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Bookbot

Hermann Lenz

    26. Februar 1913 – 12. Mai 1998
    Andere Tage
    Herbstlicht
    Verlassene Zimmer
    Seltsamer Abschied
    Tagebuch vom Überleben und Leben
    Der Wanderer
    • 2024

      Stuttgart

      Portrait einer Stadt

      »Dieses Abschmecken der Vergangenheit ist ganz nach meinem Sinn. Ich hoffe, von meinen Expeditionen ins Anno dazumal eine Beute einzubringen, die die Leser schmunzelnd verzehren«, schrieb Hermann Lenz über seine Arbeit für die Zeitschrift ›Stuttgarter Leben‹, in der er zwischen 1963 und 1975 zahlreiche Beiträge veröffentlichte – zu einer Zeit, als sein Name lediglich einigen Kennern bekannt war. Für sie schrieb er auch im ›Stuttgarter Leben‹: über seine Geburtsstadt, die als Schauplatz die Hauptrolle in seinem Werk spielt. Eingebettet darin stehen diese Aufsätze, die erstmals 1984 in einer Sammlung erschienen, als selbständige Arbeiten, die aber hineinleuchten in das Ganze, sie erhellen, illustrieren und zeichnen detailreich den Hintergrund, vor dem sich das Gesamtwerk entfaltet. Doch nicht nur das Werk von Hermann Lenz erscheint so manchmal in einem anderen Licht, auch die Stadt selbst, denn auf seinen Wegen durch Straßen und Gassen, vorbei an Brunnen, Plätzen und berühmten Bauwerken läßt Hermann Lenz die Vergangenheit hinter den neuverputzten Fassaden sichtbar werden. Denn nur im Blick auf das Damalige sah Hermann Lenz die Möglichkeit, die Gegenwart angemessen zu erfassen.

      Stuttgart
    • 2024

      Schwarze Kutschen prägen im Wien nach der Jahrhundertwende das Stadtbild. Täglich sieht August Smekal diese Gefährte an dem Mietshaus vorbeifahren, in dem er als Hausmeister mit seiner Frau und Enkelin lebt. Seine Tochter Anna tritt als Sängerin in einem Hotel auf und hat ihre Tochter Marie in die Obhut ihrer Eltern gegeben. Sie kämpft gegen gesellschaftliche Konventionen und für ihre eigene Freiheit. Als sie Major Rothmund kennenlernt, gerät sie in eine brüchige Welt zwischen geflohenen russischen Anarchisten, der geordneten Habsburg-Monarchie und undurchsichtiger Spionage. Der Major überredet Anna Smekal zu einer Gesangstournee durch Russland, auf der sie Kontakte zu Revolutionären aufnehmen soll. Während ihrer Tournee begegnet ihr ein ganzes Kaleidoskop der den Umsturz vorbereitenden Kräfte und sie muss die Erfahrung machen, dass es schwarze Kutschen nicht nur in Wien gibt – ein Symbol für düstere Entwicklungen. Schwarze Kutschen erzählt von einer Epoche des Umbruchs und richtet damit den Blick nicht nur auf die ihrem Ende entgegengehende k.u.k. Monarchie, sondern auch – in eindringlichen, distanzierend-einfühlsamen Sätzen – auf den Ursprung unserer »modernen Zeiten«.

      Schwarze Kutschen
    • 2024

      Das doppelte Gesicht

      Drei Erzählungen

      Dieses zweite, 1949 erstmals erschienene Buch des Autors – dessen Entstehungsgeschichte sein neuer Roman Tagebuch vom Überleben und Leben (Insel Verlag) erzählt – handelt in drei Versionen vom schuldhaften Versagen im Dritten Reich. Schauplatz ist Wien, in der mittleren Geschichte das noch unzerstörte, aber durch den »Anschluß« korrumpierte, symbolisiert durch die Figur eines jungen Mädchens, das fahrlässige Schuld durch Freitod sühnt. Die beiden Eckerzählungen führen Überlebende auf der Suche nach Verschollenen in das Nachkriegs-Wien, ein phantasmagorisches Totenreich, in dem die Verstorbenen als Führer, Prüfer, Richter die Suchenden in die eigene schuldhafte Vergangenheit geleiten. Vor allem die zweite Erzählung dieses Triptychons veranlaßte Thomas Mann zu der Äußerung: »Das ist ein originelles, träumerisch-kühnes und merkwürdiges Talent. Ganz selbständig neben Kafka, an den die Geschichten in ihrer genauen Un- und Überwirklichkeit noch am meisten erinnern.«

      Das doppelte Gesicht
    • 2024

      Erinnerungen an Eduard erzählt die Geschichte einer Freundschaft zwischen dem Ich-Erzähler Otto Nestle und seinem Jugendfreund Eduard, der später als Eduard Mörike erkennbar wird. Otto leidet darunter, nicht zu Eduards engsten Vertrauten zu zählen und wird zum stillen Beobachter Eduards. Dieser, ein nachdenklicher junger Mann, studiert Theologie, fühlt sich jedoch nicht wirklich dazu hingezogen. Bei einem Besuch in seiner Heimatstadt Ludwigsburg lernt er das schöne Schankmädchen Maria Meyer kennen, eine Begegnung, die sein Leben verändert. Ottos und Eduards Wege trennen sich. Während der Erzähler eine Stelle als Hauslehrer in einer gräflichen Familie annimmt und ein Leben in Entsagung führt, bleibt Eduard in seiner Welt der Gedichte und Träume gefangen. Er lebt als Pfarrer, angepasst, hypochondrisch, umsorgt von Mutter und jüngster Schwester, erfolgreich nur in seiner Literatur. Hermann Lenz beleuchtet die Themen der Vergänglichkeit von Beziehungen, der Suche nach Selbstfindung und der Bedeutung von Erinnerungen und fängt mit einfühlsamer Sprache die inneren Konflikte und emotionalen Abgründe seiner Charaktere ein.

      Erinnerung an Eduard
    • 2024

      Der Letzte

      Erzählung

      Hermann Lenz und der Protagonist seiner Erzählung Der Letzte, ein Graf namens Rudolf, haben sowohl typische Charakterzüge wie das Geburtsjahr 1913 gemeinsam. Als letzter Nachkomme seiner Eltern – Widerständlern, die vom Volksgerichtshof hingerichtet wurden – erinnert sich Rudolf, für den sich »die Vergangenheit jung anfühlt«, im Jahre 1970 an die Zeit nach dem Krieg, als sein Schloß von Flüchtlingen und Gestrandeten belegt war, und spannt von hier einen Bogen in die Gegenwart. Obwohl er beschlossen hat: »Ich will nichts mehr tun. Ich will nur zuschauen«, und sich auch an diesen Entschluß hält, gelingt es ihm, dank eines tüchtigen Verwalters, den ererbten Besitz zu einem landwirtschaftlichen »Großbetrieb« aufzubauen. In die Wiederbegegnung mit der eigenen Vergangenheit fällt Rudolfs Wiederbegegnung mit Olga, der einst ungestümen, lebenshungrigen Tochter des Dorfarztes, die verschreckt, vereinsamt und enttäuscht nach einer gescheiterten Ehe in ihren Heimatort zurückgekehrt ist. Rudolf erkennt in ihreine »innerlich Verwandte«.

      Der Letzte
    • 2024

      Hotel Memoria

      Erzählungen

      Fünf Erzählungen von Hermann Lenz aus den Jahren 1952 bis 1962 sind hier versammelt. »Hotel Memoria«, »Die Marmorbüste im Sumpf«, »Der Käfer«, »Frau im Dornbusch« und »Erinnerung an Europa«; dies sind Titel der Erzählungen, die auf uralte Mythen und moderne Zeiten verweisen. Um vertraute Melodien und Erinnerungen an verlorene Liebe geht es hier, um Fieberträume im Antlitz des Todes dort, um Schuld und Martyrium, für die es keine Erlösung zu geben scheint; kurzum: Auch hier ist von Vergangenheit und Gegenwart, von Grenzerfahrungen und Illusionen die Rede. Sind es Sinnestäuschungen oder Wachträume, wenn silberne Fische sich vor unseren Augen in Nichts auflösen? Wenn eine mühelos gebrochene Rose sich in einen Knochen verwandelt? Und welches Geheimnis verbirgt die Frau in schillerndem befleckten Gewand? Was hindert die Frau, die »in unserer Zeit« lebt, »in einer Zeit, da alle Menschen verhängt waren, schwarz verhängt«, sich aus dem Dornbusch zu befreien? Bedrängend realistisch und gleichsam parabelhaft sind die bizarren Bilder, die an vertraute Gemälde und Motive erinnern, in denen Zeit und Raum verschmelzen. Mit »magischem Realismus« führt uns Hermann Lenz auf die Suche nach der Erinnerung, nach der Überwindung von Desillusionierung, nach Hoffnung und Vernunft.

      Hotel Memoria
    • 2003

      »Durchs Gedichteschreiben möchte ich dem näher kommen, was mich umgibt«, schrieb Hermann Lenz. »Dem Gras zum Beispiel und den Bergen, die mich überleben werden. Ich erinnere mich, vertiefe mich in das, was ich gesehen und erfahren habe. So komme ich mir näher.« Im Unterschied zu dem Erzähler wartet der Lyriker Lenz noch immer auf Entdeckung. Mit einer Auswahl aus den Gedichten regt Michael Krüger dazu an. »Wenn man die großen Anthologien durchsieht, … wird man nur selten auf lyrische Texte von Hermann Lenz stoßen« bemerkt er in seinem Nachwort. »Gibt es gute (oder schlechte Gründe) dafür, daß dieser eigenwillige, weltlich-fromme Dichter durch alle Siebe gefallen ist?« Das Nachwort gibt Antwort. Überzeugend und gewinnend beschreibt es die allmähliche Entwicklung eines solitären lyrischen Werks.

      Vielleicht lebst du weiter im Stein
    • 2000

      Herbstlicht

      Roman

      • 261 Seiten
      • 10 Lesestunden
      4,0(2)Abgeben

      Herbstlicht knüpft unmittelbar dort an, wo der Leser des Seltsamen Abschieds sich von Eugen Rapp trennen mußte: in dem Moment, in dem er von dem heimatlichen Stuttgart nach München umzieht. Ein Neuanfang, obwohl ihm München nicht unbekannt ist. Dieser Aspekt des Vertrauten im Neuen und des Neuen im Vertrauten bezeichnet die Erfahrung des nunmehr 65jährigen Schriftstellers. Mit der souverän durchdringenden Kraft seines Erzählens entfaltet er ein Panorama der Sitten und Gebräuche des literarischen Deutschland der achtziger Jahre – und dies gelingt ihm, weil er über die Gabe verfügt, sowohl der Involvierte zu sein als auch der Außenstehende, der Sittenschilderer und der Naturmaler, wobei beides sich durchdringt und sich gegenseitig verstärkt. Durch diese Verschränkung erhält die Ethnographie des Hermann Lenz eine besondere Tönung: Sie ist eingetaucht ins Herbstlicht, jenes Licht, das den Ereignissen und Gegenständen ihre Schärfe nimmt und sie in die Milde der Ironie taucht. Herbstlicht ist der achte Band der autobiographischen Romanfolge »Vergangene Gegenwart«: Verlassene Zimmer, Andere Tage, Neue Zeit, Tagebuch vom Überleben und Leben, Der Fremdling, Der Wanderer, Seltsamer Abschied, Herbstlicht und Freunde.

      Herbstlicht
    • 1997

      In Freunde erzählt Herrmann Lenz, welcher Freundeskreis sich um Eugen Rapp im München der neunziger Jahre versammelt hat. Mit seinen Freunden unternimmt er Reisen, mit ihnen führt er Gespräche über Leben, Überleben und Schreiben. Von ihnen erhält er Nachrichten über die nahe und die weite Welt. Kurz: Durch diese Freunde hält der Einzelgänger Eugen Rapp den für seine schriftstellerische Arbeit notwendigen Kontakt zu der von ihm, der »nebendraußen« steht, mit Skepsis beobachteten Gegenwart. Diese Gleichzeitigkeit von Nähe und Ferne, die auch dem Schriftsteller Herrmann Lenz auszeichnet, macht Freunde zu einem aufrichtigen und detailgetreuen Panorama von Zeitgenossen. Freunde ist der neunte und letzte Band der autobiographischen Romanfolge »Vergangene Gegenwart«: Verlassene Zimmer, Andere Tage, Neue Zeit, Tagebuch vom Überleben und Leben, Der Fremdling, Der Wanderer, Seltsamer Abschied, Herbstlicht und Freunde . Herrmann Lenz wurde am 26. Februar 1913 in Stuttgart geboren. Er starb am 12. Mai 1998 in München. Sein Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. 1978 mit dem Georg-Büchner-Preis.

      Freunde
    • 1995