Ein Stahlunternehmer stirbt bei einem Helikopterabsturz, sein randvoll mit Geld gefüllter Aktenkoffer verschwindet ohne jede Spur. Unfall oder Überfall? Im letzten Teil von Alan Pauls Argentinien-Trilogie bedingt Geld alles: Großzügigkeit und Gewalt, Kapitalflucht und Strafe, Traum und Korruption. Nicht nur in der Öffentlichkeit, in der die wildesten Hypothesen über den Absturz kursieren, auch im Leben des Erzählers dreht sich alles um das liebe Geld. Sein Vater verdient ein Vermögen beim Pokern und ist im Labyrinth der Finanzspekulationen zu Hause wie ein Fisch im Wasser. Seine Mutter hingegen heiratet wieder und verprasst ihr kleines Erbe für einen aufwendigen Lebensstil und ein Sommerhaus, das den letzten Cent verschlingt. Und der Erzähler muss am Ende immer dafür bezahlen – in jeglicher Hinsicht. Schulden, für die niemand einsteht, undokumentierte Darlehen, absurde Investitionen und geheime Geschäfte. »Geschichte des Geldes« ist eine intensive und dringliche Betrachtung von menschlichem Verlust und verborgenen Ökonomien.
Alan Pauls Reihenfolge der Bücher
Alan Pauls, Absolvent der Literaturwissenschaft, ist ein gefeierter argentinischer Autor. Seine Romane, Essays und Kurzgeschichten zeichnen sich durch tiefgründige Erkundungen der menschlichen Psyche und gesellschaftlicher Themen aus. Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit hat sich Pauls auch der Lehre der Literaturtheorie, der journalistischen Arbeit und dem Verfassen von Filmskripten gewidmet. Sein unverwechselbarer Stil und seine scharfsinnigen Beobachtungen machen ihn zu einer bedeutenden Stimme in der zeitgenössischen lateinamerikanischen Literatur.






- 2016
- 2012
Aber jedes Mal, wenn die Frisur sich auswächst, droht wieder alles aus den Fugen zu geraten. Bis Celso auftaucht, ein genialischer und zugleich kleptomanischer Friseur, der durch seine Frisierkunst verspricht, den Traum von der ewigen Jugend Wirklichkeit werden zu lassen. Die Utopie eines ewig unveränderlichen Haars ist jedoch die Perücke, und eine solche führt uns geradewegs in eines der finstersten Kapitel der argentinischen Geschichte. Alan Pauls geboren 1959 in Buenos Aires, hat Literatur gelehrt, daneben Drehbücher, Filmkritiken, Essays und sechs Romane geschrieben. Er arbeitet als Kulturkolumnist für eine Tageszeitung und moderiert eine Fernsehsendung. Sein Werk ist in 14 Sprachen überSetzt worden.
- 2010
Als Kind ist er ein glühender Sozialist im Superheldenkostüm. Und auch später solidarisiert er - der Wand an Wand mit einem militärischen Folterer wohnt - sich heroisch mit den Schwachen und Verfolgten, und dabei weint er gern und viel. Doch als er Jahre später den Putsch gegen Allende im Fernsehen verfolgt, versiegen ihm plötzlich die Tränen. Und verwirrt hält er eine bitterböse Rückschau auf die kuriosen Stationen seiner politischen Prägung. Die »Geschichte der Tränen« erzählt eine verstörende Episode der argentinischen Geschichte. Und dabei macht sie, inmitten des lärmenden Getöses der Politik, die leisen Töne des Privaten hörbar.
- 2009
Nach zwölf Jahren vollkommener Liebe trennen sich Rímini und Sofía. Rímini entdeckt das Begehren neu und wirft sich mit einer jüngeren Frau in eine rauschhafte Suche nach der verlorenen Zeit. Doch seine Liebe zu Sofía ist nicht gänzlich erloschen, und als Sofía überraschend in sein Leben zurückkehrt, trägt die frühere Liebe das Antlitz des Entsetzens. In einem Inferno aus emotionaler Erpressung und Verrat erscheint sie ihm ein ums andere Mal als Rachegespenst – um ihn zurückzuerobern, zu quälen, vielleicht zu retten.