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Almut Seiler Dietrich

    Erica de Bary: Hinter dem Seidenhimmel spannt sich die flockige Nacht wie Zunder
    Die Literaturen Schwarzafrikas
    Wörter sind Totems
    "Denkt an uns in unseren ruhigen Grotten"
    Afrika interpretieren
    Märchen der Bantu
    • Jean-Joseph Rabearivelo galt schon zu Lebzeiten als madagassischer Nationaldichter. Zugleich gehört sein französisch geschriebenes Werk zur Literatur der damaligen Kolonialmacht. Sein bislang unveröffentlichtes Tagebuch aus den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts zeigt, wie er als „Eingeborener“, ohne jemals seine Insel zu verlassen, am literarischen Leben Europas teilnahm. Dieser kulturelle Spagat kostete ihn schließlich das Leben. Die Auswertung der 1833 handgeschriebenen Seiten, deren letzte den Suizid im Juni 1937 schildert, bringt eine erstaunliche Persönlichkeit ans Licht und interpretiert unter Einbeziehung des historisch-kulturellen Kontextes einen literarisch durchkomponierten, für die Öffentlichkeit bestimmten Text, in dem gelebte Wirklichkeit zu Literatur wird und als solche koloniales Leben in Madagaskar wie auch die Weltkultur jener Zeit widerspiegelt.

      "Denkt an uns in unseren ruhigen Grotten"
    • Die moderne afrikanische Literatur hat zwei Wurzeln: mündliche Überlieferung und koloniale Erfahrung. Sie benutzt deshalb neben ihren eigenen Sprachen auch die der europäischen Kolonisatoren. In der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts aus antikolonialem Protest enstanden, begleitet sie seit den sechziger Jahren die unabhängigigen Staaten auf dem Weg zur Demokratie. Sie ist deshalb immer auch politisch: Gefängnis und Exil gehören zum Leben zahlreicher Autoren, auch des nigerianischen Nobelpreisträgers Wole Soyinka. Dieses Buch zeigt die Entstehung der afrikanischen Literatur an verschiedenen Orten und verfolgt die literarischen Strömungen in ihrem historischen Kontext. Es vermittelt dabei zugleich auch einen Einblick in die besonderen afrikanischen Kriterien der Beurteilung von Literatur sowie in die politisch-gesellschaftlichen Vorgänge in Afrika, mit denen sich die literarischen Werke auseinandersetzen.

      Wörter sind Totems
    • Ein Überblick über die Vielfalt der afrikanischen Literaturen (südlich der Sahara) vor ihrem jeweiligen kulturellem und politischem Hintergrund, geordnet nach den verschiedenen Sprachbereichen

      Die Literaturen Schwarzafrikas
    • Erica de Bary (1907 – 2007) hatte von Kindheit an eine Leidenschaft für Literatur und Reisen, insbesondere nach Afrika, wo sie menschliche Begegnungen und kulturelle Entdeckungen suchte. In den dreißiger Jahren reiste sie mit ihrem Mann Herbert durch Spanien, Skandinavien, Russland und den Balkan. Während des Krieges lebte sie in Paris, arbeitete für die „Pariser Zeitung“ und war in Dichterkreisen als „Muse“ bekannt. Dort knüpfte sie Freundschaften mit afrikanischen Politikern wie Léopold Sédar Senghor und Jacques Rabemananjara. Nach dem Krieg vermittelte sie französische Kunst in Frankfurt, wo sie lebte. Von 1952 bis 1981 unternahm sie fast jährlich Reisen nach Afrika, einschließlich Madagaskar, und verbrachte monatelange Aufenthalte in der Sahara, wo sie das Leben der Tuareg teilte und Zugang zu geheimen Ritualen erhielt. In der libyschen Oase Rhat wurde sie „Tuscha“ genannt. Über ihre Erlebnisse in der Wüste veröffentlichte sie mehrere Bücher und begleitete 1965 ein Filmteam nach Rhat. Sie gab das Sahara-Tagebuch des Entdeckungsreisenden Erwin von Bary heraus und begleitete die Entkolonialisierung afrikanischer Staaten mit poetischen Impressionen. Als Autodidaktin verwirklichte sie ihre intellektuellen Träume und lebte ihre Leidenschaften bis ins hohe Alter.

      Erica de Bary: Hinter dem Seidenhimmel spannt sich die flockige Nacht wie Zunder