzkrankheit Frau unheilbar infizierte« stille Rebell und stürmische »Rotlichtcasanova« zum Maurer – und entdeckt ein Leben hinter dem Leben. Als Kai Carlsen Arbeit und Wohnung bei Eckhart Eberwein, dem ehemaligen Bauingenieur und Betreiber des »Blow up«, eines Treffpunkts der Subkultur, findet, begegnet der Träumer auf seiner Suche nach innerer Freiheit neuen verwegenen Freunden. Doch über ihre sorglosen Feste legt sich der Schatten einer Frau und ihrer schönen Tochter … Schließlich arbeitet Kai Carlsen als Pflegehelfer und »Blutwäscher«. Im Waldklinikum trifft er einen kunstsinnigen Kolumbianer und die »von Gerüchten umwitterte« Krankenschwester Marleen. Und lernt zu leben mit der Alltäglichkeit des Exitus in der Pathologie. Stier ist eine Hommage an die Jugend. Unruhig und intensiv teilt sich das Lebensgefühl einer Generation mit in der Bildungsgeschichte eines jungen Mannes, der zum Erzähler wird, weil er Wesentliches begriffen hat: »Die Zeit, wieviel Menschenalter sie auch dauern würde, war zu kurz. Es ist die Sehnsucht der Verstorbenen, die an uns zerrt, ihre Liebe macht uns und die Dinge vergänglich.«

      Stier
    • Rehe am Meer

      Erzählungen

      3,5(4)Abgeben

      Liebesgeschichten? Gibt es denn andere? fragt der Autor. Und ob er nun von den Nöten einer Zwölfjährigen schreibt, die sich nach dem Tod der Mutter verantwortlich fühlt für die Familie, ob er einen Polterabend mit ostdeutschen Bauarbeitern schildert oder von einer Krankenschwester in der Uckermark erzählt, die ihr Haus westdeutschen Feriengästen überläßt, während sie mit ihrem Sohn im Garten kampiert, ob er uns einen arbeitslosen Alkoholiker vorstellt, der seiner Frau auf die Schliche kommt, oder einen Zirkushelfer, der die Mißhandlung der Tiere nicht mehr erträgt – immer ist die Liebe das Wasserzeichen dieser Geschichten.

      Rehe am Meer
    • Rehe am Meer Suhrkamp

      • 212 Seiten
      • 8 Lesestunden
      3,8(26)Abgeben

      Ich wusste nicht, wie's weitergehen sollte, klar, aber das war auch egal. Die Tiere standen still in meiner Nähe, stolze Umrisse vor der blauen Nacht, und ich konnte alles in ihren Augen sehen, Alter, den ganzen Weg

      Rehe am Meer Suhrkamp
    • Messers Schneide

      Erzählung

      • 132 Seiten
      • 5 Lesestunden
      3,0(3)Abgeben

      Messers Schneide ist eine Liebesgeschichte, die nicht gut ausgeht. Es ist eine Geschichte über die Fühllosigkeit und den Ekel »vor der trotzigen Bekundung, nichts mehr zu fühlen«, über den Bann des Weiblichen und der Sexualität, ihrer Nähe zur Gewalt. Und ist doch auch eine poetische Geschichte, in der eine – der Liebe entsprechende – fast pathetische Sprache in vielen Bildern tönt, die indes vom Autor immer wieder auf nüchternen Boden zurückgeführt wird, hinein in die Radikalität des Lebens...

      Messers Schneide
    • Ein Winter unter Hirschen

      • 200 Seiten
      • 7 Lesestunden
      3,8(19)Abgeben

      Ralf Rothmann wurde am 10. Mai 1953 in Schleswig geboren und wuchs im Ruhrgebiet auf. Nach der Volksschule (und einem kurzen Besuch der Handelsschule) machte er eine Maurerlehre, arbeitete mehrere Jahre auf dem Bau und danach in verschiedenen Berufen (unter anderem als Drucker, Krankenpfleger und Koch). Er lebt seit 1976 in Berlin.

      Ein Winter unter Hirschen
    • Shakespeares Hühner

      Erzählungen

      • 211 Seiten
      • 8 Lesestunden
      3,7(24)Abgeben

      Ralf Rothmann, aufgewachsen im nördlichen Ruhrgebiet und seit 1976 in Berlin lebend, erzählt in 8 Geschichten aus der Perspektive von Aussenseitern oder Gescheiterten und konzentriert sich dabei auf lebensgeschichtliche Wendepunkte.

      Shakespeares Hühner
    • 3,8(93)Abgeben

      »Fear is a man’s best friend« lautet das Motto von Ralf Rothmanns Erzählungsband, und tatsächlich ist es oft die Angst, die seinen Figuren aus der Not hilft. Der alternde Dozent, dem während einer Autopanne in der mexikanischen Wüste die Logik der Liebe aufgeht, die Geigerin, die eine finale Diagnose erhält, oder das Kind im Treppenflur, das seine Prügelstrafe erwartet – sie alle erfahren Angst auch als spiegelverkehrte Hoffnung. Und sogar in der erschütternden Titelgeschichte, dem Gespräch des Schriftstellers Isaak Babel mit Wassili Blochin, seinem Moskauer Henker, für den eine Pistolenkugel die letzte und höchste Wahrheit ist, lässt uns der Autor teilhaben an der Einsicht, dass es eine höhere gibt.

      Hotel der Schlaflosen