Das Buch führt in die ‚Soziologie der Bildung und Erziehung‘ ein. Hier wird der Konflikt zwischen den Fächern Soziologie und Erziehungswissenschaft als Ausgangspunkt genommen, um die Grundthesen von Klassikern und zeitgenössischen Theoretikern sowie die aktuellen Debatten vorzustellen. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Beziehung zwischen sozialer Ungleichheit und dem Bildungsprozess gelegt. Neue Diskurse um Raum und neue Medien werden erstmalig im bildungssoziologischen Kontext einführend dargestellt. Die 3. Auflage wurde zudem um ein neues Kapitel zum Thema Migration erweitert.
Martina Löw Bücher






Bahnhofsviertel, Straßenstrich, Sperrbezirk – hören wir das Wort »Prostitution«, denken wir auch in topographischen Kategorien. Das Feld ist insofern ein vorzüglicher Forschungsgegenstand der Raumsoziologie. Martina Löw und Renate Ruhne haben über Jahre hinweg das Frankfurter Bahnhofsviertel untersucht. In Interviews mit Prostituierten und Freiern, mit Anwohnern und Sozialarbeitern haben sie danach gefragt, welche Emotionen mit bestimmten Räumen verbunden sind und über welche subtilen sozialen Mechanismen das Gewerbe immer wieder neu als Feld des »Anderen«, des »Anormalen« konstruiert wird.
Martina Löw entwirft auf der Basis empirischer Untersuchungen und interdisziplinärer raumtheoretischer Reflexionen eine neue Soziologie des Raums. Ihr Konzept der »Dualität des Raums« zeigt, wie Einschließungen und Ausgrenzungen über Raum organisiert werden.
Soziologie der Städte
- 292 Seiten
- 11 Lesestunden
Im 21. Jahrhundert leben mehr Menschen in Städten als je zuvor, und eine globale Architektur führt dazu, dass Metropolen zunehmend ähnlicher werden. Gleichzeitig bemühen sich Politiker, Stadtplaner und Kulturschaffende, ihren Städten ein einzigartiges Profil im Wettbewerb um Einwohner, Investoren und Fördermittel zu verleihen. Diese Unterschiede zwischen den Städten beeinflussen, wie Aspekte wie Kindheit, Armut und sexuelle Orientierung erlebt werden. Städte prägen Lebenschancen und Alltagsroutinen: In Berlin hetzen die Menschen häufiger zur U-Bahn, während Münchener oft länger auf den nächsten Zug warten. Suchanfragen zeigen regionale Unterschiede in Interessen: Hamburgs Nutzer suchen nach „Lust“ und „Spaß“, während Berliner „Melancholie“ und „Kultur“ bevorzugen. Martina Löw untersucht die Stadt als Erkenntnisgegenstand und entwickelt die These, dass urbane Entwicklungen nur durch das Verständnis der „Eigenlogik“ von Städten erklärt und beeinflusst werden können. Um zu begreifen, wie eine Stadt funktioniert und welche Ideen dort entstehen und akzeptiert werden, ist es notwendig, sie als Organismus mit eigenem Charakter und „Gefühlsstruktur“ zu betrachten. Löw bietet zahlreiche empirische Beispiele und legt die Grundlagen für eine differenztheoretische Stadtsoziologie, in der Städte als eigenständige Objekte soziologischen Wissens verstanden werden.
Am Ende der Globalisierung
Über die Refiguration von Räumen
Die Globalisierung ist zur allgegenwärtigen Gewissheit geworden. Doch wie zutreffend ist das Konzept "Globalisierung", wenn zeitgleich nationale Grenzen gestärkt und transnationale Freihandelszonen ausgeweitet werden, wenn auf unterschiedlichen scales Territorien überwunden und zugleich territoriale Abgrenzungen neu gesetzt werden? Aktuelle Veränderungen als Refiguration von Räumen zu verstehen, ermöglicht die Analyse und Diskussion widersprüchlicher, spannungsreicher und konflikthafter räumlicher Prozesse und ihrer alltäglichen Erfahrung. Die interdisziplinären Beiträge des Bandes präsentieren theoretische und empirische Ergebnisse des Berliner Sonderforschungsbereichs 1265 "Re-Figuration von Räumen".--Frontcover
Das Buch untersucht Stadt und Raum aus soziologischer Perspektive. Es bietet einen Überblick über den derzeitigen Stand der Forschung zu beiden Themenfeldern. Die gängigen Konzepte der Stadtsoziologie werden durch die aktuelle Raumsoziologie ergänzt und mit den wichtigsten VertreterInnen, Konzepten und Anwendungsbereichen vorgestellt. Ein Empirie-Teil sowie Tipps für Studierende runden das Ganze ab. Eine dringend notwendige zeitgemäße und zugleich „klassische“ Stadt-Einführung.
Dieser Sammelband thematisiert den 'Umbruch', der seit 1990 für die neuen Bundesländer in vielen gesellschaftlichen Bereichen als normative Zielvorgabe für Veränderungen gilt. Der Wechsel von ehemaligen DDR-Verhältnissen zu bundesrepublikanischen Verhältnissen wird als radikaler und einseitiger Anpassungsprozess verstanden, nicht als langsame Annäherung. Besonders betroffen ist die Pädagogik, die als Theorie und Praxis der Bildung, Qualifikation und Erziehung fungiert. Pädagogische Felder werden sowohl als Objekte als auch als Medien des 'Umbruchs' betrachtet. Es wird gefordert, eine DDR-Pädagogik in eine BRD-Pädagogik zu transformieren, wobei die neue BRD-Pädagogik auch Umbruchprozesse in anderen gesellschaftlichen Bereichen unterstützen soll. Nach 1990 setzt in den neuen Bundesländern ein rasanter gesellschaftlicher Veränderungsprozess ein, der die gewohnten Vorstellungen sozialer Dynamik übersteigt. In kurzer Zeit ändern sich politische, rechtliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen, und es erfolgt ein Austausch von rechtlichen Grundlagen, Organisationen und institutionellen Strukturen.
Was motiviert berufstätige Frauen in der Lebensmitte, allein zu wohnen? Welche Rolle spielen Wohnung, soziale Beziehungen, Erwerbsarbeit und Bildung? Diese Fragen werden im vorliegenden Buch untersucht. Die Autorin Martina Löw beleuchtet anhand qualitativer Interviews die Facetten des Alleinwohnens. Zu Beginn wird ein kritischer Blick auf Klischees über Alleinwohnende geworfen, während die Individualisierungsdebatte in den Sozialwissenschaften Stereotype über „Singles“ aufzeigt. Frauen fordern ihren eigenen Raum, ein Bereich, in den niemand gegen ihren Willen eindringen darf. Dies ist ein Aufbegehren gegen frühere Abhängigkeiten und Zuständigkeiten, das den eigenen Raum als Verlängerung des Körpers und Spiegelbild der Psyche definiert. Löw zeigt, dass Frauen einen Freiraum schaffen, der es ihnen ermöglicht, soziale Beziehungen nach ihren Interessen zu gestalten und Arbeitsstrukturen sowie Weiterbildungsangebote zu hinterfragen. Die Analyse beschreibt den Weg zu neuen Lebensformen als Suchbewegung von Frauen, die keine endgültige Lösung darstellt, sondern einen dynamischen Prozess.
Vom Raum aus die Stadt denken
Grundlagen einer raumtheoretischen Stadtsoziologie
Städte tragen einen Namen. Sie sind immer einzigartig. Als Räume jedoch sind Städte Orte in einem machtvollen Gefüge. In ihnen lagern eine Vielzahl von ungleichen, sich überlappenden, aufeinander verweisenden Raumstrukturen, die sich mit Gewinn gesellschaftstheoretisch lesen lassen. Eine raumtheoretische Perspektive auf Städte ermöglicht es, zwischen einer Differenzlogik von Räumen und einer Eigenlogik von Städten zu unterscheiden. Die raumtheoretische Sichtweise erlaubt zudem, die Brücke von der Soziologie zur Architektur und Planung zu schlagen. Vor dem Hintergrund internationaler und interdisziplinärer Debatten um Raum vereint Martina Löw Forschungen zur Eigenlogik der Städte mit raumsoziologischen Analysen und zeigt dadurch, wie Städte über Raum das soziale Leben strukturieren. Das Spektrum der Beiträge reicht von methodologischen Überlegungen zur Raumanalyse über Fallstudien zu grundlagentheoretischen Perspektiven auf Gegenwart und Zukunft der Raumsoziologie sowie der raumtheoretischen Stadtsoziologie.
Städte und ihre Eigenlogik
- 254 Seiten
- 9 Lesestunden
Jede Stadt ist anders. Das liegt nicht nur an charakteristischen Bauweisen oder einmaligen Sehenswürdigkeiten. Unterschiede sind für Bewohner wie Besucher über die Architektur hinaus regelrecht spürbar. Die Autorinnen und Autoren erörtern, was den spezifischen Charakter einer Stadt ausmacht und wie man ihm gerecht wird. Um Städte im Hinblick auf ihre jeweiligen Besonderheiten angemessen planen und gestalten zu können, bedarf es der Kenntnis ihrer Strukturen, ihrer Geschichte und ihrer Möglichkeiten, kurz: ihrer Eigenlogik. Anhand von Beispielen wie Köln, Frankfurt, Johannesburg oder Delhi behandeln die Beiträge die Wirtschaft, die Architektur, die Politik und die Kultur von Städten. Darüber hinaus stellen sie dar, welchen Gewinn Stadtgestalter für Planung, Entwicklung und Marketing aus diesen Perspektiven ziehen können, um die Attraktivität ihrer Stadt zu steigern. Der Band übersetzt erstmals die Erkenntnisse des soziologischen Ansatzes der »Eigenlogik der Städte« für die praktische Arbeit an, in und mit Städten.

