In neuer Übersetzung: das wohl einflussreichste französische Buch über das alte China. Auf seinen Reisen zwischen Shanghai, Fuzhou und Hankou beginnt der Diplomat Claudel gleich bei seinem ersten Aufenthalt von 1895–1899 mit der Niederschrift literarischer Momentaufnahmen. Obwohl er die chinesische Sprache nicht versteht, fühlt er sich sofort wie ein Fisch im Wasser, alles erscheint ihm »natürlich und normal«, die scheinbare Unordnung der chinesischen Stadt wird für ihn zum Zeichen einer Harmonie, die er der etablierten Ordnung europäischer Großstädte vorzieht. China sollte fortan das Land sein, in dem Paul Claudel nach kurzem Zwischenaufenthalt in Japan die meiste Zeit seiner diplomatischen Karriere verbrachte. Eindrücke vom Meer, den Flüssen, dem Land und den Gärten wechseln sich in den von eigenwilligen, mitunter gebrochenen Rhythmen durchzogenen Prosagedichten ab. Claudel streut Reflexionen, Gesänge und Fabeln ein; Phasen des Innehaltens, der produktiven Leere und Meditation folgt rasende Bewegung. Sie sind daher literarisches Zeugnis einer durch Baudelaire angestoßenen und von Rimbaud weitergeführten aufgebrochenen Prosaform und zugleich Zeugnis eines von allen Klischees befreiten und völlig unvoreingenommenen Blicks auf ein China des späten 19. Jahrhunderts.
Paul Claudel Reihenfolge der Bücher
Paul Claudel war ein französischer Dichter, Dramatiker und Diplomat, der vor allem für seine Versdramen bekannt ist. Diese Werke vermitteln oft seinen tiefen katholischen Glauben und verweben ihn in fesselnde Erzählungen. Claudels Stil zeichnet sich durch seine majestätische Qualität und spirituelle Tiefe aus, die mit Themen wie Glauben, Schicksal und der menschlichen Verfassung mitschwingt. Seine Stücke bieten eindringliche Bilder und kraftvolle emotionale Erfahrungen, die Leser und Publikum in eine Welt der Symbolik und transzendentalen Anliegen entführen.







- 2021
- 2018
Sie spricht kein Wort und schaut Jesus an, wie er da kommt.Sie nimmt hin. Sie nimmt noch einmal hin. Streng unterdrückt sie jeden Schrei in ihrem starken, graden Herzen.Sie spricht kein Wort und schaut Jesus Christus an.Die Mutter betrachtet ihren Sohn, die Kirche ihren Erlöser. Heftig geht ihre Seele ihm entgegen, gleich dem Schrei des sterbenden Soldaten. Aufrecht steht sie vor Gott und hält ihm ihre Seele hin, daß er darin lese.Kreuzweg, 4. Station
- 1988
- 1964
- 1963
Gesammelte Werke I
Lyrik









