Kommentare zu klassischen Texten und besonders auch zu schwierigen Denkern bedürfen keiner Rechtfertigung, sie sind notwendig - und im deutschen Sprachraum selten. Insofern stellt dieser Versuch eine Pionierleistung dar. In der Praxis der philosophischen Lektüre hat er sich inzwischen gut bewährt.
Interessante Entwicklungen vollziehen sich in der Philosophie vor allem dort, wo sich die Perspektiven wandeln. Geschieht dies, beginnen sich Standorte zu verlagern und veranlassen uns dazu, vertraute Denkgewohnheiten in Frage zu stellen. Aber auch die Philosophie selbst ist einem ebenso raschen wie radikalen Wandel unterzogen, vor allem mit dem Siegeszug der modernen Wissenschaften im 20. Jahrhundert verliert sie kontinuierlich an Boden. Andreas Graeser erläutert entscheidende Kontroversen und Positionen aus der jüngeren und jüngsten Philosophiegeschichte und beschreibt die Argumente ihres „Für“ und „Wider“. Dabei geht es ihm vor allem um das Festhalten jener Veränderungen im philosophischen Denken, die das Spektrum vertrauter Fragestellungen revidiert und unser Verständnis der Probleme bereichert haben. Wer einen verständlichen Zugang zu den wesentlichen Themen der modernen Philosophie sucht, wird in diesem Buch einen sachkundigen Begleiter finden.
In der zwölfbändigen Geschichte der Philosophie stellen namhafte Philosophiehistoriker die Entwicklung des abendländischen Denkens durch alle Epochen bis zur Gegenwart einführend und allgemeinverständlich dar.
Platons Dialog Parmenides bietet eine Auseinandersetzung mit innerakademischen Kritiken. Im ersten Teil legt Platon nahe, dass gewisse Einwände gegen die Ideenlehre auf einem unangemessenen Verständnis der Sache beruhen: sie entstehen vor dem Hintergrund der Bewusstseinsgestalt der Verdinglichung. Die Brisanz dieser Diagnose wird im zweiten Teil des Dialoges verdeutlicht. Hier demonstriert Platon sozusagen ad nauseam, was geschieht, wenn diese Denkform gegen die Auffassung der Kritiker gewendet wird. Andreas Graeser untersucht den Platons Dialog genauer.
In der zeitgenössischen philosophischen Diskussion dominieren Kontroversen zu Unterscheidungen wie denen zwischen Sinn und Bedeutung, Verstehen und Erklären, Interpretation und Beschreibung, Wert und Tatsache. Viele dieser Erörterungen stehen im Schatten gravierender Mißverständnisse und dogmatischer Engführungen. Umso wichtiger ist es, die Problematiken neu zu bedenken und sie gegebenenfalls anders zu plazieren. Dies soll hier auf dem Wege pragmatischer Orientierung erreicht werden, d. h. vor dem Hintergrund der Überzeugung, daß Unterscheidungen jeweils relativ zu bestimmten Zwecken bestehen und nicht ohne Not verselbständigt werden sollten. Dabei bemühen sich die Kapitel dieses Buches um Brückenschläge zwischen der Kontinentalen Philosophie auf der einen und der Anglo-Amerikanischen Philosophie auf der anderen Seite.
In the light of contemporary perspectives a good deal of traditional philosophical thought can be read as relating to the issue of 'Language versus Reality'. The chapters of this book vindicate this claim; bringing together thinkers different both in temperament and interests like Plato, Aristotle, the Stoics, Aquinas, Heidegger and Gadamer they suggest that some of their major tenets reflect conceptual assumptions concerning linguistic meaning and reference. In trying to both identify and elucidate the assumptions at stake the author shows, both historically and systematically, that some of the problems experienced in the past as well as much of our contemporary concern with the same issue form a continuous line and a common endeavour; and they have not yet come to an end.
Die in diesem Buch behandelten Texte sind markante Dokumente umwälzender Metaphysik. Sie vermitteln Sichtweisen, die viel zur Faszination der Philosophie beigetragen haben und nach wie vor eine Herausforderung darstellen. So geht es um Elemente monistischem bzw. immanentistischen Denkens (Spinoza), evolutive Wirklichkeitsvorstel-lungen (Herder) und dynamische Wissensauffassungen (Hegel). Im Urteil des Verfassers sind diese Gedanken insofern wichtig, als sie im Kern als Vorboten pragmatistischer Orientierungen angesehen werden können. Umso wichtiger ist es, die einschlägigen Aussagen genauer zu analysieren und auf ihre Triftigkeit hin zu überprüfen oder, wie im Falle Hölderlins, die Frage aufzuwerfen, welcher Status dem in Rede stehenden Text eignet. Dabei wenden sich die hier entwickelten Überlegungen gegen vage und unverbindliche Deutungen und plädieren für ernsthafte Auseinandersetzungen.