Lexikalische Ausdrucksmittel der Emotionalität im Deutschen und im Tschechischen
- 262 Seiten
- 10 Lesestunden
Technischer Fortschritt und wissenschaftliche Innovationen gehen mit einer „Fachsprachenexplosion“ einher. Über die Medien gelangt der immer umfangreicher werdende Fachwortschatz auch in den Alltag von Nichtexperten. Als geeignetes Medium für diesen Transfer hat sich die Tagespresse erwiesen. Anhand der Eigenschaften von Fachtermini, unterschiedlicher Wortbildungsstrategien sowie am Beispiel der konkreten Umsetzung mittels einer Terminologie- Datenbank im translatologischen und fachsprachendidaktischen Kontext zeigen die Autorinnen und Autoren, warum und wie sich diese Vermittlungsaufgabe entwickelt hat und wie die Erläuterung von Fachinformationen und der Transfer in die Öffentlichkeit in der Tagespresse gelingen.
Die Fachlichkeit und Fachsprachlichkeit eines Textes stehen in engem Zusammenhang mit der Textsorte und dem jeweiligen Kontext. Doch was macht die Fachlichkeit und Fachsprachlichkeit eines Textes konkret aus? In diesem Band bildet die Darstellung historischer Zusammenhänge den Ausgangspunkt für theoretische Überlegungen, bevor die Autorinnen und Autoren verschiedene, zum Teil interdisziplinäre Untersuchungsansätze und konkrete Analysen eines breiten Spektrums von Texten vorstellen. An Zeitungs- und Verwaltungstexten, juristischen Dokumenten, Lehrbüchern und Lexika, populärwissenschaftlichen Texten sowie Online-Beratungstexten können sie zeigen, mit welchen Mitteln sich Fachlichkeit und Fachsprachlichkeit im jeweiligen (Kon-)Text manifestieren.
Die einzelnen Kapitel des Buches bieten einen Einblick in die Methoden der Fachprosa- und Fachsprachenforschung - der zwei grundsätzlichen Ansätze bei der wissenschaftlichen Betrachtung historischer Fachtexte. Die Quellentexte werden hier nicht nur aus mediävistisch-philologischer und wissenschaftshistorischer Perspektive beleuchtet, sondern auch aus Sicht der historischen Pragmatik als einer relativ jungen Forschungsrichtung. Im Buch werden Analysen von mittelalterlich-frühneuzeitlichen Texten verschiedener Fächer präsentiert, die sowohl die traditionellen Zugänge dokumentieren als auch neue Möglichkeiten skizzieren, die sich dank der technischen Errungenschaften bei der Untersuchung von historischen Fachtexten in der Gegenwart anbieten. Die Beiträge beweisen, dass die intensive Beschäftigung mit Textzeugen heute als integrativer Ansatz zur Vereinigung von Fachprosa- und Fachsprachenforschung angesehen werden kann und dass es deshalb nahezu unmöglich ist, beide Ansätze immer genau voneinander zu trennen.
Im späten Mittelalter nahm das Angebot an deutschsprachigem medizinischem Schrifttum erheblich zu. Die Anzahl der Originalwerke wuchs, und bereits vorhandene Schriften wurden abgeschrieben und kompiliert, sodass sie in verschiedene Regionen des deutschen Sprachraums gelangten. Dies belegt einen intensiven interkulturellen Austausch, an dem auch Mähren maßgeblich beteiligt war, wie die medizinischen Texte zeigen, die heute in Olmütz aufbewahrt werden. Der zweite Teil der Arbeit präsentiert diese 15. Jahrhundert stammenden Texte, darunter das Olmützer medizinische Kompendium, das Öl-, Salben-, Pulver- und Pflasterbuch, die Wundarznei, die Chirurgie und das Kräuterbuch, und macht sie für linguistische und medizinhistorische Interessierte zugänglich. Der erste Teil beleuchtet die Stellung der untersuchten Handschriften im Kontext der deutschsprachigen medizinischen Literatur und bietet eine linguistische Analyse. Dabei werden weniger akzentuierte Aspekte der bisherigen Forschung behandelt, die auch in der Vorbereitung der Edition Anwendung finden. Die Analysen zur Syntax und ihre Auswirkungen auf die Interpunktion sowie der phonographematische Teil sind zentral. Zudem wird die Makrostruktur der Texte untersucht, und der Vergleich mit korrespondierenden Überlieferungen zeigt, dass bereits in spätmittelalterlichen medizinischen Fachschriften bestimmte Aufbaumuster erkennbar sind, auch wenn unterschiedliche Ansätze zur Inhaltspräsent
Auch wenn die deutschsprachigen Quellen aus Mähren schon mehrmals zum Gegenstand linguistischer Untersuchungen wurden, ist das reiche Kanzleimaterial bei weitem noch nicht wissenschaftlich aufgearbeitet. Zu den deutschsprachigen Gebieten Mährens gehörte in der Vergangenheit auch das Kuhländchen im Osten Nordmährens. Die Kanzleimaterialien der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts aus diesem kleinen, aber historisch und sprachhistorisch sehr interessanten Territorium werden unter verschiedenen Gesichtspunkten betrachtet. Dabei werden folgende Ziele gestellt: Verfolgung der sprachlichen Ausgleichsprozesse im Untersuchungszeitraum, Beobachtung der Vermischung von bairischen und mitteldeutschen Elementen in den Quellen und Feststellung von Kontinuität bzw. Diskontinuität in der Sprachentwicklung des Kuhländchens durch Vergleich mit der gesprochenen Mundart des 19. Jahrhunderts.