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Evelyn Grill

    15. Januar 1942 – 15. Oktober 2024

    Evelyn Grill zählt zu den bedeutendsten österreichischen Erzählerinnen, die für ihren schwarzen Humor und die Beschäftigung mit eigenwilligen Charakteren geschätzt wird. Ihre Werke zeichnen sich durch eine einzigartige Atmosphäre und eine tiefe Auseinandersetzung mit der menschlichen Psyche aus. Grill beherrscht die Kunst der Sprache meisterhaft, erschafft eindringliche Bilder und regt die Leser an, über die Komplexität des Lebens nachzudenken. Ihr Schreiben bietet eine scharfe Weltsicht, bewahrt dabei aber stets einen Hauch von Ironie und Distanz.

    Der Sammler
    Ins Ohr
    Vanitas oder Hofstätters Begierden
    Der Sohn des Knochenzählers
    Winterquartier
    Fünf Witwen
    • Fünf Witwen

      Erzählungen

      4,0(2)Abgeben

      GRANDIOSE BEZIEHUNGSSTUDIEN Ein Kurzurlaub in Paris - das klingt für Isa nach Kultur und Shopping! Ihr Mann, der Wissenschaftler, hat aber ganz andere Pläne: Er wittert die Chance auf eine wissenschaftliche Sensation - und seine Frau soll ihn dabei unterstützen. Mit ihrem weiblichen Charme soll sie ihm dabei helfen, die letzten Geheimnisse jenes berühmten Dichters zu ergründen, dessen Leben und Werk er seit Jahren erforscht. Widerwillig spielt Isa mit - und spinnt dabei heimlich einen perfiden Racheplan … GRANDIOSE BEZIEHUNGSSTUDIEN Evelyn Grill ist eine MEISTERHAFTE BEOBACHTERIN VON ZWISCHENMENSCHLICHEN BEZIEHUNGEN. Mit unbestechlich scharfem Blick und staubtrockenem Witz zeigt sie in ihren Erzählungen, was unter der scheinbar ruhigen Oberfläche von Ehen und Familien schwelt und brodelt: die kleinen Bosheiten und versteckten Revanchen, die nie ausgesprochenen und dennoch unübersehbaren Familienkonflikte, die klägliche Suche nach dem kleinen Beziehungsglück. Evelyn Grill erzählt ihre Geschichten KLUGER IRONIE UND SCHWARZEM HUMOR, mit viel Sympathie für die kleinen Absurditäten des ganz gewöhnlichen Lebens und für die Schrullen ihrer Figuren. So werden diese Szenen von den Kampfschauplätzen des Familien- und Ehelebens zu einem GROSSEN, ERHELLENDEN VERGNÜGEN. „Das Böse liegt Evelyn Grill. Und sie braucht nicht viel Raum, um es zu entfalten.“ FALTER, Kirstin Breitenfellner

      Fünf Witwen
    • "Ihre Finger zittern, als sie das Kleid der Lotte Spannring säumt. In ihrem erregten Zustand wagt sie die Stiche, die auf dem feinen Gewebe unsichtbar bleiben müssen, nicht mehr zu machen. Max, denkt sie zum ersten Mal. Max! Da hat sie einen Namen, der zu ihr gehören könnte, der sich an ihren heften ließe. In diesem Augenblick wünscht sie sich den Mann ins Zimmer. Komm! sagt sie. Jetzt könnte sie ihm ihre Antwort geben. Sie ist bereit. Du, flüstert sie, und denkt sich als Frau Leimer. Schluß mit dem Fräulein Roswitha."§Eine Geschichte aus der österreichischen Provinz, die Geschichte eines beschädigten Frauenlebens. Roswitha, von Beruf Änderungsschneiderin, 42 Jahre alt, alleinstehend, ist gehbehindert, ihr ganzer Stolz sind ihre schönen Finger. Es geschieht nichts Besonderes in ihrem Leben, bis eines Tages das Pfarrhaus, in dem sie lebt, renoviert wird und plötzlich Max auf dem Gerüst steht. Mit einem Heiratsantrag überrumpelt er Roswitha, er zieht bei ihr ein. Vom Heiraten ist bald nicht mehr die Rede, er will doch nur ein "Winterquartier". Max ist grob und von der Umgebung ist kaum Hilfe zu erwarten. Das Unheil nimmt seinen Lauf.

      Winterquartier
    • Der Sohn des Knochenzählers

      • 131 Seiten
      • 5 Lesestunden
      3,7(3)Abgeben

      Titus’ Mutter verschwindet auf mysteriöse Weise. War es Flucht, ein Unfall oder gar Mord? Acht Monate ist es her, dass Titus’ Mutter spurlos verschwand. Als Italienerin war sie im Dorf eine Fremde geblieben. Der Vater hatte sie von einer Forschungsreise mitgebracht. Nun kursieren Gerüchte, Vermutungen: Hat der See sie verschluckt, ist sie mit einem Liebhaber durchgebrannt oder wurde sie Opfer eines Verbrechens? Titus ist schon seit Jahren ein Außenseiter. Durch ein Brandmalgezeichnet, meidet er die Menschen. Das Angebot, dem neuen Totengräber zu assistieren und bei ihm zu wohnen, erscheint ihm als Möglichkeit, der Enge des Vaterhauses zu entkommen. Doch der Totengräber ist kein Unbekannter. Evelyn Grill führt ihre Leser in eine düstere Welt voller Geheimnisse. Fesselnd bis zum großen Knall!

      Der Sohn des Knochenzählers
    • Nicht Liebe war es, was den aufstrebenden Juristen Alois Hofstätter in die Ehe mit der Schauspielerin Olga trieb, der ein ganzes Stück älteren Witwe eines verstorbenen Klienten: es waren ihr Ansehen und ihr Vermögen, ihre leicht angereifte erotische Ausstrahlung und der nicht zu vernachlässigende Umstand, daß sie ein Kind von ihm erwartete. Hofstätters wahre und ewige Liebe gilt der Kunst und seine Leidenschaft dem Spiel, seit er kurz und glücklos einem jungen Mann verfiel, der seine Begierden nicht nur auf sich selbst, sondern auch ins Kasino zu lenken wußte. Die Gattin hält ihn schuldenfrei, und das Kind ist mittlerweile zu einem Jüngling herangewachsen, an dem sich die Sinne des praktizierenden Ästheten schadlos halten können, an dem sie einen Ausgleich finden für die körperlichen und seelischen Zumutungen der welkenden Gefährtin. Doch das Gefüge der großbürgerlichen Scheinwelt, welche die dekadenten Eitelkeiten der beiden befriedigt, ist brüchig: im Spannungsverhältnis zwischen äußerlicher Repräsentation und dem inneren Ungenügen, ja der immer weniger zu unterdrückenden Feindschaft, wachsen sich die Konflikte eines „falschen“ Lebens zu einem erbitterten Machtkampf aus, der schließlich in die Katastrophe führt. Mit schonungslosem Blick zeichnet Evelyn Grill das Porträt eines ebenso kaltschnäuzigen wie bemitleidenswerten Dandy, dem die Ästhetisierung des Alltags die Erziehung der Gefühle ersetzt. Die angemessene Empörung über das amoralische Verhalten ihres Protagonisten liefert die Autorin nicht mit; sie muß Sache des Lesers bleiben.

      Vanitas oder Hofstätters Begierden
    • Ins Ohr

      Erzählung

      3,0(5)Abgeben

      »Zu unserem 20. Hochzeitstag hatte mich mein Mann zu einem feinen Abendessen eingeladen. Als mein Mann das Glas erhob und sagte: ›Ich nehme die heutige Gelegenheit wahr, dir zu sagen, was ich bisher nur im stillen mit mir herumgetragen habe. Ich habe die Absicht, mich von dir zu trennen. Deshalb möchte ich mit dir auf die Jahre anstoßen, die noch vor uns liegen und die wir getrennt voneinander verbringen werden‹, glaubte ich, daß es sich dabei nur um einen schlechten Scherz handeln konnte und lachte etwas forciert.« Ein grausamer Einschnitt im Leben der 52jährigen Elfriede Schweiger, Mutter eines erwachsenen Sohnes – und eine Chance. Die Verlassene studiert Jura und eröffnet eine eigene Kanzlei, aus der Hausfrau wird eine Karrierefrau. Aber neue Männer treten in ihr Leben und damit neue Probleme. Ins Ohr ist das Protokoll einer Frau im Umbruch und im Aufbruch. Evelyn Grill legt die seelischen und körperlichen Befindlichkeiten dieser Frau frei. Beschreibt Momente von Hoffnung, Enttäuschung, Verliebtheit, Selbstzweifel, Größenwahn. Zeichnet das Diagramm einer Frau in den besten Jahren.

      Ins Ohr
    • 3,4(12)Abgeben

      Evelyn Grill erzählt die berührende Geschichte eines „Messie“ im Widerstand gegen unsere Wegwerfgesellschaft: Alfred Irgang ist Sammler. Er sammelt schlichtweg alles, was ihm in die Hände fällt: alte Zeitungen, neuwertige Zahnprothesen und andere Dinge, die seine Mitmenschen unbedacht der Müllabfuhr überantworten. Entsprechend vollgeräumt sind auch seine Wohnung und diverse Kellerabteile, was zu beträchtlichen Schwierigkeiten mit der Hausverwaltung führt, ihn aber nicht daran hindert, weiter auf die Jagd nach Kostbarkeiten zu gehen. Weiß nicht ein achtlos entsorgtes Damenmieder ebenso viel zu erzählen wie ein Biedermeiersekretär? Mit feiner Ironie führt Evelyn Grill in ihrem Roman eine Welt vor, in der die Devise „leben und leben lassen“ von der Gier nach Vereinnahmung eines Unangepassten zu Grabe getragen wird.

      Der Sammler
    • Eine alte Frau sitzt in ihrem Lehnstuhl, ihre Gedanken gehen zu ihrer Tante Paula, von der sie dieses Möbelstück geerbt hat, und zu ihrer eigenen aufgezwungenen Einsamkeit. Denn es herrscht Pandemie und sie ist zur „vulnerablen Person“ erklärt worden. Als solche wird sie vorsorglich abgesondert und „keimfrei aufbewahrt“, vielleicht wird sie unter dieser Schutzglocke ja hundert Jahre alt. Tante Paula hingegen ist keine fünfzig geworden, sie wurde deportiert und der Lehnstuhl ist alles, was von ihr geblieben ist. Zwischen glasklarer Erkenntnis und zunehmender Verwirrung kreist das Denken der alten Frau um das Leben, das geschützt wird, und jenes, das als „unwert“ bezeichnet wird, um gesellschaftliche Gewalt – und um das Glück, von niemandem behelligt zu werden.

      Der Nachlass
    • Begabt ist der Junge gewiss, den „kleinen Mozart“ nennen sie ihn in dem Städtchen. Doch jetzt sitzt er im Gefängnis – zu Unrecht? Schicht für Schicht steigen wir in die Tiefen seiner Erinnerung. Mit geradezu qualvoller Raffinesse enthüllt Evelyn Grill, wie aus einem Jungen, der ohne Freunde und ohne Mutter bei seinen Großeltern aufwuchs, der von seinem Opa, dem Schuldirektor, einer Autorität im Ort, aufgezogen und gefördert, gehätschelt und erniedrigt wurde, ein Verdächtiger, vielleicht ein Mörder wurde. Denn die Oma ist tot, erschlagen mit einer Hacke, und der Opa, der war im Wirtshaus, als es geschah. Meisterlich zieht Evelyn Grill die Fäden dieses grausamen Romans über die alltägliche Gemeinheit und die Sehnsucht nach Anerkennung.

      Der Begabte
    • BEGEGNUNG VOR MALERISCHER PRAGER KULISSE Als Adrian die einwöchige Bildungsreise nach Prag antritt, wagt er nicht zu träumen, was ihm dort wenig später widerfährt: Er begegnet Vera, und plötzlich kehrt Farbe in sein Leben zurück. Fern von daheim, wo die todkranke Ehefrau zu pflegen ist und die beiden Söhne Probleme machen, fühlt sich der erfolgreiche Germanistikprofessor vom ersten Augenblick an von der jungen Schriftstellerin angezogen. Wieder zu Hause, will ihm das schöne schmale Gesicht mit den braunen Augen nicht aus dem Kopf gehen. Er bannt seine aufkeimende Sehnsucht in Briefen, die Vera ab nun regelmäßig erreichen. Sanft, aber eindringlich nähern sich die beiden aneinander an, in leidenschaftlichen Botschaften in eine andere Welt. DIE GESCHICHTE EINER SEHNSUCHT MIT BERÜHRENDEM FEINGEFÜHL ERZÄHLT Nicht nur Adrian, auch Vera ist gefangen in beengten Verhältnissen, kontrolliert vom patriarchischen Ehemann. Die Briefe des Professors treffen sie mit ebensolcher Wucht wie ihn die ihren. Es sind Briefe voller Sehnsucht, die sie austauschen, einer Sehnsucht weniger nach Liebe als nach dem Gefühl der Liebe, das beide so lange nicht verspürt haben. Wird der Wunsch, diese Liebe zu leben, letztendlich stärker sein als die Skrupel, das Vertraute zu verlassen? Evelyn Grill, Autorin der erfolgreichen Romane „Vanitas oder Hofstätters Begierden“ und „Der Sammler“, erzählt die Geschichte dieser besonderen Liebe mit viel Feingefühl und berührendem Ernst - ein tiefschürfendes Leseerlebnis.

      Immer denk ich deinen Namen
    • Das Antwerpener Testament

      • 316 Seiten
      • 12 Lesestunden

      Ein Jahrhundert, eine Familie, eine Ehe. Und nichts als Lügen. Als Henriette Stanley stirbt, ist die Familie, die sich um ihr Grab versammelt, schon nicht mehr groß: Da ist Harry, ihr „geistesgestörter“ Sohn, auf dem einst die Hoffnungen der Familie, Reeder aus Antwerpen, lagen. Da ist ihre Tochter Ann mit ihrem deutschen Mann, deren Ehe Henriette nicht verhindern konnte, obwohl sie die Verbindung nach dem Krieg um ihr Erbe aus Belgien gebracht hat. Und da ist die Schwester ihres Mannes, der vor vielen Jahren unter mysteriösen Umständen verschwunden ist. Niemand spricht mit ihr, aber sie allein weiß, was aus ihrem Bruder geworden ist und was in dem Testament aus Antwerpen wirklich gestanden ist. Und sie weiß auch, dass jede Anstrengung, vergessen zu wollen, vergebens ist. Dieser Roman ist ein großes Gemälde, und Evelyn Grill beweist darin ihre ganze Meisterschaft. Sie erzählt die Geschichte einer Ehe, den Roman einer Familie voller Risse, in denen die Abgründe eines ganzen Jahrhunderts erkennbar werden.

      Das Antwerpener Testament