17. Oktober 1961, Paris: Bei Demonstrationen gegen den Algerienkrieg werden über hundert Demonstranten getötet. Der Geschichtslehrer Roger Thiraud wird regelrecht hingerichtet. Die Vorfälle werden vertuscht. Sein Sohn stellt Jahrzehnte später Nachforschungen an und wird ebenfalls erschossen. Inspektor Cadin glaubt nicht an einen Zufall. Schon bald muss er sich von den Schatten der Vergangenheit in acht nehmen.
Didier Daeninckx Bücher
Didier Daeninckx ist ein herausragender französischer Kriminalschriftsteller, der als Meister des Genres gilt. Seine Werke tauchen oft in die dunkleren Seiten der Gesellschaft ein und erforschen komplexe Themen durch fesselnde Erzählungen. Er siedelt seine Charaktere und Handlungen in rauen, authentischen Umgebungen an und bietet den Lesern tiefe Einblicke in die menschliche Psyche und soziale Probleme. Daeninckx' Stil zeichnet sich durch seinen starken sozialen Kommentar und seine Fähigkeit aus, die Leser bis zum Schluss in Atem zu halten.







Galadio
Roman aus dem Französischen
Deutschland in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts: Aufgewachsen bei seiner ledigen Mutter in Duisburg, stürzt die beginnende Nazi-Herrschaft den 13jährigen Ulrich Ruden in große Schwierigkeiten. Denn er ist Sohn eines farbigen französischen Soldaten, der während der Besetzung des Rheinlandes dort stationiert war. Ulrich hat seinen Vater nie gesehen und gerät wegen seiner Hautfarbe in die Mühlen der Verfolgung. Ein rettender Zufall führt ihn in die Filmstudios der UfA nach Babelsberg bei Berlin, wo er als Komparse in Propagandastreifen auftreten muss. Er nutzt Dreharbeiten in Afrika zur Flucht und macht sich auf die Suche nach seinem Vater. Als Ulrich Galadio Ruden kehrt er in seine vom Krieg zerstörte Heimatstadt Duisburg zurück, in der nichts mehr so ist, wie es einmal war.
Paris, 1920. Privatdetektiv René Griffon ist gut im Geschäft, dafür hat der Krieg gesorgt. Überall im Land sind die Sanatorien voll mit Frontsoldaten, die nicht einmal mehr ihren eigenen Namen wissen, während es in Paris unzählige Frauen gibt, deren Männer als vermisst gelten. Und diese Frauen geben alles dafür, den erstbesten Kriegsversehrten, dem im Schützengraben die Sicherung durchgebrannt ist, als Ehemann zu identifizieren, um sogleich die Scheidung einreichen zu können. Eigentlich eine sichere Einnahmequelle. Doch dann begibt sich Griffon auf vermintes Terrain. Oberst Fantin de Larsaudière, hochdekorierter Kriegsheld der französischen Armee, wird von Unbekannten erpresst. Leider ist Madame de Larsaudière ein gern gesehener Gast in den zwielichtigen Etablissements von Pigalle. Griffon nimmt die Ermittlungen auf und stößt schnell auf eine heiße Spur. Doch dann wird er überraschend von seinem Auftrag entbunden. Was ihn aber nicht davon abhält, auf eigene Faust weiterzuermitteln – auch wenn er dabei sein Leben aufs Spiel setzt.
Didier Daeninckx hat Zitate und Selbstzeugnisse von Jean Amila zu einem Kompendium zusammengestellt. Es ist eine unterhaltsame Lektüre für Fans von Amila und des 'roman noir'.
Valère Notermans, ein Filmliebhaber, entdeckt auf einem Festival ein verstörendes Filmfragment. Auf der Suche nach dessen Ursprung stößt er auf eine düstere Geschichte aus der Zeit des Nationalsozialismus und der Résistance.
Reise eines Menschenfressers nach Paris
- 144 Seiten
- 6 Lesestunden
Was ein Menschenfresser zur Zeit der großen Kolonialausstellung in Paris erlebte. Wie er dorthin und wieder nach Hause kam. An einer Straßensperre in der französischen Pazifikkolonie Neukaledonien erzählt 1995 ein älterer Bewohner ein paar jugendlichen revolutionären Heißspornen eine unglaubliche Geschichte: Als junger Mann wurde er mit etwa hundert ebenso ahnungslosen Landsleuten auf eine Schiff gebracht. Man hatte versprochen, ihnen das Mutterland Frankreich zu zeigen. Sehr mütterlich verläuft die Aufnahme der Kanaken in Paris nicht: Im zoologischen Garten werden sie den Besuchern der Großen Kolonialausstellung von 1931 als Menschenfresser präsentiert. Als kurz vor Beginn der Ausstellung einige Krokodile sterben, findet der Zoo Ersatz in einem Frankfurter Zirkus, dem man im Austausch ein paar Menschenfresser zu liefern verspricht. Der Beginn einer bewegenden Odyssee en miniature. Didier Daeninckx, französischen und deutschen Lesern als Verfasser von raffinierten Kriminalromanen bestens bekannt, führt sie kunstvoll bis an ihr bittersüßes Ende.