«Es ist dies ein Buch, von dem man sich nach der Lektüre nicht vorstellen kann, es jemals nicht gekannt zu haben», schrieb die FAZ über M. Blechers Sanatoriumsroman Vernarbte Herzen. Sein letztes Werk, die Beleuchtete Höhle, das er nicht mehr korrigieren konnte, schreibt den Roman fort. Unverhüllt autobiographisch und mit einer atemberaubenden Klarheit erzählt der noch nicht 30jährige Autor (1909 - 1938), wie ihm, dem hoffnungslos Erkrankten, in Augenblicken größten Leidens die Zusammenhänge des Lebens, die geheimnisvollen Übergänge zwischen Realität, Traum und Schreiben einsichtig werden. Blechers Poetologie des Leidens kontrapunktiert seine Erzählungen aus Berck, die expressionistischen Schilderungen von Paris oder die Reminiszenzen an ein Sanatorium in Rumänien. Ernest Wichners umfangreicher Essay gibt erstmals Einblick in die bisher nur bruchstückhaft bekannte Biographie des Autors, der heute, 70 Jahre nach seinem Tod, weltweit entdeckt wird.
Max Blecher Bücher
Miroslav Blecher war ein rumänischer Schriftsteller jüdischer Herkunft, dessen Werk tief von seinem langwierigen Kampf mit einer schweren Krankheit geprägt ist. Trotz seiner körperlichen Einschränkungen entwickelte er eine bemerkenswerte literarische Karriere, in der er Themen wie Realität, Wahrnehmung und die menschliche Verfassung erforschte. Seine Prosa, die oft von seinen eigenen Erfahrungen während langer Sanatoriumsaufenthalte inspiriert ist, zeichnet sich durch introspektive Tiefe und poetische Sprache aus. Blecher hinterließ unauslöschliche Spuren in der rumänischen Literatur, und seine Werke werden für ihre ungeschönte Ehrlichkeit und künstlerische Kraft geschätzt.







Eine Wiese, »irgendwo auf der Welt«, ein Sommernachmittag, »der sich chaotisch in die Glut der Sonne verirrt hatte«, eine verwahrloste Uferböschung – verfluchte oder verzauberte Orte sind es, an denen die Ich-Figur von »Krisen« heimgesucht wird. »Dort fühlte ich noch tiefer und noch schmerzhafter, daß ich auf dieser Welt nichts zu tun hatte, nichts weiter, als durch Parks zu streunen, über staubige, von der Sonne verbrannte, wüste und verwilderte Wiesen. Es war ein Herumstreunen, das mir letztlich das Herz zerriß.« Das Vagabundieren des jugendlichen Protagonisten ist der Widerschein einer inneren Handlung: die Qualen und Exzesse der Wahrnehmung auf der Suche nach Realität, nach sich selbst in den Gegenständen, Orten, Personen. Je gefräßiger, obsessiver er sich ihnen nähert, um so unwirklicher wird er sich selbst, um so intensiver und kälter erstrahlt ihm die Welt. Der 1936 in Rumänien erschienene Entwicklungsroman des jüdischen Schriftstellers M. Blecher (1909–1938) ist ein Meilenstein der mitteleuropäischen Moderne. Die Gestaltung der »Unwirklichkeit und ihrer phantastischen inneren Ereignisse« verbindet Blecher mit Miloš Crnjanski, Géza Csáth und Bruno Schulz, aber auch mit Franz Kafka und Robert Walser. Von Eugène Ionesco gefeiert, hatte das Werk in den Jahrzehnten der Diktatur keine Lebenschance mehr. »Wahrscheinlich fürchtet man sich vor diesem Buch, weil es einer beklemmenden Wahrhaftigkeit das Wort redet«, schreibt Herta Müller über das Meisterwerk des 27jährigen Autors.
Vernarbte Herzen
Roman
Aus der unmittelbaren Unwirklichkeit von M. Blecher (1909–1938) gilt als ein Meilenstein der mitteleuropäischen Moderne. Ernest Wichners Übersetzung – mit Herta Müllers leidenschaftlichem Plädoyer, Blecher zu lesen, als Nachwort – ist als Band 1367 der Bibliothek Suhrkamp erschienen. Nun folgt der 1937, ein Jahr nach der Unmittelbaren Unwirklichkeit, erstmals veröffentlichte autobiographische Roman Vernarbte Herzen . Erzählt wird die Geschichte des 21jährigen Emanuel, eines rumänischen Chemiestudenten in Paris, der an Knochentuberkulose erkrankt und fast ein Jahr in einem französischen Sanatorium am Atlantik verbringt. Er gerät in die Gesellschaft der Kranken, eine faszinierende Welt für sich, aus der sich selbst die Geheilten nur schwer wieder befreien können. »Das Paradox aller bedeutenden Kunst gilt auch hier, in Blechers wunderbarer Prosa: Das so suggestiv beschriebene Unglück wird zum intellektuellen Glück des Lesers.« Harald Hartung, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Die Gedichte von Max Blecher bewegen sich zwischen Symbolismus und Surrealismus und zielen darauf ab, den konservativen Leser zu irritieren. Trotz dieser Herausforderung bieten sie eine eindrucksvolle und fesselnde Lektüre, die den Leser in eine außergewöhnliche poetische Welt entführt.
Max Blecher began writing The Illuminated Burrow in 1937 and continued working on it until his death the following spring, but its full version was only published posthumously in 1971. It was the final "novel" in what can be called a trilogy that includes Adventures in Immediate Irreality and Scarred Hearts, and like those, it is composed in the vein of the Surrealist auto-fiction reminiscent of the work of André Breton and Michael Leiris. Set in the sanatoria where Blecher received treatment for spinal tuberculosis, the ostensible narrator is forced to confront the power and limitations of memory as he attempts to capture a dying man's last moments of life as they pass "like ash ... through a sieve," one final effort to rescue the beauty of days spent straddling the boundary between waking and dreaming, encountering the marvelous both inside and outside the sanatorium's walls, wandering deserted gardens, or experiencing transient yet affecting connections with fellow patients. As his physical powers decline and he is permanently confined to a bed, the narrator's life migrates to his inner consciousness, an "illuminated burrow" where reality is indistinguishable from fantasy, where the surreal and the mundane seamlessly fuse to enact the fears and fascinations elicited by the vibrant world that is gradually slipping away.
Transparent Body & Other Texts brings together Blecher's entire output of poetry and short prose, from the earliest texts published during his lifetime to those appearing for the first time only recently. They range from stories in the vein of his fantastical, hallucinatory longer work to aphorisms, reportage, and notebook fragments. The volume also includes a selection of his correspondence with such major figures of Romanian interwar modernism as Geo Bogza, Ilarie Voronca, and Saşa Pană to give a fuller picture of Blecher's engagement with the avant-garde and literary life even as his health was progressively deteriorating over the course of the 1930s.
Rozświetlona jama. Dziennik sanatoryjny to oszałamiająca opowieść o ciele, cierpieniu, chorobie i tajemniczych związkach snu, rzeczywistości oraz pisania. Ostatnie dzieło Maxa Blechera jednego z najważniejszych pisarzy rumuńskich XX wieku powstałe na podstawie rękopisów i wydane już po jego śmierci (po raz pierwszy w 1947 roku, zaś w pełniejszej wersji w 1971), daje nam szansę wniknięcia w intymny świat, w którym nie istnieje granica między tym, co zewnętrzne a tym, co wewnętrzne, a faktycznie liczy się zawartość osobowości, tkwiąca pod skórą każdego z nas.
Jedinečné existenciální prózy předválečného rumunského autora, který strávil život připoután na nemocniční lůžko a pro hloubku svého vidění života a smysl pro tragično bývá mnohdy srovnáván s Franzem Kafkou.
