Gratisversand in ganz Deutschland!
Bookbot

Julia Kristeva

    24. Juni 1941

    Julia Kristeva, geboren in Bulgarien, ist eine einflussreiche französische Psychoanalytikerin, Soziologin, Kritikerin, Feministin und Philosophin. Ihre Arbeit wurzelt in der psychoanalytischen Tradition nach Lacan und beschäftigt sich intensiv mit Semiotik und Sprachphilosophie. Kristeva erforscht die komplexen Zusammenhänge von Sprache, Identität und dem menschlichen Unbewussten. Ihre Schriften, die akademische Tiefe mit literarischer Sensibilität verbinden, bieten tiefgehende Einblicke in die menschliche Psyche und die moderne Gesellschaft.

    Julia Kristeva
    Fremde sind wir uns selbst
    Die neuen Leiden der Seele
    Das weibliche Genie - Hannah Arendt
    Geschichten von der Liebe
    Die Revolution der poetischen Sprache
    Schwarze Sonne
    • Schwarze Sonne

      Depression und Melancholie

      4,1(746)Abgeben

      Julia Kristeva präsentiert eine bahnbrechende Studie zu Depression und Melancholie, die bereits durch die Nervalsche Metapher der "schwarzen Sonne" auf die düstere, aber auch strahlende Natur des Themas hinweist. Sie bricht mit dem gegenwärtigen, zunehmend pathologischen Diskurs und beleuchtet den "depressiv-melancholischen Komplex". Kristeva argumentiert, dass Depression und Melancholie nicht nur Leiden verursachen, sondern auch untrennbar mit Kreativität verbunden sind. In den frühen Theorien von Freud und Abraham wird Depression als Ausdruck einer Aggressivität gegen das verlorene Objekt gedeutet, was die Ambivalenz des Depressiven gegenüber dem Objekt seiner Trauer offenbart. Neuere Theorien, wie die von Edith Jacobson und Béla Grunberger, betrachten Depression als archaischen Ausdruck einer narzisstischen Wunde. Kristeva schließt an Melanie Klein und Jacques Lacan an und stellt fest, dass der Depressive nicht um ein Objekt, sondern um ein sich der Sinngebung entziehendes "Reales" trauert. Anhand eindringlicher klinischer Beispiele sowie vier kunst- und literaturtheoretischen Analysen zu Holbein, Nerval, Dostojewski und Marguerite Duras verdeutlicht sie, dass Depression nicht nur eine behandelbare Pathologie ist, sondern auch ein Diskurs in einer Sprache, die erlernt werden muss.

      Schwarze Sonne
    • Unter den französischen Sprachwissenschaftlern und Semiologen ist Julia Kristeva wohl die unbequemste Denkerin: sie ist der theoretische Kopf der Tel Quel-Gruppe. Ihre Studien zur literarischen Textanalyse und zur Semiotik haben weit über Frankreich hinaus auf die Entwicklung neuer Methodologien und Vorstellungen in den Kultur- und Sozialwissenschaften Einfluß genommen. Mit dem vorliegenden Buch erscheint nun zum ersten Mal eine ihrer programmatischen Hauptarbeiten in deutscher Ubersetzung: eine Untersuchung der Symbolstrukturen. Ausgehend von der Poesie Lautréamonts und Mallarmés und von Erkenntnissen Freuds und Lacans versucht Julia Kristeva, die Logik subjektiver Rede neu zu formulieren, die Sprache als Praxis des Subjekts zu bestimmen. Die sprachlichen Neuerungen der literarischen Avantgarde am Ende des letzten Jahrhunderts gelten ihr als ein Indiz dafür, daß (und wie) sich zwei Träger signifikanter menschlicher Praxis«, Sprache und triebbewegter Körper, in ein widersprüchliches Verhältnis zueinander setzen, das seinen besonderen Ausdruck entweder in der Anlehnung an die geschichtlich vorgegebenen Symbolsysteme oder in der Auflehnung gegen sie findet. In dem Buch von Kristeva zeichnen sich die Umrisse einer Theorie der Kultur ab, die Sprachgeschichte und Erfahrungsgeschichte zusammenbindet.

      Die Revolution der poetischen Sprache
    • »Als Psychoanalytikerin«, schreibt Julia Kristeva in Geschichten von der Liebe, »weiß man, daß alle Geschichten letztlich von Liebe reden. Die Klage jener, die in meiner Gegenwart stammelnd erzählen, rührt stets von einem Mangel an Liebe – sei es in der Vergangenheit oder in der Gegenwart, sei es ein wirklicher oder ein imaginärer Mangel. Unsere Gesellschaft verfügt über keinen Liebeskode mehr. Wir sind gezwungen, in jeder privaten, intimen Erzählung die Spuren jenes Leidens zu entziffern. Als Idealisierung, als Erschütterung, als Übersteigerung, Leidenschaft, Bedürfnis nach Vereinigung und Unsterblichkeit bildet die Liebe die Figuration unlösbarer Widersprüche, ist sie das Laboratorium unseres Schicksals.« Indem sie in den Geschichten von der Liebe auf die großen künstlerischen Werke blickt, widmet sich Kristeva diesem zeitlosen Phänomen und lässt all seine Facetten schimmern. Denn sie alle verleihen dem einen, unsterblichen Gefühl Ausdruck, das den sozialen, gesellschaftlichen, kulturellen Kontext jeder Epoche überdauert. Kristevas analytisches Werk ist angereichert mit ihren persönlichen Erfahrungen. Gedanken und Ideen werden virtuos miteinander verwoben. Sie verdeutlicht, dass das Ziel einer Untersuchungnicht darin besteht, eine Wahrheit im betrachteten Gegenstand zu finden, sondern dessen dynamische Wiedergeburt durch die Sprache.

      Geschichten von der Liebe
    • In dieser präzisen und einfühlsamen Annäherung an das Leben und Werk Hannah Arendts geht die Literaturtheoretikerin und Psychoanalytikerin Julia Kristeva in bewusst herausfordernder Geste der Idee des „weiblichen Genies“ nach. Ihr geht es darum, „den wesentlichen Beitrag einiger ungewöhnlicher Frauen anzuerkennen, die durch ihr Leben und ihr Werk die Geschichte dieses Jahrhunderts geprägt haben“ und begreift dies als „einen Appell an die Singularität einer jeden“. So stehe bei der jüdischen politischen Philosophin nicht die Reflexion über Macht und Gewalt im Zentrum des Denkens, sondern das Eingedenken der „Zerbrechlichkeit des menschlichen Lebens“.

      Das weibliche Genie - Hannah Arendt
    • In ihrer Praxis als Analytikerin ist Julia Kristeva mehr und mehr auf Patienten gestoßen, die einen neuen Typ darstellen: Beschädigter Narzissmus, psychosomatische Beschwerden und wiederkehrende Depressionen sind heute die häufigsten Erscheinungsformen von Neurosen, Hysterien und Obsessionen. Politisch-gesellschaftliche Veränderungen, der Wandel von Familie und Sexualität und der Einfluss der Massenmedien haben maßgeblich zu diesen neuen Leiden der Seele beigetragen. In den 14 Beiträgen, die dieser Band versammelt, analysiert Julia Kristeva ein moralisches und kulturelles Grundsatzproblem: die Schwierigkeiten der Identitätsfindung in der Moderne. »Julia Kristeva ändert die Ordnung: Ständig zerstört sie die aktuelle vorgefasste Meinung – die, von der wir glaubten, sie könne uns trösten; die, auf die wir stolz sein konnten. Was sie verdrängt, ist das bereits Gesagte, das heißt, die Beharrlichkeit des Bezeichneten; was sie untergräbt, ist die Autorität der monologischenWissenschaft und der Filiation.« Roland Barthes

      Die neuen Leiden der Seele
    • Fremde sind wir uns selbst

      • 212 Seiten
      • 8 Lesestunden
      3,6(15)Abgeben

      »Der Fremde entsteht, wenn in mir das Bewußtsein meiner Differenz auftaucht, und er hört auf zu bestehen, wenn wir uns alle als Fremde erkennen«. Die Autorin untersucht die Phänomenologie des Fremdseins und beleuchtet sowohl die Herausforderungen als auch die befreienden Aspekte dieser Erfahrung. Sie reflektiert über bedeutende Momente der abendländischen Geschichte, in denen der Fremde sowohl akzeptiert als auch abgelehnt wurde, und wo innerhalb religiöser und moralischer Horizonte die Vorstellung einer Gesellschaft ohne Fremde erträumt werden konnte. Die Analyse reicht von der griechischen und jüdischen Geschichte über das frühe Christentum mit Paulus und Augustinus bis zur Aufklärung und Romantik, einschließlich Denker wie Montesquieu, Voltaire und Kant. Kants Geschichtsphilosophie markiert den Höhepunkt eines aufklärerischen Kosmopolitismus. Julia Kristeva, die auch Psychoanalytikerin ist, geht über diese Analyse hinaus und verweist auf Freuds »kopernikanische Wende«, die besagt, dass das Andere Teil unseres eigenen Unbewussten ist. Sie plädiert für einen respektvollen Umgang mit dem Fremden, der auf der Anerkennung des Unversöhnbaren in uns selbst basiert.

      Fremde sind wir uns selbst
    • Für Julia Kristeva ist Religion nicht nur Illusion und Quelle für Neurosen. Vielmehr geht »das unglaubliche Bedürfnis zu glauben« jeglicher religiöser Konstruktion voraus: Menschen werden durch dieses Glaubensverlangen geprägt, das mit der Erwartung eines liebenden Dritten beginnt, sich im ersten Sprechen äußert und sich in der Identitätssuche der Jugendlichen fortsetzt, die für Kristeva gläubige Zweifler sind. In Gesprächen und Essays analysiert Kristeva dieses Bedürfnis und veranschaulicht ihre Gedanken anhand von Texten des Heiligen Paulus, Aristoteles, Immanuel Kant, Friedrich Nietzsche, Hannah Arendt, Karol Wojtyla, Jürgen Habermas und Joseph Ratzinger. Dabei behandelt sie Themen wie die Vater- und Mutterfunktion, Autorität, Idealsucht der Jugend und Feminismus. Ihre Einsichten erhellen gegenwärtige religiöse Konflikte. Auch wenn wir nicht länger an Gott glauben, argumentiert Kristeva, müssen wir an einer kreativen Bestimmung der Menschheit festhalten, die wesentliche Quellen in der christlichen Anthropologie hat.

      Dieses unglaubliche Bedürfnis zu glauben
    • Volksaufstände, eine aufgebrachte Jugend, vom Sockel gestürzte Diktatoren, in Blutbädern unterdrückte Hoffnungen und Freiheitswünsche... Sollte die Revolte die digitale Menschheit aus ihrem Traum allseitiger Vernetzung reißen? Doch von welcher Revolte ist hier die Rede? Julia Kristeva geht der Frage nach, was eine Revolte ist – verstanden zugleich als politische Erneuerung, innere Wiedergeburt und ethisches Ideal. Sie gibt dem Denken in der Revolte einen neuen Sinn: auch und vor allem, wenn diese sich fern vom Lärm der Straße und vom Spektakel vollzieht. Für Kristeva sind wir nur wirklich psychisch am Leben, wenn wir uns die Zeit und den Raum für Revolten einräumen: um abzubrechen, zu erinnern, neu zu beginnen. Unter anderem die psychoanalytische Erfahrung, aber auch literarisches Schreiben ermöglichen diese innere »Revolution«.

      Die Zukunft einer Revolte
    • »Erschaffe dein Denken und erschaffe es stets aufs Neue, indem du mit dem Weiblichen in dir in Berührung bleibst!« Während Freud den Ödipuskomplex und die Rolle des Vaters ins Zentrum des psychischen Lebens rückte, entdeckte Melanie Klein als Mutter-Psychoanalytikerin die »Mutter« inmitten des seelischen Lebens des Subjekts. Damit gelang ihr die Vertiefung der Psychoanalyse, die die Psychose, die Objektbeziehungen und das Verstehen »vorsprachlicher« Mitteilungen nicht nur in der Kinderanalyse betraf. Kristeva erzählt anschaulich und ausführlich Melanie Kleins Fallgeschichten nach. Weiterhin stellt die Autorin die theoretischen Entwicklungen Melanie Kleins und deren Einfluss auf die Psychoanalyse dar. Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um die deutsche Erstausgabe der französischen Ausgabe von 2000. Es ist der zweite Band der Reihe »Das weibliche Genie«. Band 1 beschäftigt sich mit Hannah Arendt und Band 3 mit Colette (noch nicht auf Deutsch erschienen).

      Das weibliche Genie - Melanie Klein