William Tanner Vollmann ist ein amerikanischer Romanautor, Journalist, Kurzgeschichtenautor und Essayist. Seine Werke befassen sich oft mit tiefgründigen Themen, die sich durch einen Stil auszeichnen, der für seine Tiefe und akribische Beobachtung bekannt ist. Vollmanns Schriften untersuchen durchweg die Komplexität der menschlichen Natur und gesellschaftlicher Strukturen.
Dieser große Reportage-Essay dokumentiert William T. Vollmanns Begegnungen mit armen Menschen – von Kambodscha bis Afghanistan, von Japan bis in den Kongo, von Irland bis in den Jemen. Der Autor ist ein Insektenforscher unter den Menschenjägern, macht aus Zufallsbegegnungen ein Forschungsprojekt, stellt bohrende Fragen, wägt ab, bewertet. Er baut aus einem Kaleidoskop mikroskopisch genauer Betrachtungen seine ganz eigene Theorie der Armut, reich illustriert mit seinen eigenen Fotos. Arme Leute ist eine einzigartige Erkundung unserer Welt. Vor allem aber ist dieses Buch eine Reise in den Kopf eines der eigenwilligsten Schriftsteller unserer Zeit, der sich das Universum der Armut zu eigen macht.
William T. Vollmann ist einer der bedeutendsten amerikanischen Autoren der Gegenwart und »Europe Central« sein bestes Buch – ein Epos in Übergröße, das acht Jahre nach der amerikanischen Veröffentlichung und nach mehreren Übersetzungsanläufen endlich auf Deutsch erscheint. »Europe Central« ist ein historischer Roman mit Abweichungen, ein »Krieg und Frieden« für das 21. Jahrhundert, ein postmodernes Epos aus 37 teils umfangreichen Geschichten, die, paarweise zusammengespannt, den zweiten Weltkrieg auf sowjetischer und deutscher Seite heraufbeschwören, indem sie das Leben von Künstlern (wie Käthe Kollwitz und Dmitiri Schostakowitsch) und Militärs (wie Wlassow und Paulus, dem Verlierer von Stalingrad) und vielen anderen erzählen.
»Europe Central«, eine Bezeichnung für Mitteleuropa, ist in Vollmanns Epos vor allem eine riesige, unsichtbar bleibende Schaltstelle und Telefonzentrale, ein Kommunikationskrake, dessen schwarze Bakelittentakeln sich jeden jederzeit und überall »greifen«.
William T. Vollmann hat die Geschichte seiner Figuren und den Verlauf des Kriegs bis ins Detail recherchiert und erzählerisch frei behandelt – ein neugierig entsetzter Amerikaner (mit deutschen Wurzeln), der, mehr als ein halbes Jahrhundert danach, fühlen, wissen und begreifen will, was geschah.
Nach Thomas Pynchon, John Barth, William Gass, William Gaddis und David Foster Wallace… ist jetzt, schreibt The Village Voice, Vollmann an der Reihe, die Fackel postmoderner Hochambitioniertheit voranzutragen. »Und selbst wenn er sie hier und da fallen läßt, hat er mit »Europe Central« doch etwas geschaffen, das Schönheit und historischen Wert besitzt, einen visionären Grundtext über menschliches Leid.«
1979: Die Rote Armee marschiert nach Afghanistan. Das Land taumelt ins Chaos. Partisanen leisten den um ein Vielfaches überlegenen Besatzern schier unüberwindbaren Widerstand. Als die Bilder von ausgebrannten Sowjet-Panzern um die Welt gehen, fühlt sich ein junger Amerikaner aufgerufen zum Handeln. Seine kleine Schwester ertrank, weil er unachtsam war. Ihr konnte er nicht helfen; jetzt zieht er los, um die Welt zu retten. In Afghanistan will er 'Brücken bauen' und hängt am Ende erschöpft und orientierungslos über der Schulter eines Mudschahed, der ihn durch Gebirgsflüsse tragen muss. Während er allmählich begreift, dass er angesichts dieses Krieges machtlos ist, sehen die kämpfenden Afghanen in dem jungen Amerikaner einen Superhelden. 'Jeden Tag ging er durch Saddar und führte Interviews mit Mudschaheddin-Kommandeuren, die in ihren Hotelzimmern ihre Gewehre putzten, sich mit allerlei Afghanen und Pakistanis unterhielten, Cola und Sprite kauften und sich in Rikschas zu den politischen Büros fahren ließen. Im Hotel gab es einen Typen aus Chitral, der sich sehr für den Jungen Mann interessierte. Sein Bruder sei der Polizeichef von Peschawar, sagte er, und die Polizei würde kommen und den Jungen Mann verhaften. ‹Und was geschieht dann?›, fragte der Junge Mann besorgt. ‹Man wird Sie schlagen, Sie CIA!› Jussuf Ali kicherte und schlug dem Jungen Mann auf die Schulter.'
Angesichts der Havarie in Fukushima tappten alle wochenlang im dunkeln: Was passierte wirklich in den Reaktorblöcken? War die Kernschmelze bereits eingetreten? Und ganz praktisch: Wie rechnet man eigentlich Sievert in Becquerel um? Kraftwerksbetreiber und Verwaltung schienen überfordert, Medienberichte waren widersprüchlich, selbst den Geigerzählern war nicht zu trauen. In dieser Situation machte sich William T. Vollmann, ausgestattet mit einem Dosimeter und Jodtabletten aus dem Kalten Krieg, Anfang April auf den Weg ins japanische Katastrophengebiet.
»Vollmann reist durch ein zerstörtes, doppelt und dreifach heimgesuchtes Land, weil er mit eigenen Augen sehen will, was geschehen ist. Weil er es aufschreiben und so das Unbegreifbare, das Unsichtbare sichtbar machen will. Und dieses Unsichtbare ist nicht abstrakt, sondern ganz konkret. Es heißt Radioaktivität. Deswegen muss Vollmann bis zum Äußersten gehen, bis an die Grenze, in die Sperrzone eben.« (Richard Kämmerlings in der Welt am Sonntag)
William T. Vollmann, geboren 1959 in Los Angeles, Autor zahlreicher Romane, Erzählbände und Sachbücher, mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Whiting Award; regelmäßige Veröffentlichungen in The New Yorker, New York Times Magazine, Esquire, Wall Street Journal u. a. Der Autor lebt in Kalifornien. Thomas Melle, 1975 in Bonn geboren, lebt in Berlin. Studium der Komparatistik und Philosophie in Tübingen, Austin (Texas) und Berlin. Er übersetzte William T. Vollmanns Roman Huren für Gloria, Suhrkamp 2005. Raumforderung ist Thomas Melles Debüt. Thomas Melle schreibt für das Theater, er ist mit zwei Stücken bei Hartmann & Stauffacher, zusammen mit Martin Heckmanns hat er das Stück 4 Millionen Türen geschrieben, das vom Suhrkamp Theaterverlag vertreten wird. Das Stück wurde im Oktober 2004 im Werkraum am Deutschen Theater Berlin uraufgeführt und vom Schweizer Radio DRS 2 als Hörspiel produziert.
William T. Vollmann, Träger des renommierten National Book Award und in den USA längst ein Star, erforscht »in seiner ausufernden, faszinierenden Prosa« die menschliche Existenz, schonungslos, erfahrungshungrig und mit »unübertroffenem Einfühlungsvermögen« (FAZ). In seiner neuen literarischen Reportage widmet er sich nun einem nationalen Mythos: dem Hobo – Held und Opfer des American Dream. Der auf Güterzügen reisende Tramp ist spätestens seit der Great Depression, als Tausende von Wanderarbeitern durch das Land zogen, Teil des amerikanischen Imaginären. Woody Guthrie und Bob Dylan haben ihn besungen, Mark Twain, Jack London und Ernest Hemingway setzten ihm in ihren Büchern Denkmäler. Vollmann, selbst ein Getriebener, kennt die unstillbare Sehnsucht nach dem freien Leben und macht sich auf den Weg, die Realität hinter dem geschichtlichen, politischen und literarischen Vermächtnis zu erkunden. Mit seinem Kumpel Steve erklimmt er Güterwaggons und reist kreuz und quer durch den amerikanischen Westen; er beschreibt die wilde Schönheit der Landschaft und den Nervenkitzel des illegalen Reisens, interviewt Hobos und gibt sich Rechenschaft über den Wunsch, seiner bürgerlichen Existenz zu entfliehen. Aus Vollmanns Impressionen und Reflexionen entsteht so ein transitorisches Nachtbild der heutigen USA – der Träume, Alpträume und Begierden einer Nation, deren wichtigstes Gut einmal die Freiheit ihrer Bürger war.
This collection showcases William T. Vollmann's extensive visual artwork spanning four decades, accompanied by his insightful commentary on the creative process and the connections to his writing. It features diverse works, including photographs of Afghan Mujahideen, Inuit sketches, and various prints capturing marginalized subjects worldwide. Essays within the book delve into Vollmann's perspectives on the purpose of photography and the themes he explores, such as beauty, suffering, and compassion, making it a valuable resource for fans and scholars alike.
"The second volume of William T. Vollmann's epic book about the factors and human actions that have led to global warming begins in the coal fields of West Virginia and Eastern Kentucky, where "America's best friend" is not merely a fuel, but a "heritage." Over the course of four years Vollmann finds hollowed out towns with coal-polluted streams and acidified drinking water; makes covert visits to mountaintop removal mines; and offers documented accounts of unpaid fines for federal health and safety violations and of miners who died because their bosses cut corners to make more money. To write about natural gas, Vollmann journeys to Greeley, Colorado, where he interviews anti-fracking activists, a city planner, and a homeowner with serious health issues from fracking. Turning to oil production, he speaks with, among others, the former CEO of Conoco and a vice president of the Bank of Oklahoma in charge of energy loans, and conducts furtive roadside interviews of guest workers performing oil-related contract labor in the United Arab Emirates. As with its predecessor, No Immediate Danger, this volume seeks to understand and listen, not to lay blame-except in a few corporate and political cases where outrage is clearly due. Vollmann is a carbon burner just like the rest of us; he describes and quantifies his own power use, then looks around him, trying to explain to the future why it was that we went against scientific consensus, continually increasing the demand for electric power and insisting that we had no good alternative." Provided by publisher
As contemporary cosmologists explore the universe's vastness and the nearly insignificant role mankind plays in it, the repercussions from Copernicus's radical views continue to resound. The author provides an enlightening and readable explication of Copernicus's book and epoch, and the momentous clash between the two.
For generations of migrant workers, Imperial County--the California desert region where the U.S. borders Mexico--has held the promise of paradise and the reality of hell.