Erscheinungstermin: 2000 "Die Frau ist zum weiblichen Eunuchen degradiert", das war Greers zornige These. Was ist typisch weiblich, war die zentrale Frage. Körperbau, Intelligenz, Psyche, Sexualität? Welche Merkmale bestehen von Natur aus, welche Merkmale sind das Ergebnis gesellschaftlicher Konditionierung? Diese Fragen sind seitdem heiß debattiert und - nicht zuletzt innerhalb der Frauenbewegung selbst - sehr unterschiedlich beantwortet worden. Lange Zeit galten abgesehen von den primären Geschlechtsmerkmalen alle sogenannten "weiblichen" Eigenschaften als Ergebnis von Prägung, von gesellschaftlichem Einfluss. Dann sollten die Frauen zurückfinden zu ihrer Natur. Mutterschaft wurde erst abgelehnt, dann hochgepriesen, für einige schien nur noch die Liebe zu anderen Frauen akzeptabel zu sein, andere versuchten mit unterschiedlichem Erfolg, die Männerwelt in den Griff zu kriegen. Latzhosen und Schla bberlook, die Absage an vorgegebene Schönheitsideale, wurden eines Tages lächerlich, Kostüm und Hautenges waren angesagt. Vieles, worum Greer kämpfte, hat sich erledigt, ebensoviel ist nach wie vor offen. Nachzulesen in diesem Klassiker der modernen Frauenbewegung!
Germaine Greer Bücher
Germaine Greer ist eine in Australien geborene Schriftstellerin, Journalistin und Gelehrte der englischen Literatur der Frühen Neuzeit, die weithin als eine der bedeutendsten feministischen Stimmen des späten 20. Jahrhunderts gilt. Ihre Ideen haben seit dem Erscheinen ihres bahnbrechenden Werkes, das 1970 zum internationalen Bestseller wurde und sie über Nacht berühmt machte, sowohl Bewunderung als auch Kritik hervorgerufen. Greer befasst sich in ihrer Arbeit mit der Untersuchung und Dekonstruktion von Geschlechternormen und gesellschaftlichen Erwartungen, wobei ihr Stil oft provokativ und zum Nachdenken anregend ist. Ihre literarische Bedeutung liegt in ihrer unerschütterlichen Infragestellung patriarchalischer Strukturen und ihrer Befürwortung weiblicher Autonomie und Freiheit.







Seit der Antike sind Knaben Objekte der Begierde und Inbegriff der Schönheit. Mit Der Knabe bricht Germaine Greer, bekannt als »Ikone des Feminismus«, wieder einmal Tabus: Nicht die Frau, sondern der Knabe, der Jüngling ist das Motiv, mit dem sich die westliche Kunst am leidenschaftlichsten beschäftigt hat. Denn während die Gesellschaft vom Mann Härte gegen sich selbst und die Unterdrückung der Gefühle fordert, faszinieren beim Knaben gerade seine Verletzlichkeit und seine nicht zielgerichtete Erotik. Mit dem Blick einer Frau legt Germaine Greer das Bild des Knaben, jenes zarten, verwundbaren und doch von Lebenskraft erfüllten Wesens, frei, das Bild des schönen Knaben, das unter einer Flut erotischer Frauenbilder verschüttet worden ist. Greers umfassende Darstellung ist nicht nur eine Kunstgeschichte. In Kapiteln wie »Was ist ein Knabe?«, »Das passive Objekt der Begierde«, »Der Knabe als Soldat« und »Der weibliche Blick« verweist die Autorin auf die untrennbare Verflechtung von Kunst, Literatur und Gesellschaft und öffnet auch unseren Blick für eine unverstellte Auseinandersetzung mit ihrem Thema.
»Es ist Zeit, wieder zornig zu werden.« Germaine Greer »An dem Buch wird niemand vorbeikommen.« The Independent 1996 wurde sie vom ›Australian Magazine‹ auf Platz 9 einer Liste der hundert mächtigsten Frauen der Gegenwart gewählt: Germaine Greer. Während die damalige Erstplazierte Benazir Bhutto mittlerweile die Bühne der Öffentlichkeit verlassen musste, meldet sich die einstige Ikone der Frauenbewegung wieder zu Wort. Dreißig Jahre nach ihrem Buch ›Der weibliche Eunuch‹, das als Klassiker des Feminismus gilt, legt sie nun erneut eine kritische Bestandsaufnahme der Situation der Frau in der Gegenwart vor. »Gleichheit ist ein armseliger Ersatz für Emanzipation.« Einklagbare Gleichheit von Mann und Frau mag in den meisten Bereichen erreicht sein, doch für Germaine Greer bedeutet weibliche Emanzipation nicht, einfach das Leben unfreier Männer zu leben. Angesichts der zahlreichen Formen offener und versteckter Unterdrückung stellt sie sich gegen den »Lifestyle-Feminismus« unserer Zeit, der behauptet, die Befreiung der Frau sei durchgesetzt, und fordert eine klare Definition eigener weiblicher Lebenswelten, Werte und Prioritäten. Die Welt ist komplizierter geworden, und Germaine Greer legt in ihrem Buch abseits simpler Schwarz-Weiß-Schemata die verdeckt diskriminierenden Botschaften in unserer Gesellschaft auf. Unter den Überschriften ›Körper‹, ›Geist‹, ›Liebe‹ und ›Macht‹ zeichnet die Autorin so scharfsinnig wie scharfzüngig ein lebensnahes und gut lesbares Panorama des Alltags heute lebender Frauen. Körperfeindlicher Schönheitswahn, die »Verweiblichung der Armut« in den Entwicklungsländern oder die »Kriminalisierung der Mutter« sind ebenso ihre Themen wie der Einbruch von Frauen in die Männerwelten Militär und Politik, die skandalösen Hintergründe von Östrogenpräparaten und die intellektuelle Kraftlosigkeit der sogenannten »Girl Power«. Kritisch setzt sie sich auch mit der »Lüge von der sexuellen Revolution« auseinander, die nur die männliche Sexualität befreit habe. Und dass stets der Eindruck erweckt wird, Frauen müssten sich überall bedroht fühlen, entlarvt sie als Mittel maskuliner Herrschaftsfestigung und widerlegt diesen Irrglauben mit statistischen Werten. Germaine Greer nimmt nichts einfach hin, sondern alles genau unter die Lupe: »Der hochhackige Schuh selbst ist ein wundervoll widersprüchliches Objekt. Einerseits bringt er die Frauen auf gleiche Höhe mit dem Mann, aber auf der anderen Seite stellt er sicher, dass sie nicht mit ihm Schritt halten kann.« Argumentationsstark, polemisch, manchmal bitter, oft witzig und immer engagiert – so versucht die Autorin mit einer lustvollen Freude am Widerspruch eine Diskussion wieder in Gang zu bringen, die bereits einzuschlafen drohte. In den englischsprachigen Medien hatte sich nach Erscheinen von ›Die ganze Frau‹ eine hitzige Debatte entzündet, und die englische Buchhandelskette ›Waterstone’s‹ erklärte es zum Buch des Jahres. Germaine Greer: »Die zweite Welle des Feminismus ist noch nicht gegen die Küste gedonnert, sondern befindet sich noch weit draußen auf See, wo sie langsam und unerbittlich an Stoßkraft gewinnt.«
»Im Büchlein HECKENGEFLÜSTER erwartet Sie Bösartiges aus dem geplagten Leben einer Londoner Gärtnerin in einer hübschen Verpackung in witziger Form zu Papier gebracht. Übles gibt's da einiges, wie beispielsweise Kinder, die Rosen zerhacken oder Bauarbeiter, die Abfall durch die Äste der Linden schmeißen. Auch Nachbarn, Hunde, Passanten und Touristen zählen zu den Plagen einer Gärtnerin in der englischen Hauptstadt und kriegen ihr Fett ab. Doch nicht nur daheim, auch in fremden Gärten stößt die Autorin auf unliebsame Überraschungen...« sofagaertnerin. blogspot. com
Ausflüge in Literatur und Historie beleben die beachtliche Fleissarbeit, in der die Feministin en gros Forschungsergebnisse referiert und ermutigt, das innere Drama der Wechseljahre als Lehrstück und als Chance zur Freiheit für ein neues Leben zu begreifen.