1973 gründeten Manfred Nehrer und Reinhard Medek ein erfolgreiches Architekturbüro in Wien. Nach Medeks Tod übernahmen Herbert Pohl und Sasa Bradic und benannten es in "NMPB Architekten" um. Der Tätigkeitsbericht zeigt die Vielfalt der Projekte, von öffentlichen Bauten bis zu Wohn- und Bürogebäuden, geprägt von einer Philosophie der Flexibilität und Effizienz.
Der Bankrott der Wiener Werkstätte 1932 stellte für Josef Hoffmann einen tiefen Einschnitt dar, da er einen Teil seiner Lebensgrundlage verlor. Um mit diesem Trauma umzugehen, strebte Hoffmann nach einer Wiederbelebung der Werkstätte, wobei die Symbiose von Kunst und Handwerk sowie die hohe Qualität der Produkte zentrale Elemente seines Schaffens blieben. Trotz der Herausforderungen durch neue, kostengünstige Produkte gelang es ihm, den Wiener Stil und die Handwerkskunst mit zeitgenössischen Strömungen zu verbinden und seine Vision fortzuführen.
Der Architekt und ‚Kunstgewerbler‘ Josef Hoffmann – Schüler von Otto Wagner, Mitbegründer der Secession, der ‚Wiener Werkstätte‘ sowie des Österreichischen und Deutschen Werkbunds – galt und gilt als einer der produktivsten Formerfinder, als ein begnadeter Meister des Entwurfs auf jedem Gebiet: Die Freude an der Form ist bei ihm von der Freude am Spiel nicht zu trennen. Schon 1928 befand ein amerikanischer Architekturkritiker, dass kein lebender Architekt Europa stärker geprägt habe als Hoffmann. Wiewohl Hoffmann früh eine international anerkannte Persönlichkeit war, ist noch heute wenig bekannt, was er selbst über sein Schaffen und Leben dachte. Lange hielt sich das Gerücht, dass er sich nicht oder kaum schriftlich geäußert hat. Dieses Buch widerlegt endlich diese unrichtige Annahme. Wenngleich nicht polemisch zugespitzt wie Loos‘ Texte, sind Hoffmanns aufschlussreiche Schriften geeignet, den Gründen für seine große Wirkung näherzukommen. Übrigens befand die kluge, weltgewandte Berta Zuckerkandl, die des Architekten Textschaffen einige Jahrzehnte lang begleitete: Bei Josef Hoffmann sind Stil und Persönlichkeit eins. Der weltberühmte Architekt Josef Hoffmann fusionierte Zweck und Zierde zu zeitloser Schönheit. Allein schon dadurch ist er aktuell wie nie.
„Einen verteufelt guten und phantasievollen Dichter“ nannte Friedrich Achleitner seinen Freund und Architektenkollegen Wilhelm Holzbauer. Dieser Band würdigt – posthum – das schriftstellerische Erbe eines der Großen der österreichischen Nachkriegsarchitektur, dessen bauliche Hinterlassenschaften bereits mehrere Bücher füllen. Ein Leben lang trieb den Vielbauer, der zugleich ein umfassend gebildeter und belesener Mensch war, das Schreiben um; mit Tiefgang, Verve und Witz ging er es an. Aus einem großen Konvolut haben die Herausgeber ihre Auswahl getroffen: Autobiografisches, Essays zu seinen eigenen Bauten, Aufsätze und Texte zur Architektur ganz allgemein, begleitet von (persönlichen) Fotografien und Skizzen – mithin mehr als ein halbes Jahrhundert Architekturgeschichte. Holzbauer at his best!
Der österreichische Pavillon bei der Internationalen Kunstgewerbeausstellung in Paris 1925 präsentiert nicht nur Kunst, sondern spiegelt die Weltanschauung eines genialen Volkes wider. Die Architektur, entworfen von Josef Hoffmann, wird als so einfach beschrieben, dass sie keiner Kritik bedarf. Sie erinnert an eine afrikanische Wüstenschanze, gefertigt aus Beton mit charakteristischen horizontalen Wellenlinien, die den Österreichern besonders am Herzen liegen. Die Ausstellung, die von Anfang Mai bis Anfang November stattfand, gilt als erste ihrer Art nach dem Ersten Weltkrieg und umfasst rund 140 Pavillons auf einem 30 Hektar großen Gelände zwischen dem Hôtel des Invalides und den Champs Elysées. Mit etwa 16 Millionen Besuchern, was durchschnittlich 90.000 pro Tag entspricht, zieht sie ein breites Publikum an. Die österreichische Teilnahme, mit rund 220 Ausstellern, wird durch bedeutende finanzielle Unterstützung sowohl von christlichsozialen als auch sozialdemokratischen Körperschaften ermöglicht, was diese Veranstaltung zu einer der wenigen gemeinsamen Unternehmungen der politisch gespaltenen Lager in Österreich macht. Daher hat die Ausstellung aus österreichischer Sicht eine bemerkenswerte politische Bedeutung.
Zwei Kirchen, 1.500 Wohnungen und die Planung von Stadtquartieren für rund 5.000 Wohnungen umfasst das Werk des Wiener Architekten Otto Häuselmayer. Hinzu kommen eine Brücke, Nutzbauten, Platzgestaltungen und die international viel beachtete Überdachung der archäologischen Ausgrabungen in Ephesos. Sie wirkt im Kontext seines Werkes wie eine retrospektive Stadtintervention. Auch der Entwurf für das Linzer Musiktheater fehlt nicht, welches bereits juriert und beauftragt war, für das jedoch in letzter Sekunde der Auftrag zurückgezogen wurde: als Bauernopfer eines politischen Ränkespiels. Das Buch dokumentiert erstmals Häuselmayers Bauten, die sich bei den Nutzern größter Beliebtheit erfreuen, da er mit Liebe zum Detail plant und zugleich den urbanen Kontext berücksichtigt.
Das Palais Modena, zwischen 1658 und 1678 erbaut und seit einem Jahrhundert Sitz des Bundesministeriums für Inneres, ist ein bedeutender Ort der österreichischen Geschichte. In den prunkvollen Räumen, die 1944 durch Bombenangriffe beschädigt wurden, hat sich viel Historisches abgespielt. Vor 1919 war das Palais unter anderem Sitz der Zensurbehörde. Die Chronik des Hauses ist sowohl politisch als auch bürokratisch geprägt. Der Bildband „Das Palais Modena. Einblicke aus dem Inneren“ erzählt visuell die Geschichte dieses Hauses. Der klassizistische Bau, umgestaltet zu Beginn des 19. Jahrhunderts, präsentiert heute zeitgenössische Kunst und aktuelle Gestaltungen. Historische Bilder, Pläne und moderne Aufnahmen zeigen nicht nur die Schönheit des Palais, sondern bieten auch Einblicke in die Arbeitsstätte des Innenministers und der Sicherheitsverwaltung. Seit 2000 wird das Palais renoviert, um den klassizistischen Prachtbau wieder erstrahlen zu lassen. Die Sala terrena, bis 2004 verborgen, wird neu präsentiert, und die hauseigene Kapelle wurde restauriert und modern ergänzt. Der Bildband zeigt, wie Sicherheit und Kunst harmonieren können, und verdeutlicht, dass der kunsthistorische Reichtum des Hauses die rationale Arbeit des Ministeriums bemerkenswert ergänzt. Diese Sammlung von Bildmaterial zeugt von der besonderen Atmosphäre des Palais.
Das Wandtafelwerk für Schule und Haus besteht aus 40 großformatigen Farblithographien, die von 1903 bis 1916 von der k. k. Hof- und Staatsdruckerei gedruckt und verlegt wurden. Die Blätter sollten nicht nur als didaktisches Unterrichtsmittel Verwendung finden, sondern vor allem zur ästhetischen Erziehung Jugendlicher und Erwachsener dienen. Mit ihnen sollte gute Kunst zu für jedermann erschwinglichen Preisen erhältlich sein. Das Wandtafelwerk steht in engem Zusammenhang mit der Kunsterziehungsbewegung, die ein Teil der um 1900 in ganz Europa einsetzenden Lebensreformbewegungen ist. Mit Kongressen, Ausstellungen und Publikationen wurde das von einem tiefen aufklärerischen Humanismus getragene Gedankengut der führenden deutschen, englischen, französischen und österreichischen Pädagogen und Kunstwissenschaftler verbreitet. Um zu hochwertigen, künstlerischen Entwürfen zu gelangen, wurden Wettbewerbe unter Künstlern ausgeschrieben, die teilweise Mitglieder des Hagenbundes und der Secession waren. Heute zählen die im Kunsthandel und bei Sammlern beliebten Blätter des Wandtafelwerks ohne Zweifel zum Schönsten und Prächtigsten, das je auf diesem Gebiet geschaffen wurde.