Einen höheren chinesischen Provinzbeamten verfolgen immer häufiger Albträume aus seiner gewalttätigen Vergangenheit in Zeiten der Kulturrevolution. Dabei hat er eigentlich, im Sinne von Xi Jinpings Ideen von einer „verjüngten Gesellschaft“, den Auftrag, die Vergangenheit ruhen zu lassen und ein neues China zu erschaffen. Aber er kann nicht vergessen, dass er seine eigenen Eltern verraten hat…In einer schneidenden, Orwell'schen Satire auf Präsident Xi Jinpings „Traum von China“-Propaganda zeigt Ma Jian, was für Mächte da am Werk sind: China heute ist ein totalitärer Überwachungsstaat modernster Prägung mit einer Mischung von nationalistischer Ideologie, grenzenlosem Materialismus und einer Herrschaft durch Gewalt und Lügen. In diesem Roman, der Kunst und Aufruf zum Kampf zugleich ist, verbindet sich die tragische und absurde Realität mit den Kräften des Mythos und der Phantasie zu einem ungeschönten Porträt des Landes an der Schwelle zur Weltherrschaft.
Jian Ma Reihenfolge der Bücher
Ma Jian ist bekannt für seine unerschrockene Auseinandersetzung mit dem modernen China. Seine Werke erforschen oft Themen wie politische Unterdrückung und persönliche Erlösung und fangen die Spannung zwischen Tradition und Modernisierung ein. Jians Stil zeichnet sich durch rohe Ehrlichkeit und scharfe Beobachtung der menschlichen Psyche unter Zwang aus. Sein Schreiben dient als eindringlicher Kommentar zu den sozialen und politischen Veränderungen im heutigen China.






- 2019
- 2015Ein bewegender Roman über das Leben der einfachen Menschen im China von heute. Weit entfernt vom chinesischen Wirtschaftswunder und den hellen Lichtern von Peking und Shanghai liegt ein riesiges ländliches Hinterland, das die brachialen Folgen von Industrialisierung und Ökonomisierung zu tragen hat. Dort leben die Bäuerin Meili und ihr Mann Kongzi, ein Nachkomme von Konfuzius in der sechsundsiebzigsten Generation. Die beiden wollen neben ihrem ersten Kind, einem Mädchen, einen Sohn, um das Erbe fortzusetzen. Da Ihnen die Behörden, die für alle die Ein-Kind-Ehe vorschreiben, mit Zwangssterilisation drohen, fliehen sie. Auf dem Jangtse, einem letzten Hort staatlicher Unorganisiertheit und mithin gewisser Freiheiten, führen sie ein illegales Tagelöhner- und Flussnomadenleben. Jahrelang schlagen sie sich auf vergifteten Gewässern und in ruinierten Landschaften durch, bevor sie schließlich auf einem Müllplatz für die Ausschlachtung westlichen Elektronikschrotts landen... Bei Ma Jian stehen die einfachen Menschen im Vordergrund und ihre dramatischen Schicksale im Zuge eines gewaltigen politischen Umbruchs. Sein erschütternder Roman über ihr Leben ist Geschichte von unten; es ist auch die Geschichte des Jangtse, seiner ökologischen Krisen durch Staudammbau und Begradigung; es ist die Geschichte der chinesischen Industrialisierung und des Preises, den die Menschen dafür zu zahlen haben - ein ungeschminktes, schockierendes Porträt von China im Wandel. 
- 2009«Peking-Koma ist nicht nur die poetische Betrachtung eines Landes, das sich an einem einschneidenden Moment in seiner Geschichte befindet, sondern erinnert auch daran, dass jeder Mensch das universelle Recht auf Erinnerungen und Hoffnungen hat. Es ist in jeder Hinsicht ein bahnbrechender Roman.» The Telegraph «Ma Jian ist eine der wichtigsten und mutigsten Stimmen der chinesischen Literatur.» Literaturnobelpreisträger Gao Xingjiang 
- 2009Red dust- 422 Seiten
- 15 Lesestunden
 Erstmals auf Deutsch: Der preisgekrönte, legendäre literarische Reisebericht des berühmten Autors der chinesischen „lost generation“. Von Beijing in die weiten Steppen des Westens, von heiligen Bergen in Urwälder und Schluchten, von den verlassenen Ruinenstädten der ehemaligen Seidenstraße in die vibrierenden, überbevölkerten Städte der Südküste. Ausgezeichnet mit dem Thomas Cook Travel Book Award. „Wenn Sie dieses Jahr nur für ein Buch aus China Zeit haben, lesen Sie Roter Staub.“ Financial Times „Eine der wichtigsten und mutigsten Stimmen der chinesischen Literatur.“ Gao Xingjian, Nobelpreisträger 
- 2007Stufen des Ich-Seins- 182 Seiten
- 7 Lesestunden
 Im Überschreiten von Grenzen und Distanzen gelingt es dem explizit transkulturellen Grundansatz dieser Studie, umfängliche und ungewohnte Einblicke in Hermann Hesses Denken und Dichtung aus fernöstlicher Sicht anhand des jeweiligen Ich-Verständnisses zu gewinnen. Das macht auch Hesses großen Erfolg bei seiner getreuen ostasiatischen Leserschaft verständlich. Am Beispiel des maßgeblichen, fast altersgleichen chinesischen Philosophen Feng You-Lan wird zugleich erkennbar, wie das neuere fernöstliche Denken sich einer spezifisch westlichen Kategorie stetig und behutsam annähert: der des philosophischen Selbstbewusstseins und seiner Herkunft, womit auch Hesse sich auseinander setzte. In beiden Fällen findet sich ein je eigenes Konzept von Stufen bei der Entwicklung und Modellierung des Ich-Verständnisses. Gleichsam virtuell gelangen sie hier zu wechselseitiger Erhellung in Dialog und Austausch.