Eine Frau sitzt in einer Bar und trinkt, um zu vergessen. Sie berichtet vom Krieg und von der Hochzeit in jener Nacht, in der er begann. Ivana Sajko erzählt bewegend, kraftvoll und mit abgründigem Humor eine bittere Geschichte aus einer Welt in Trümmern. Das Hochzeitskleid wird in diesem Roman zu einem Utensil für alle Lebenslagen. Ivana Sajko zerschneidet es zu Verbänden für Verwundete und Damenbinden, sie schläft in ihm in einem Flüchtlingslager, verschmilzt mit ihm zur Siegesfahne und bedeckt sich damit, als sie nach dem Krieg ihren Bräutigam bei den Behörden suchen geht, die die Listen der Toten und Vermissten verwalten. Den Krieg erspürt sie mit ihrem Körper, sie denkt mit ihrem Körper und zeigt, dass es nicht reicht, Dinge zu »wissen« - man muss sie »spüren«, um sie zu verstehen. Aus der Perspektive einer Frau, die nichts mehr zu verlieren hat, denkt Sajko in diesem »Roman in acht Monologen für acht Schauspielerinnen in weißen Hochzeitskleidern « über die Unmöglichkeit der Liebe, das Warten auf den »Richtigen«, die Einsamkeit und die Heimatlosigkeit nach. »Atmosphärisch dicht und in einer starken, bildhaften, geradezu körperlichen Sprache macht Ivana Sajko das Trauma eiiner kriegszerstörten Frau spürbar, die ein "Minenfeld zwischen den Schläfen trägt, das im Begriff ist, jeder zeit zu explodieren.« Maike van Schwammen auf »ARTE« am 18.3.2008
Ivana Sajko Bücher





Ein Mann sitzt im Zug, auf der Reise von einem kleinen Ort irgendwo an der südlichen Küste Europas nach Berlin. Im Takt der ratternden Räder lässt er seinen Gedanken freien Lauf. Er erzählt eine Geschichte über die Unmöglichkeit eines erfüllten Lebens, gesellschaftlichen Aufstiegs und über die Hoffnung, diese doch zu erreichen. Das Ergebnis: ein Porträt eines Schriftstellers, der tief in unserer Epoche verwurzelt ist, einer Zeit, in der Grenzen und Grenzerfahrungen zum Alltag gehören und in der die Liebe als unmöglich und dennoch als letzte Rettung anmutet.Ivana Sajko legt eine furiose Erzählung vor, in der bittere Realität und Optimismus aufeinandertreffen – und Hoffnung aufkommen lassen. Meisterhaft übersetzt von Alida Bremer.
Ivana Sajko führt uns in einen Krieg zwischen Küche und Schlafzimmer: Er, ein arbeitsloser Humanist, versucht die Welt zu verändern und einen Liebesroman zu schreiben. Sie, eine passable Schauspielerin, hat den sicheren Job im Theater gekündigt und kümmert sich um das gemeinsame Kind. Er ist berauscht, sie ist besorgt. Beide kreisen sie umeinander und dem Abgrund entgegen. Ausgezeichnet mit dem Internationalen Literaturpreis 2018.
Familienroman
Die Ereignisse von 1941 bis 1991 und darüber hinaus
Vier Generationen und eine Erzählerin, die sich den Tücken der Erinnerung stellt. Ivana Sajko erzählt vom Partisanenkampf im Zweiten Weltkrieg, von der Titozeit und vom Himmel über Zagreb, vom letzten Krieg in Europa und von Liebe und Tod. Ratlosigkeit und Hoffnung wechseln sich ab mit Idealismus und Enttäuschung, das Private kreuzt das Öffentliche, die Geschichte einer kleinen Familie die große Geschichte unseres Kontinents.