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Emil Cioran

    8. April 1911 – 20. Juni 1995

    Emil Cioran ist bekannt für seine aphoristischen und essayistischen Erkundungen tiefgreifender existentieller Themen wie Verzweiflung, Einsamkeit und die Natur der Geschichte, die oft in metaphysische Gefilde vordringen. Ursprünglich auf Rumänisch schreibend, zeigte sein frühes Werk lyrische Meditationen, beeinflusst von deutschen Romantikern und Philosophen wie Nietzsche und Schopenhauer. Nach seinem Umzug nach Paris nahm er das Französische an und betrachtete es als eine strenge, fast einschränkende Form, die ihm half, seine Exzesse zu zügeln und seine philosophische Präzision zu verbessern. Seine späteren französischen Schriften, die sich durch einen klassischen Stil auszeichnen, setzten die Sezierung seiner hartnäckigen Obsessionen mit zunehmender Distanz fort und brachten ihm Anerkennung für seine intellektuelle Subversion und seinen ironischen, wenn auch bitteren Humanismus.

    Emil Cioran
    Aufzeichnungen aus Talamanca.
    Werke
    Von Tränen und von Heiligen.
    Notizen 1957-1972
    Widersprüchliche Konturen
    Der Absturz in die Zeit
    • 2018

      »Von Tränen und von Heiligen«, 1937 auf rumänisch geschrieben, erschien 1987 in einer französischen Übertragung, die Cioran selbst so eingehend überarbeitet hat, daß aus ihr gleichsam ein Originaltext geworden ist. Der balkanisch exzessive Polemiker-Dichter wird fünfzig Jahre später vom französisch strengen Stilisten gebändigt, der junge, von einer religiösen Krise aufgewühlte Cioran wird vom Experten des ironischen Durchblicks, vom geschundenen Sezierer in die Schranken gewiesen, aber keineswegs neutralisiert.

      Von Tränen und von Heiligen
    • 2016

      Auch wenn er sich später von den Arbeiten seiner rumänischen Sturm und Drangzeit distanzierte, bleiben diese Ausätze, die hier erstmals auf Deutsch erscheinen, für das Verständnis des großen Autors wichtig. Zur französischen Ausgabe: Die Übersetzung von rund 30 Artikeln, zwischen 1932 und 1941 für mehrere rumänische Zeitschriften geschrieben, unter dem Titel „Apologie der Barbarei“, bringt einen Baustein mehr zur Kenntnis seines inneren Universums. Lange noch wird man Cioran lesen, weil er die Ambiguitäten zusammenfaßt und sie bis zur Weißglut bringt, was wir, die Westler im Grunde sind: armselige Gestörte, denen es aber gelungen ist, aus ihren Neurosen eine Kultur aufzubauen, bevor wir uns beeilten, sie wieder zu zerstören. Magazine Littéraire, Paris, 2016 „Wir waren eine Bande Hoffnungsloser im Herzen des Balkan.“ Cioran, 1949 „… er ist äußerst intelligent, ohne Vorurteile, zynisch und feige zugleich, unterhaltsam, charmant…“ Michail Sebastian über den jungen Cioran

      Apologie der Barbarei
    • 2015

      „Wer ist wie er? ... ein verzweifelter Privatnachdenker, der mit der Komik seiner Lage spielt ... Nur eines läßt der ins Scheitern verliebte Schriftsteller gelten: seine Notizen – ‚Ich werde mich an diese Cahiers klammern, denn sie sind der einzige Kontakt, den ich mit dem Schreiben habe.‘“ Hennning Ritter, Frankfurter Allgemeine Zeitung . „Was im autorisierten Werk nur anspielungshaft ausgedrückt ist, kann man nun namentlich identifi zieren... Die... nunmehr vollstän- dige Übersetzung der Notizen ist eine bedeutende verlegerische Leistung.“ Jürgen Große, Information Philosophie „Ohne Übertreibung läßt sich sagen, daß einem in diesem Band der eloquenteste Misantthrop des 20. Jahrhunderts begegnet.“ Roderich Schmitz, Junge Freiheit „Wortgewaltiger hat wohl niemand vor ihm die Verzweifl ung un- seres Seins beschrieben ...“ Peter Kampits, Wiener Zeitung

      Notizen 1957-1972
    • 2013

      Der zweite Teil des Leidenschaftlichen Leitfadens wurde nach E. M. Ciorans Tod 1995 entdeckt. Dieses späte, vielleicht letzte rumänische Buch – der Autor schrieb noch bis 1949 in seiner Muttersprache – bildet einen Übergang zu seinem französischen Werk. Es ergänzt sowohl das rumänische Frühwerk als auch das reife französische. Ciorans Denken eignet etwas fast selbstmörderisch Ehrliches, es ist ein Denken, das seinen Urheber nie aus den Augen verliert, das sich nie in leere, lebensferne Abstraktionen verliert. Leidenschaftlicher Leitfaden II enthält Seiten von ergreifender Intimität, unerschrockener Selbstoffenbarung. Andererseits kreist das Buch um Grund- und Schlüsselbegriffe des Cioranschen Denkens: um Schicksal und Liebe und, wieder und wieder, Musik und Tod. »Die sublunarischen Ergötzungen sind ausweglos; es sind Kammern mit verriegelten Türen ... Die Augenblicksgegend eines derartigen Ergötzens verwandelt … das Empfinden in die Loderasche eines rauchenden Alls. Vom Krampfen des Ichs bleibt nur ein abstraktes Pochen übrig wie eine Ironie der Mühsal des Erglühens – worin das Herz die Rolle eines Werkzeugs der herrlichsten Niederlagen spielt. Nichts überlebt die Liebe, die Wehmut, sie zu überleben, ausgenommen. Eine Wehmut, geweitet durch die Liebe zur Musik.«

      Leidenschaftlicher Leitfaden. Bd.2
    • 2011

      Was Cioran-Leser und Rezensenten in den letzten Jahren – nach Ciorans Tod und nach der Veröffentlichung fast aller Werke auf deutsch – vor allem interessierte, war der braune Fleck auf der weißen Weste des berühmten Skeptikers. Die Deutschlandartikel aus den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts zeigen ihn vor. Voll vitalistischer Emphase stürzt sich der jugendliche Autor auf deutschen Irrationalismus und nazistische »Revolution«. Er wünscht seinem Land eine Diktatur nach Hitlers Vorbild an den Hals. Nur so, argumentiert er, könne Rumänien aus Lethargie und geschichtlichem Abseits herausgerissen werden und sich Gestalt, Zukunft, ein Schicksal erobern. Von 1933 bis 1935 hält Cioran sich zu Studienzwecken in Berlin, München und Dresden auf. Bei aller Begeisterung für den Nationalsozialismus beschränkt er sich auf die Rolle des geschichtsphilosophisch interessierten Zuschauers. Borniertheit, Willkür, Gewalt und die Anzeichen dafür, daß alles ein böses Ende nehmen könnte, bleiben ihm nicht verborgen.

      Über Deutschland
    • 2010

      Mit seinen Aphorismen und Essays gehört E. M. Cioran, geboren 1911 in Rumänien, gestorben 1995 in Paris, zu den größten Stilisten und bedeutendsten Autoren der modernen französischen Literatur. Überraschend tauchte kürzlich in seinem Nachlaß ein Essay auf, den er 1941 in Frankreich schrieb – noch in rumänischer Sprache: Über Frankreich. (Ab 1947 schreibt Cioran nur noch Französisch.) »Ich glaube nicht, daß ich die Franzosen lieben würde, wenn sie im Verlauf ihrer Geschichte nicht einen derartigen ennui entwickelt hätten. Es ist aber kein unabsehbarer ennui, sondern ein ennui der Klarheit. Es ist die Mattigkeit, die sich einstellt, wenn man einmal kapiert hat, wie es läuft. Während bei den Deutschen Banalitäten als ordentlicher Stoff für Unterhaltungen durchgehen, ziehen Franzosen eine ansehnliche Lüge jeder dürftig formulierten Wahrheit vor.« Damit beginnt Über Frankreich. Indem der Rumäne über Frankreich, Frankreichs Kultur, Geschichte und Dekadenz schreibt, entwirft er zugleich ein ganz persönliches Programm, nämlich das der eigenen förmlichen Domestizierung. Über Frankreich, noch gespickt mit Ausbrüchen vitalistischen Elans, gesuchten Reflexionen, falschem Tiefsinn in Nietzsches Manier, ist auch ein raffinierter Essay über Dekadenz und die Bedingungen einer Renaissance – seiner, derjenigen Ciorans.

      Über Frankreich
    • 2008

      E.M. Cioran verbrachte 1966 einen Sommer in Talamanca, Ibiza, und fand dort nicht die erhoffte Ruhe. Stattdessen litt er unter Schlaflosigkeit und Hitze, was ihn zum Schreiben eines Tagebuchs über eine vergangene Liebe inspirierte. Sein Werk ist voller geistreicher Gedanken und Reflexionen über seine Befindlichkeit.

      Aufzeichnungen aus Talamanca.
    • 2008

      Die Quarto-Ausgabe enthält sämtliche Werke des großen Aphoristikers, die in Buchgestalt auf deutsch (in den Verlagen Suhrkamp und Klett-Cotta) erschienen sind. Dieser Band bietet im Vergleich zu den Einzelbänden eine Preisersparnis von 74%. »Ich glaube, daß ein Buch wirklich verletzen, daß es das Leben des Lesers auf die eine oder andere Weise verändern soll. Meine Vorstellung, wenn ich ein Buch schreibe, ist die, jemanden wachzurütteln, ihn zu geißeln. Da es so ist, daß die Bücher, die ich geschrieben habe, aus meinen Verstimmungen, um nicht zu sagen aus meinen Leiden hervorgegangen sind, ist es genau das, was sie dem Leser vermitteln sollen … Ein Buch soll alles erschüttern, alles infrage stellen.« Inhalt: Auf den Gipfeln der Verzweiflung Das Buch der Täuschungen Von Tränen und von Heiligen Gedankendämmerung Leitenschaftlicher Leitfaden Lehre vom Zerfall Syllogismen der Bitterkeit Dasein als Versuchung Über das reaktionäre Denken Geschichte und Utopie Der Absturz in die Zeit Die verfehlte Schöpfung Vom Nachteil, geboren zu sein Gevierteilt Widersprüchliche Konturen Der zersplitterte Fluch

      Werke