Der radikale Avantgardist Franz Fedier gehört zu den wichtigen Vertretern der abstrakten Schweizer Malerei. Doch er war nicht nur praktizierender Künstler, sondern auch theoretischer Denker. Sein ganzes Leben lang, besonders aber in seinen späten Jahren, schrieb er seine profunden Gedanken zu Kunst und Künstlertum nieder. 0Der thematischen Breite der Interviews, Reflexionen und Analysen entspricht der formale Charakter seiner Texte: Sie reichen von kunsttheoretischen Reflexionen über Auseinandersetzungen mit dem Werk von Vorgängern und Zeitgenossen bis hin zu Texten von fast lyrischem Charakter durchaus auch mit Momenten des Humoristischen. Zu Fediers 100. Geburtstag haben die Herausgeber dieser Publikation aus der Vielzahl seiner Schriften eine repräsentative Auswahl getroffen, denen sie Abbildungen seiner Werke aus allen ku·nstlerischen Schaffensphasen gegenüberstellen
Gottfried Boehm Reihenfolge der Bücher






- 2022
- 2017
»Was zur Ruhe kommt, findet seinen Ort im Horizont der Zeit, vor dem es sich zeigt und deutet.«Mit dieser Charakterisierung von Cézannes Malerei formuliert Gottfried Boehm die These, der seine Deutung der Kunst der Moderne und seine bildtheoretische Reflexion verpflichtet sind: dass in der Simultaneität des Bildes Zeit sichtbar wird und dass diese Zeit des Bildes nicht auf die dargestellte Zeit beschränkt ist, sondern durch die Form und Materialität der Darstellung zur Erscheinung kommt. Von den zahlreichen Beiträgen, die Boehm den zeitlichen Bestimmungen des Bildes gewidmet hat, versammelt dieser Band diejenigen, die sich zugleich mit zentralen Begriffen der künstlerischen Moderne wie dem der Entgrenzung der Gattungen, des Plastischen, der Allegorie oder der Abstraktion auseinandersetzen.
- 2015
Die Sammlung Lambrecht-Schadeberg
- 384 Seiten
- 14 Lesestunden
Der im fünfjährigen Turnus vergebene Rubenspreis der Stadt Siegen wird seit 1955 an hochkarätige europäische Maler des ausgehenden 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts für ihr Lebenswerk verliehen. Repräsentative Hauptwerke der Preisträger vereint die Sammlung Lambrecht-Schadeberg, deren aktueller Bestand an Malerei, Grafik, Fotografie und Skulptur erstmals vollständig präsentiert wird. Die private Sammlung Lambrecht-Schadeberg, im Zusammenhang mit der Gründung des Museums für Gegenwartskunst Siegen entstanden und dort dauerhaft beheimatet, stellt die Laureaten des Rubenspreises der Stadt Siegen für zeitgenössische europäische Malerei in repräsentativen Ensembles vor. Anhand von zwölf singulären Positionen vermittelt sie damit einen Blick auf diese hochrangige Malerei der Gegenwart. Der opulent bebilderte Katalog stellt alle 186 Werke, darunter einige Serien und mehrteilige Arbeiten, in großformatigen Abbildungen vor. Jeder Preisträger wird durch einen wissenschaftlichen Text eines ausgewiesenen Kenners eingeführt.
- 2014
Die Welt, hat ein Philosoph geschrieben, sei alles, was der Fall ist. Aber um dies feststellen zu können, bedarf es eines archimedischen Punkts. In einer Welt der schwierigen Fälle und der unsicheren Dinge heißt dieser Punkt: das Original. Noch nie waren wir so sehr auf Originale angewiesen wie heute, noch nie waren wir so süchtig danach. Das Original sagt uns, wann etwas begann und wie etwas Neues in die Welt kam. Es spendet Legitimität, setzt Werte fest, sichert künstlerische Originalität und kulturelle Ursprünge. Es ist die Antwort auf die Frage, warum etwas sei und nicht nichts: Es verhindert, dass uns die Welt entgleitet, die Kopien überhand nehmen, dass Fälschungen uns blenden. Was täten wir, wenn es morgen kein Original mehr gäbe?
- 2014
Dieser Band fragt nach der Kraft der Imagination, die im Reich der Episteme ein besonders schwer zu fassender, nicht immer gern gesehener Gast ist. Wie viel Phantasie braucht nicht nur die Kunst, sondern auch und gerade das wissen-schaftliche Wissen? Bearbeitet wird dieses weite Feld, indem nach auslösenden Momenten, bildenden Prozessen sowie materiellen Substraten gefragt wird. Nicht nur danach, wie imaginiert wird, sondern auch womit: in der Wissenschaft, der Kunst, im Alltag. Bildern kommt dabei eine spezifische Rolle zu, als operative Instrumente der Imagination, als Relais, als Ruhe- bzw. Haltepunkte, an denen sich kreative Prozesse gleichsam selbstreflektiv manifestieren –, aber auch als Impulsgeber, als zündende Momente, die in Betrachtern imaginative Prozesse anstoßen, ihnen ermöglichen, ihre Begrenztheit wahr-zunehmen und zu überschreiten.
- 2012
- 2012
Erwin Wortelkamp, Körper. Politik. Wir
- 136 Seiten
- 5 Lesestunden
Das Buch erscheint im Kontext der von Erwin Wortelkamp 2009 begonnenen Ausstellungsreihe ›hier und dort‹. Das ›hier‹ bezeichnet die Ausstellungsgebäude der ›im Tal – Stiftung Wortelkamp‹ in Hasselbach und Weyerbusch, während das ›dort‹ für ›Haus Beda‹ und ›Schloß Hamm‹ in Bitburg steht. Es handelt sich nicht um einen klassischen Katalog, obwohl im hinteren Teil Installationsansichten der Ausstellungen zu finden sind. Der Verzicht auf eine lückenlose Dokumentation der gezeigten Arbeiten ermöglicht eine Konzentration auf ein zentrales Motiv im Œuvre von Wortelkamp: das Stehen und das Gehen. Zum ersten Mal wird der innere Zusammenhang der bisher getrennt wahrgenommenen Werkphasen von den 1960er Jahren bis heute nachvollziehbar. Selbst langjährige Verfolger seines Werks könnten von der Stringenz zwischen klassischer Skulptur und politisierten Aktionen überrascht sein. Die radikale Gegenüberstellung einer Holzskulptur mit einer ›Meditationskabine‹ im ›Haus für die Kunst‹ belegt dies. Wortelkamps Arbeit der letzten Jahrzehnte erweist sich als ebenso politisch aufgeladen wie seine Aktivitäten der 1970er Jahre. Die Zeichnungen, Plastiken und Aktionen seiner frühen Jahre gewinnen an Aktualität und bereichern den Blick auf die jüngsten Arbeiten. Wortelkamp reiht sich damit in die Wiederentdeckungen künstlerischer Positionen ein, deren Relevanz für die aktuelle junge Künstlergeneration erst in den letzten Jahren erkannt wurde. (JvdB)
- 2012
Der Grund. Das Feld des Sichtbaren
- 485 Seiten
- 17 Lesestunden
Auf dem Grund stehen wir, er trägt uns. Wenn wir einen Grund angeben sollen, meinen wir eine kausale Bestimmung und sprechen vom Begründen. Aber auch bei Bildern können wir einen Grund benennen. Die Beschäftigung mit dem Grund war lange Zeit von den einflussreichen Theoremen der Gestaltpsychologie beherrscht. Auch wenn diese Ansätze Entscheidendes zum Verständnis beigetragen haben, so haben sie doch den Grund meist als stabile, zentrierende Kraft gedeutet, ohne seine dynamischen Aspekte angemessen zu berücksichtigen. Bei dem viel diskutierten Figur-Grund-Kontrast sollten wir es nicht bewenden lassen. Denn der Grund ist der Ort eines ikonischen Differenzgeschehens. Eine Fülle von Unterscheidungsoperationen ereignet sich zeitlich im Gesichtsfeld. Der Grund stiftet einen Zusammenhang und ist zugleich Teil dieses Geschehens.
- 2011
Max Weiler
- 405 Seiten
- 15 Lesestunden
Der Künstler Max Weiler (1910-2001) hinterließ nicht nur ein vielgestaltiges malerisches Œuvre, sondern zählt auch zu den bedeutendsten und produktivsten europäischen Zeichnern seiner Generation. In mehr als siebzig Jahren Schaffenstätigkeit entstand ein auf knapp 3.500 Arbeiten geschätztes zeichnerisches Werk, das sich in so gut wie allen Formaten und Techniken ausdrückt und in dem der Künstler seinen individuellen Kosmos – die Verschränkung von innerer und äußerer Natur – in vielfältigen Ausdrucksformen realisiert. Die Publikation gibt einen konzisen Überblick über das zeichnerische Schaffen Max Weilers und stellt die Arbeiten in ihrer Entwicklung und Komplexität wie auch in ihrem Verhältnis zur Malerei dar. Grenzüberschreitungen und Verschmelzungen der Gattungen kennzeichnen den wechselseitigen Austausch, der mit ausgewählten Gemälden beleuchtet wird. Ausstellung: Albertina, Wien 10.6.–16.10.2011
- 2011
Gabriele Straub - die Collagen
- 110 Seiten
- 4 Lesestunden
Das Oeuvre von Gabriele Straub umfasst die Arbeitsbereiche Eitemperamalerei, Aquarelle, Zeichnungen und Collagen. Die Kontinuität, die ihre malerische Arbeit auch in den Collagen auszeichnet, verdankt sich der Impulsivität einer bildnerischen Auffassung, die die Substanz und die Anziehungskraft der Farbe erkundet. Die 1945 geborene Künstlerin, die an der Stuttgarter Akademie studierte, organisiert in ihren Collagen Farb- und Strukturwerte zu neuen Zusammenhängen. Das vorbereitende Reißen des eigentlich toten Materials hat weniger destruktiven als kathartischen Charakter. Grundsätzlich ist die gerissene Form mit ihrer Farbe verbunden. Sie entspringt der Farbe, indem sie aus ihr gerissen wird. Das rein visuelle Material gewinnt seine Bedeutsamkeit im Kontext der formalen Beziehungsphänomene in Größe, Farbton, Gerichtetheit in Fläche und Raum, optischem Gewicht und Transparenz. Die Wirklichkeit der Farbe ist abhängig von den Wechselbeziehungen mit dem jeweiligen Umfeld. So ist bei Gabriele Straub Farbe nicht nur Ursprung der Form, sie ist auch in ihren gegenseitigen Beeinflussungsprozessen visuelle Energie, die sich im Sehen verwirklicht.

