Wir sind in einem Zeitalter angekommen, in dem der Mensch verschwinden könnte – und mit ihm die Welt, die er so gnadenlos ausbeutet. Denn was ist heute für uns nicht billig und schnell zu haben – auf Kosten der vielen Menschen, die weniger privilegiert sind als wir? Wir ruinieren unsere Erde, wenn wir nicht schleunigst kooperative Wege des Zusammenlebens und Wirtschaftens finden und den westlichen Raubtierkapitalismus bändigen. Das ist die Botschaft des Ökonomen Raj Patel und des Historikers Jason W. Moore. In sieben Kapiteln widmen sie sich jeweils einem Aspekt dieser Entwertung der Welt: Natur wird ebenso entwertet wie Geld, Arbeit, Pflege, Nahrung, Energie und Leben. So eindrücklich wie umfassend schildern sie, dass die Krisen unserer Zeit in Wirklichkeit eine einzige Krise sind und dass diese einen langen Vorlauf in der Geschichte hat. Wenn heute billige Arbeitskräfte billige Chlorhühnchen zu billigen Chickenwings verarbeiten, dann ist das, wie sie exemplarisch schildern, ein zerstörerisches Wirtschaftsprinzip, das sich über Jahrhunderte herausgebildet hat. Patel und Moore führen vor Augen, dass es an der Zeit ist, diese Entwicklung zu durchbrechen und unser Wirtschafts- und Sozialsystem anders zu denken, wenn wir unsere Welt verstehen und damit bewahren wollen.
Raj Patel Reihenfolge der Bücher
Raj Patel ist ein Schriftsteller, Aktivist und Akademiker, der für seine kritische Auseinandersetzung mit globalen Wirtschaftssystemen bekannt ist. Aus erster Hand hat er die Auswirkungen von Institutionen wie der Weltbank und der WTO erfahren, und seine Arbeit befasst sich oft mit Themen wie Ungleichheit, wirtschaftlicher Gerechtigkeit und den gesellschaftlichen Folgen des globalen Handels. Patels einzigartige Perspektive, geprägt durch direkten Aktivismus und intensive Forschung, bietet den Lesern einen fesselnden und oft herausfordernden Einblick in die Kräfte, die unsere Welt gestalten.



- 2018
- 2010
Das Wirtschaftssystem bewertet natürliche Lebensgrundlagen mit „0“, während Konsummüll höchsten Wert hat. Oscar Wilde sagte: „Heute kennt man von allem den Preis und von nichts den Wert“, und dieser Gedanke ist aktueller denn je. Die gegenwärtigen Krisen, ob Klima oder Wirtschaft, sind auch Krisen der Werte. Alles wird in Markt- und Preiskategorien gepresst. Raj Patel fragt: „Gibt es keinen besseren Weg, die Welt wertzuschätzen?“ In unserem System hat eine Fabrik Milliarden Dollar Wert, während ein intakter Wald nichts zählt. Ein Tomaten-Erntehelfer in den USA verdient in einem Jahr weniger als ein Wallstreet-Banker in einer Stunde. Diese Entwicklung ist das Ergebnis der Dominanz der freien Marktideologie seit den 70er-Jahren, die Regulierung ablehnt. Viele folgten diesem Glauben, investierten und konsumierten oft auf Pump, was wir als „Freiheit“ bezeichneten, während wir unsere Lebensgrundlagen gefährden. Patel betont, dass das Gegenteil von Konsum nicht Sparsamkeit, sondern Großzügigkeit ist. Notwendig sind nachhaltiges Wirtschaften und die Wertschätzung von sozialer Kooperation, Fairness sowie ökologischer und physischer Gesundheit. Dieses Buch beleuchtet die Denkfehler des Systems und zeigt auf, wie sie korrigiert werden können.