Julio Cortázar Bücher
Julio Cortázar war ein argentinischer Autor, der eine ganze Generation lateinamerikanischer Schriftsteller beeinflusste. Ein Großteil seines bekanntesten Werkes entstand in Frankreich, wohin er sich 1951 zurückzog. Sein unverwechselbarer Stil und die Auseinandersetzung mit komplexen Themen fesseln Leser bis heute.







Die Erzählungen. Vorw. v. Mario Vargas Llosa
- 1301 Seiten
- 46 Lesestunden
„Julio Cortázars Liebesgeschichten kommen auf leichten Füßen und scheinbar verspielt daher, und die Liebe wird in den vielfältigsten Formen aufgefächert: Ein Ehepaar versucht, ihr nach zwanzig Jahren auf freundschaftliches Miteinander reduziertes Leben wieder mit Energie und Verlangen aufzuladen; »das Fräulein Cora« tut als Krankenschwester mehr als ihre Pflicht; das Spiel der Annäherung in einer U-Bahn führt zu einer Katastrophe. Die hier zusammengestellten Liebesgeschichten sind ein weiterer Beweis für die außerordentliche Kunst Cortázars, die Leser zu entführen, zu verführen, im schönsten Sinn des Wortes zu becircen. »Die Cortázar-Erzählungen sind nicht nur ein Stück Weltliteratur, sondern ein Stoff, der süchtig macht.« Bayerischer Rundfunk “
Die Erzählungen. Vier Bände
Band 4: Ende der Etappe
Julio Cortázar ist ein Meister in der Kunst, Erlebtes und Imaginäres in einer explosiven Mischung zu verbinden. Das Phantastische, Wunderbare des Geschehens erweist sich als der Wirklichkeit immanent. Seine Erzählungen zeigen jeweils einen Aspekt des Kampfes des Menschen gegen die Ermüdung und das Absurde, gegen das Halseisen der Konventionen und die Gewalt der Diktaturen: gegen all das, was ihm auf seiner Suche nach Wahrheit und Glück den Weg versperrt. »Das Alltägliche und das Unerhörte verbindet sich im Werk Cortázars mit der Natürlichkeit und Zwangläufigkeit, mit der die Pflanzen wachsen, die Sterne glänzen und kreisen, das Blut in unseren Adern pulst. Eine Prosa, die die Sprache hüpfen, tanzen und fliegen läßt.« Octavio Paz
Die Gewinner
- 411 Seiten
- 15 Lesestunden
Julio Cortázar wurde am 26. August 1914 in Brüssel geboren und zog mit seinen argentinischen Eltern im Alter von vier Jahren nach Buenos Aires. Dort absolvierte er eine Ausbildung zum Grundschullehrer und begann ein Universitätsstudium, das er jedoch aufgrund finanzieller Schwierigkeiten abbrechen musste. Er arbeitete als Lehrer in verschiedenen Provinzschulen und widmete sich ernsthaft dem Schreiben. 1938 erschien sein erster Gedichtband, gefolgt von seiner ersten Erzählung in einer Zeitschrift im Jahr 1944. Im selben Jahr erhielt er eine Dozentur für französische Literatur an der Universität von Mendoza, die er 1946 aus Protest gegen den Wahlsieg Peróns niederlegte. Cortázar veröffentlichte weiterhin in Zeitschriften, ließ sich zum Übersetzer ausbilden und erhielt 1951 ein Stipendium des französischen Staates, was ihn nach Paris führte. Dort arbeitete er bis 1974 für die UNESCO und schrieb 1963 den Roman Rayuela, der zum Kultbuch einer ganzen Generation wurde. In diesem Werk thematisiert er provokant den künstlerischen Schaffensprozess, indem er „entbehrliche“ Kapitel einfügt. Ab den sechziger Jahren wuchs sein internationaler Ruf, und seine Erzählungen machten ihn zu einem der kreativsten Autoren Lateinamerikas. Cortázar engagierte sich politisch, unterstützte die kubanische Revolution und die Regierung Allendes. Sein Gesamtwerk umfasst Romane, Erzählungen, Theaterstücke und Lyrik, die ihn als bedeutenden Autor des 20. Jahr
Junge Linksintellektuelle zielen darauf ab, in Zusammenarbeit mit den im Lande gebliebenen Revolutionären als kleine Stadtguerilla die Pariser Bürger aufzurütteln. Mit dem Gewinn aus Falschgeldgeschäften wollen sie revolutionäre Gruppen in Argentinien unterstützen, vor allem aber einen amerikanischen Diplomaten entführen und die Freilassung Inhaftierter erwirken.
Julio Cortázar, beeinflusst vom fernöstlichen Denken, verfasste 1971 nach einer Indienreise diesen Prosatext. Er reflektiert über das Leben und die Liebe, während er eine Vision eines möglichen Lebens entwirft. Das Werk zeigt eine Mischung aus poetischem Ungestüm und tiefgreifenden Gedanken über menschliche Beziehungen und Kriege.
Eines Frühsommertages fahren Julio Cortázar und seine Ehefrau Carol Dunlop mit ihrem VW-Bus auf die Autobahn Paris – Marseille. Ausgestattet mit Proviant, Musik, einer Kamera und zwei Reiseschreibmaschinen, verfolgen sie, beide bereits sterbenskrank, ein letztes gemeinsames Vorhaben: unterwegs alle 63 Rastplätze anzusteuern, auf jedem zweiten zu übernachten. Mit dem drängenden Eifer von Forschungsreisenden dokumentieren sie ihre Expeditionserlebnisse in einem Logbuch. Es gehen da die bukolischen Horizonte, Begegnungen mit Müllmännern, Beschreibungen erster Skorbut-Symptome, überdies Fotos von allerhand Fauna und Seltsamkeiten und detailgetreue Geländeskizzen ein – bald auch, unter tätiger Mithilfe ihrer Fantasie, dunkle Bedrohungen durch mörderische Hexenjäger und Geheimagenten. Und bei alledem leben diese Reisenden in der Enge ihres Gefährts wie Liebende auf einer einsamen Insel. »Die Autonauten auf der Kosmobahn« ist eine der schönsten Expeditionen der Literaturgeschichte – eine vor Witz und Hintersinn überbordende Ethnographie des Alltagslebens und zugleich ein berührendes amouröses Zwiegespräch.
Johnny Carter ist ein begnadeter Jazzmusiker, ein avantgardistischer Pionier neuer Stilrichtungen. Doch seine Genialität hat ihren Preis: So unnachgiebig er nach dem perfekten Jazz sucht und die reine, absolute Musik verfolgt, so rücksichtlos zerstört er scih selbst auf dieser Suche. Es scheint, als erkaufe sich der Saxophonist seine revolutionären Klänge durch einen teuflischen Pakt, der ihn in eine selbstzerstörische Drogensucht führt. Der Erzähler in Cortázars Geschichte beobachtet den rasenden Untergang des Jazzmusikers mit einer Mischung aus Verzweifulung und Faszination. Zum einen ist er Carters Freund und will ihn retten, zum anderen ist er auch dessen Biograf und weiß, dass Carters geniale Musik erst durch dessen Selbstaufgabe möglich wird. Was wiegt schwerer: das Leben eines Einzelnen oder die absolute Kunst?


