Yasunari Kawabatas sparsame, lyrische und subtil nuancierte Prosa brachte ihm den Nobelpreis für Literatur ein. Seine Werke werden für ihren eleganten Minimalismus und ihre tiefe psychologische Einsicht gefeiert und erforschen Themen wie Schönheit, Einsamkeit und Vergänglichkeit. Kawabata fängt meisterhaft das Innenleben seiner Charaktere ein und setzt oft Naturbilder ein, um komplexe menschliche Emotionen auszudrücken. Sein tiefgreifender Einfluss auf die moderne japanische Literatur findet bis heute weltweite Resonanz.
Yasunari Kawabata, 1899 in Osaka als Sohn eines Arztes geboren, studierte englische und japanische Literatur. 1926 wurde er mit seiner Erzählung Die Tänzerin von Izu bekannt.
1968 erhielt Yasunari Kawabata den Nobelpreis für Literatur. Von 1948 bis 1965 war er Präsident des Japanischen PEN-Zentrums. Yasunari Kawabata hatte maßgeblichen Anteil an der Entwicklung der japanischen Literaturszene nach dem Zweiten Weltkrieg. 1972 nahm sich Kawabata das Leben.
»Shingo lebt mit seiner Frau und seinem verheirateten Sohn zusammen. Da die Ehe seiner Tochter scheitert, kommt auch diese mit ihren beiden Kindern in das Elternhaus zurück. Die Zärtlichkeit und Aufmerksamkeit des Hausvaters gilt aber der jungen Schwiegertochter Kikuko, die unter der Untreue ihres Mannes zu leiden hat. Diese Geschehnisse umrahmen Shingos Welt, in der er einsam, in einer Traumwelt von Schönheit, Wehmut, Sehnsucht und Vergänglichkeit lebt. Es ist diese von Schönheit durchwirkte, vom Buddhismus geprägte Todessehnsucht, die dem Werk seine eigene dunkle Note verleiht.« Neue Zürcher Zeitung
„Die Schönheit Japans und des Ostens waren aus dem Go entwichen. Alles ist zu Wissenschaft und Regulierung verkommen.“ 1938 trifft der alte, sterbenskranke Go-Meister Honinbo Shusai in einer letzten Partie auf den aufstrebenden Kitani Minoru. Diese Begegnung, die sich über mehr als sechs Monate erstreckt, symbolisiert den Konflikt zwischen altem und neuem Japan, Tradition und Moderne, Ästhetik und Pragmatismus. Kawabata Yasunari, der 1968 als erster Japaner den Literaturnobelpreis erhielt, thematisiert in seinen Romanen den gesellschaftlichen Wandel in Japan der 1920er und 1930er Jahre, der den Übergang von der Meiji- zur Showa-Ära markiert. Go, ein komplexes Spiel, das vor etwa 4000 Jahren in China entstand, wurde früh nach Japan importiert und erreichte in der Edo-Zeit seine Blüte. Im 17. Jahrhundert entstanden professionelle Strukturen, und der Meijin, der unbesiegbare Meister, verkörpert das traditionelle System. Doch er verliert seine letzte Partie gegen den jungen, rebellischen Kitani Minoru, der hier als Otake auftritt. Kawabata, selbst entwurzelt und als Vollwaise aufgewachsen, erlebte den Verlust von Traditionen und den Krieg, was seine Werke prägte. 1972 nahm er sich das Leben, ohne einen Abschiedsbrief zu hinterlassen.
Toshio Oki reist zum Jahresende nach Kyoto, um seine frühere Geliebte Otoko nach über zwei Jahrzehnten wiederzusehen. Während er als erfolgreicher Schriftsteller lebt, ist Otoko eine bekannte Malerin. Ihr Treffen wird von Kühle und Distanz geprägt, während Otokos Freundin Keiko versucht, den alten Verrat zu rächen.
Das Schicksal zweier Schwestern im heutigen Japan§Die behütete Tochter wohlhabender, angesehener Eltern, trifft bei einem Besuch im Dorf auf dem Zedernberg eine Holzfällerin, die ihr im Aussehen völlig gleicht. Es ist ihre Zwillingsschwester von deren Existenz sie bis dahin nichts ahnte.