Ravenna
Hauptstadt des Imperiums, Schmelztiegel der Kulturen
Ravenna war vom 5. bis 8. Jahrhundert ein kultureller Schmelztiegel, der griechische, lateinische, christliche und barbarische Einflüsse vereinte und als Zentrum zwischen Ost und West fungierte. Während Rom an Bedeutung verlor, erlebte Ravenna eine Blütezeit. Judith Herrin erzählt detailreich von den Menschen dieser Epoche, darunter Kaiserinnen, Könige, Bischöfe, Gelehrte, Ärzte und Handwerker. Der Aufstieg Ravennas ist eng mit dem Niedergang Roms und den Invasionen der Hunnen und Goten verbunden. Die Geschichte beleuchtet auch die Spaltungen und Glaubenskämpfe im frühen Christentum. Herrins meisterhafte Erzählweise wurde mit dem Duff Cooper-Preis 2020 ausgezeichnet. Die Kirchen und Mosaiken der Stadt, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören, sind steinerne Zeugen dieser Umbruchszeit, aus der das christliche Europa hervorging. Im Jahr 402 n. Chr. verlegte Kaiser Honorius den Regierungssitz nach Ravenna, als angreifende Stämme Mailand belagerten. Bis 751 war die Stadt die Hauptstadt des Weströmischen Reiches, des Königreichs des Goten Theoderich und später das Zentrum der byzantinischen Macht in Italien. Herrin porträtiert meisterhaft diese Stadt und ihre Bewohner in der Übergangszeit zwischen Spätantike und Frühmittelalter.








