Das römisch-deutsche Reich, das seit dem hohen Mittelalter als Heiliges Römisches Reich bezeichnet wird, galt bereits im Mittelalter als das Reich schlechthin. Nicht nur durch seine Verbindung mit dem Kaiserreich, sondern auch durch die Rolle, die ihm in der christlichen Weltordnung zugewiesen war, unterschied es sich grundsätzlich von allen anderen abendländischen Reichsbildungen. Mit der Kaiserkrönung Karls des Großen 800 gewann das Abendland ein eigenes, eng mit Rom und dem Papsttum verbundenes Kaisertum und emanzipierte sich damit vom griechisch-orthodox geprägten byzantinischen Kaisertum. Die Wiederherstellung des abendländischen Kaisertums durch Otto des Großen 962 führte zu einer dauerhaften Verknüpfung der römischen Kaiserwürde mit dem deutschen Königtum. Das Werk definiert die Begriffe Reich und Kaisertum unter politischen, rechtlichen, verfassungs- und ideengeschichtlichen Aspekten.
Heinz Schilling Bücher
Heinz Schilling war Professor für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seine Forschungsschwerpunkte lagen auf der europäischen Geschichte der Frühen Neuzeit, einschließlich Studien zu Religion, Politik, Migrationsforschung, Außenpolitik sowie Sozial- und Kulturgeschichte. Seine Arbeit bietet tiefe Einblicke in prägende Aspekte der europäischen Entwicklung.






In diesem Buch wird das Zeitalter der Reformation aus einem ungewohnten Blickwinkel betrachtet. Es nimmt die Ereignisse von 1517 als Ausgangspunkt für eine Erkundung der Welt, in der Luther und seine Zeitgenossen lebten. Fremde Länder und Kontinente rücken dabei ins Licht, Machtkonstellationen und Lebensverhältnisse werden besichtigt, wir lernen den Geld- und Warentransfer kennen, die Erfindungen der Gelehrten und die Entdeckungen der Abenteurer. Neben die religiösen Kämpfe tritt der nach wie vor lebendige Glaube an Magie, Hexen und Dämonen. Spannend, kurzweilig und höchst informativ präsentiert Heinz Schilling einen der originellsten Beiträge zum Reformationsjahr.
Deutsche Erinnerungsorte Band I. Bd.1
Ausgezeichnet mit dem Preis Das Historische Buch, Kategorie Zeitgeschichte 2001
- 725 Seiten
- 26 Lesestunden
Ein historisches Jahrhundertunternehmen Von Canossa bis zum Reichstag, vom Nibelungenlied bis zur Familie Mann, vom Weißwurstäquator bis zur Berliner Mauer, vom Dolchstoß bis zu Willy Brandts Kniefall in Warschau - in insgesamt vierzig ebenso klugen wie glänzend geschriebenen Beiträgen präsentieren herausragende Autoren aus dem In- und Ausland die wichtigsten Bezugspunkte im kulturellen Gedächtnis der Deutschen. Band 1 der Deutschen Erinnerungsorte ist der Auftakt zu einem Abenteuer Geschichte, wie es bislang in Deutschland nicht zu erleben war. Von Canossa bis zum Reichstag, vom Nibelungenlied bis zur Familie Mann, vom Weißwurstäquator bis zur Berliner Mauer, vom Dolchstoß bis zu Willy Brandts Kniefall in Warschau - in insgesamt vierzig ebenso klugen wie glänzend geschriebenen Beiträgen präsentieren herausragende Autoren aus dem In- und Ausland die wichtigsten Bezugspunkte im kulturellen Gedächtnis der Deutschen. Band 1 der Deutschen Erinnerungsorte ist der Auftakt zu einem Abenteuer Geschichte, wie es bislang in Deutschland nicht zu erleben war. " Die Erinnerung ist wie ein Hund, der sich hinlegt, wo er will" , heißt es in einem Roman von Cees Nooteboom. Jeder Mensch steckt voller Erinnerungen, und sein Gedächtnis funktioniert nicht nach festen Regeln, sondern ist weitgehend von Assoziationen und Emotionen bestimmt. Doch nicht nur Individuen bilden ein Gedächtnis aus, sondern auch Gemeinschaften. Gedenkfeiern, Denkmäler, Mythen und Rituale, aber auch die Beschwörung von "herausragenden" Persönlichkeiten, Gegenständen oder geschichtlichen Ereignissen - all diese materiellen und ideellen Erinnerungsorte bilden zusammen das ebenso dichte wie verwirrende Netz der emotionalen, oft heftig umkämpften Bezugspunkte im kollektiven Gedächtnis einer Nation. In der nun vorliegenden, auf insgesamt drei Bände mit über 100 Beiträgen angelegten "Topographie" deutscher Erinnerung geht es nicht nur um die Geschichte dieser Erinnerungsorte, sondern um die Geschichte ihrer Entstehung als " loci memoriae": Wie und warum wurden Erinnerungsorte zu Kristallisationspunkten des kollektiven Gedächtnisses, und wie veränderte sich der Bedeutungsgehalt dieser Symbole im Laufe der Geschichte bis in die Gegenwart? Entstanden ist auf diese Weise keine nostalgische Beschwörung des Altbekannten, sondern ein Buch der Entdeckungen, der kritischen Auseinandersetzung mit Geschichte und ein herausragendes Beispiel lebendiger Erinnerungskultur, kurz: ein atemberaubendes, ebenso gelehrtes wie spannend zu lesendes Geschichts- und Geschichtenbuch, das es in dieser Form in Deutschland bislang nicht gegeben hat.
Die Buchreihe umfasst vier Bände zur deutschen Geschichte: 1. Stürmer behandelt die Zeit von 1866-1918 und die Machtpolitik Bismarcks. 2. Schulze analysiert die Weimarer Republik von 1917-1933 und deren Scheitern. 3. Thamer beleuchtet den Nationalsozialismus von 1933-1945. 4. Kielmansegg vergleicht die beiden deutschen Staaten von 1945-1990.
Weimar
- 462 Seiten
- 17 Lesestunden
Dieses Buch handelt von Aufstieg und Herrschaft des Nationalsozialismus, mithin von Krisen, Ängsten und Hoffnungen, von politischer Gewalt und Massenmobilisierung, von Führerideologie und Hitler-Mythos, von erwzungener Gefolgschaft und freiwilligem Konsens, von Entrechtung und Verfolgung und Krieg
Das „Heilige Römische Reich deutscher Nation“, die deutsche Kleinstaaterei, „großdeutsch“ und „kleindeutsch“, Kulturnation, „verspätete Nation“ - Begriffe und Schlagworte zu den Jahrhunderten, in denen es eine deutsche Geschichte als Nationalgeschichte nicht gab. In Deutschland legte man sich erst im 19. Jahrhundert zur Legitimation des endlich begründeten Nationalstaats eine Geschichte mit vielen mythischen Anteilen zurecht, und das Zwanghafte dieser Ideen hatte wohl seinen Anteil an den schrecklichen Zügen deutscher Geschichte in unserem Jahrhundert. Hagen Schulze zeigt in seinem Essay, dass Definition und Entwicklung der Nation, so sehr sie ein Problem deutscher Geschichte darstellen, heute nicht Ziel und Zweck mehr sein kann, und dass die Frage, ob es überhaupt eine deutsche Geschichte gab, europäisch gesehen in größere Zusammenhänge aufgegangen ist.
Das Christentum und die Entstehung des modernen Europa
Aufbruch in die Welt von heute


