Materielle Miniaturen
- 334 Seiten
- 12 Lesestunden






Neue Perspektiven der Modeforschung
Kann Mode queer sein? Das Kombinieren von Kleidern, Accessoires und Stilen ist längst zur modischen Norm geworden und Unisex zum Trend urbanen Mode-Designs. Lässt sich das Konzept von Queerness angesichts der unentwegten Normierungen des Modesystems also überhaupt auf Mode beziehen? Wenn das Handeln mit Artefakten und Stilen ständig Bedeutungen verschiebt und neu konstituiert, hat es dann vielleicht auch das Potential, Gender- und andere Codes uneindeutig zu machen und in Bewegung zu bringen? Erstmals im deutschen Sprachraum präsentiert der Band systematische Reflexionen und exemplarische Analysen zum Verhältnis von Queerness und Mode und eröffnet damit der Mode- sowie der Gender-/Queerforschung neue Perspektiven.
Die faszinierende Geschichte des Aufstiegs zweier Frauen, die Geschichte schrieben: Elsa Schiaparelli 'ohrfeigte Paris, sie peitschte, sie folterte es – und Paris liebte sie dafür', so Yves Saint Laurent über die extravagante Modeschöpferin. Coco Chanel hingegen, die die Rivalin nur 'diese kleine Italienerin' nannte, kreierte eine zeitgemäße, emanzipatorische Mode und stand für schlichte, funktionale Eleganz. Gertrud Lehnert porträtiert die unterschiedlichen Lebenswege und Linien der beiden Mode-Ikonen, deren Einf luss bis heute prägend und spürbar ist.
Klassische Texte aus vier Jahrhunderten
Was ist Mode? Wozu Mode? Seit Jahrhunderten erklären Theoretiker und Theoretikerinnen auf unterschiedlichste Weise dieses facettenreiche Phänomen, das die modernen Gesellschaften prägt wie kaum ein anderes. Der Reader versammelt eine repräsentative Auswahl von modetheoretischen Originaltexten vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart, die mode- und diskursgeschichtlich eingeordnet und erläutert werden. Der Band ist ein unverzichtbares Arbeitsbuch für Studium, Lehre, Forschung und Praxis.
Modeträume aus drei Jahrhunderten
»Der Mode entkommt man nicht. Denn auch, wenn Mode aus der Mode kommt, ist das schon wieder Mode.« Karl Lagerfeld Die Tatsache, dass Frauen nie etwas zum Anziehen haben, ist ein historischer und immer noch höchst aktueller Glücksfall. In seiner Konsequenz führte er dazu, dass in Ateliers, Nähstuben und Stoffhandlungen Couturiers, Schneiderinnen, Hutmacherinnen und Modeschöpferinnen sich den Kopf darüber zerbrachen, was der Frau auf den Leib geschneidert werden sollte. Frauen vor dem Spiegel, in der Anprobe und im Warenhaus; Näherinnen, Modistinnen und Vorführdamen in Ateliers; Damen in sportlichen Kostümen, eleganten Tageskleidern und großen Abendroben werden auf Gemälden großer Maler sichtbar und zeigen, dass es in der Mode stets um mehr ging als nur um ein schönes Kleid. Die Modespezialistin Gertrud Lehnert führt uns hinter die Kulissen und erklärt auf ebenso unterhaltsame wie fundierte Weise, warum es kulturhistorisch von Bedeutung ist, dass Frauen immer wieder verzweifelt vor ihren Kleiderschränken stehen. Mit Gemälden von Boucher, Tissot, Macke, Degas, Ingres, Caillebotte, Boldini, Gruau u. v. a.
Mode ist mehr als nur zeitgemäße Kleidung. Sie ist ein Prozess des unauflöslichen wechselseitigen Verhältnisses von Raum und Räumen, Kleidern und Menschen. Ohne die Raumtheorie ist deshalb auch Modetheorie nicht denkbar. Die Räume der Mode sind zum einen die konkreten Orte, an denen Mode produziert und aufgeführt wird: die Straße, das Museum, der Raum der Modenschau, das Modegeschäft, der Blog, die Zeitschrift... Mehr als bloße Schauplätze, nehmen diese Räume Einfluss auf die jeweilige Mode, die Art ihrer Aufführung sowie ihrer Wahrnehmung. »Räume der Mode« meint aber auch die Räumlichkeit der Kleidung selbst, die sich sogar zur textilen Skulptur verselbstständigen kann und im Dialog mit dem menschlichen Körper und in der Bewegung Raum schafft und sich Raum aneignet. Mode gibt Bewegungsformen vor, verhindert andere und ist von wesentlicher Bedeutung für das Raumgefühl und das Raumverhalten von Menschen. Mit Beiträgen von Susanne Beckmann, Arjan van der Bliek, Gabriele Brandstetter, Gerda Buxbaum, Elke Giese, Birgit Haase, Amy de la Haye, Alicia Kühl, Gertrud Lehnert, Petra Leutner, Uwe Lindemann, Olaf Martens, Gabriele Mentges, Jacqueline Otten, Adelheid Rasche, Anna-Brigitte Schlittler, Katharina Tietze, Christine Waidenschlager, Katja Weise und Klaus Honnef.
Wie verhalten sich Räume und Gefühle zueinander? Dieses Buch zeigt, dass sich Räume und Affekte wechselseitig bedingen und hervorbringen: ohne Gefühle keine Räume, ohne Räume keine Gefühle. Exemplarische Fallbeispiele nehmen die Dynamik dieser konstitutiven Verschränkung in den Blick, die bislang weder in der boomenden Emotionalitätsforschung noch in der Raumtheorie programmatisch analysiert worden ist. Ein Buch voller innovativer Perspektiven sowohl auf die Raum- als auch auf die Emotionsforschung.
Wenn Dichterinnen lieben Dreizehn Porträts, die berühren, erschüttern und inspirieren: Gertrud Lehnert zieht gekonnt Verbindungen zwischen den Biographien und dem dichterischen Schaffen großer Lyrikerinnen. Sie erschließt Werk sowie privates Glück und Unglück der Frauen. Unterhaltsam und aufschlussreich fügen sich die Schicksale zu einer eindrucksvollen kleinen Philosophie der Liebe und der Melancholie zusammen. Mit Margaret Atwood, Sylvia Plath, Ingeborg Bachmann, Else Lasker-Schüler, Annette von Droste-Hülshoff, Louise Labé u. a.
Goethe ist für uns ein klassischer Dichter, im europäischen Ausland zählt er zur Romantik. Die deutsche Romantik beginnt vor 1800; in Frankreich oder Italien setzt sie viel später ein, außerdem setzt sie ganz andere Akzente. Die französische Klassik ist etwas ganz anderes als der zeitgleiche deutsche Barock oder Barock und Manierismus in Italien. Der „Schnellkurs Europäische Literatur" versucht, diejenigen Epochen und Strömungen darzustellen, die von europäischer Bedeutung waren: Welche Nationalliteraturen dominieren zu welchen Zeiten und warum? Welche Gattungen sind wann wichtig, welche Stoffe und literarische Formen haben wann Erfolg und wann geraten sie in Vergessenheit? Welche Autoren erlangen nachhaltigen europäischen Ruhm, während andere nur im eigenen Land gelten? - Die entscheidenden Entwicklungen in der europäischen Literatur.
InhaltsverzeichnisInhaltVorbemerkungDie Kunst der Mode – Zur Einführung, Gertrud LehnertDas Geschlecht der Mode. Zur Kulturgeschichte des Geschlitzten Kleides, Andreas KrassPralle Beutel und Verspielte Potenz. Die 'Schamkapsel' in der frühneuzeitlichen Körper- und Geldökonomie, Judith KlingerLuxus, Mode, Glück im Jahrhundert der Aufklärung, Brunhilde WehingerDas flüchtige Bild. Constantin Guys' Modeskizzen als neuer Weiblichkeitsentwurf, Renate BroschEin Dichtertraum. Mallarmés Modejournal „La Dernière Mode” (1874), Ursula Link-HeerMetamorphosen des Visuellen. Über Mode in Marcel Prousts „A la recherche du temps perdu”, Gertrud Lehnert Technophantasien. Kleidungskultur zwischen High-Tech und Design, Gabriele MentgesDie Repräsentation des Gesichts. Zur Herstellungspraxis von Schönheit, Irene Antoni-KomarWe are not going back, Winfried GerlingSchlechte Passform. Die Internationale Mode in deutschen Zeitungen, Alfons KaiserDer Stoff, aus dem die Würde ist, Anne SiegelAutorInnenZu den Abbildungen